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Verpflichtende Anti-Gewalttrainings für junge Flüchtlinge

Von Philipp Hirsch, 27. August 2024, 12:50 Uhr
Koranschulen: Studie zeigt Defizite auf Land will mehr Deutschkurse für Lehrer
140 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge leben in Oberösterreich. 30 von ihnen sind Mädchen. Bild: APA/dpa/Bernd Thissen

LINZ. Die 140 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge in Oberösterreich müssen ab Herbst neunstündige Trainings absolvieren. Der Verein Neustart, der auf die Resozialisierung von Straffälligen spezialisiert ist, hält die Kurse ab.

Wo beginnt Gewalt? Was für einen Burschen aus Afghanistan Alltag ist, ist in Österreich oft nicht akzeptabel. Unter anderem mit diesem Thema beschäftigt sich Felix Petter mit jungen Flüchtlingen, die unbegleitet nach Österreich gekommen sind,  in seinen Trainings. Petter arbeitet für den Verein Neustart. Flüchtlingskinder sind normalerweise nicht die Kern-Klientel des Vereins: Seit beinahe 70 Jahren ist Neustart in der justiznahen Sozialarbeit tätig: Resozialisierung von Strafgefangenen, Bewährungshilfe, Gewaltpräventionsberatungen nach Fällen von häuslicher Gewalt oder auch die Überwachung von elektronisch überwachtem Hausarrest sind das Kerngeschäft.

Wenig Frontalvortrag

In Zusammenarbeit mit dem Sozialressort des Landes Oberösterreich werden in den kommenden Monaten alle unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge (UMF) zu Klienten bei Neustart. Neun Stunden dauert das verpflichtende Anti-Gewalttraining, das sie alle absolvieren müssen.  Was erwartet die Jugendlichen dort? "So wenig Frontalvortrag wie möglich", sagt Petter. Stattdessen sollen die Jugendliche Fragen stellen und ihre eigenes Wertkorsett hinterfragen. Auf einer Gewaltskala von 1 bis 10 müssen die jungen Klienten beispielsweise angeben, wie gewalttätig es aus ihrer Sicht ist, wenn man jemanden wegstößt. "Das wird sehr unterschiedliche beantwortet", sagt Petter. Vielen der jungen Klientenl mangle es auch an Wissen über Konsequenzen: "Sie sind oft erstaunt, wie hoch die Strafen in Österreich sind, oder wissen nicht, dass auch eine Beleidigung strafbar sein kann."

Die Trainings haben auch eine Überwachungsfunktion. Fällt ein Jugendlicher besonders negativ auf, gibt es erweiterte Schulungen - wenn nötig im Einzelunterricht.

Oberösterreichs Hausordnung 

"Wir wollen in diesen Kursen vermitteln, wie unsere Hausordnung in Oberösterreich aussieht", sagt Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (VP). Die jungen Flüchtlinge seien "eine Zielgruppe mit großen sozialen Herausforderungen", sagt er. Ziel sei es die Zeit, während der das Asylverfahren läuft, sinnvoll zu nutzen - mit Deutschkursen, einer Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt, Wertekursen oder eben den Anti-Gewalttrainings. "Die Grundversorgung soll mehr sein als eine reine Wartezeit auf den Abschluss des Verfahrens", sagt Hattmannsdorfer.

Was passiert, wenn ein Jugendlicher den verpflichtenden Kurs nicht macht? "Dann wird es Sanktionen geben", sagt der Landesrat. Für Neustart-Geschäftsführer Josef Landerl sind solche Strafen nicht unbedingt etwas Negatives: "Eine Sanktion kann ein Türöffner sein, um zu den Jugendlichen eine Beziehung aufzubauen", sagt er. 

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Autor
Philipp Hirsch
Stv. Leiter Regionalressort
Philipp Hirsch
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34  Kommentare
34  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
LiBerta1 (4.122 Kommentare)
am 28.08.2024 15:46

Auf dem Bild ist ein Frauenkopf mit Kopftuch abgebildet. Müssen auch die Frauen das Anti-Gewalttraining absolvieren?

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caber (1.981 Kommentare)
am 28.08.2024 15:35

Menschen sind nicht beliebig steuerbar. Man kann sie aber perturbieren - immer wieder. Kostet Geld und braucht Zeit.

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Schuno (6.825 Kommentare)
am 28.08.2024 13:24

Für etwas dass eigentlich Pflicht wäre
muß man verpflichtende Schulungen machen?

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laskpedro (3.950 Kommentare)
am 28.08.2024 13:00

ok ich verstehe .. jemand der angeblich vor gewalt flieht braucht ein anti gewalt training ... man könnte diese leute dann mit einem titel von gewalt verfolgter gewalttäter bezeichnen ..eine völlig neue spezies ...na ja hoffentlich müssen sie dafür den heimaturlaub in afghanistan und syrien untebrechen

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betterthantherest (37.722 Kommentare)
am 28.08.2024 11:28

Meint die ÖVP tatsächlich, ein Amokfahrer würde die Geschwindigkeit verringern, weil ein 10 km/h Schild steht?

diese unglaubliche Naivität kannte man bisher nur von den Grünen.

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u25 (5.461 Kommentare)
am 28.08.2024 09:53

Die nächste kostenlose Wahlünterstützung für die FPÖ

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Penetrant (190 Kommentare)
am 28.08.2024 09:51

Lässt man sie gar nicht erst rein, erspart man sich das.

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metschertom (8.329 Kommentare)
am 28.08.2024 08:13

Dieser Schwachsinn kann eigentlich nur dem Karner seinem Hirn entsprungen sein. Der ist ja mittlerweile bekannt für seine "brillanten" Ideen!

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Steve90 (108 Kommentare)
am 28.08.2024 08:46

Wird wieder ein Familienmitglied von der ÖVP mitschneiden.

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betterthantherest (37.722 Kommentare)
am 28.08.2024 08:09

"Was für einen Burschen aus Afghanistan Alltag ist, ist in Österreich oft nicht akzeptabel. "

Ach ne.
Also doch?

Wer diese unterschiedliche Sozialisierung 2015 thematisierte, der wurde sofort Rassist, Nazi, .... genannt.

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tim29tim (3.571 Kommentare)
am 27.08.2024 21:55

Angesichts vergangener Vorfälle ist es sehr gut, daß Hattmansdorfer von der Volkspartei flächendeckend verpflichtende Wertekurse und Anti-Gewalttrainings für Flüchtlinge einführt.

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Gabriel_ (4.354 Kommentare)
am 28.08.2024 07:12

Angesichts dessen, dass deine ÖVP seit 1986 auf der Regierungsbank sitzt, hätte sie es nie soweit kommen lassen dürfen, dass es verpflichtende Wertekurse benötigt!

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betterthantherest (37.722 Kommentare)
am 28.08.2024 08:06

tim29tim

solche Vorschläge zeigen die Hilflosigkeit von ÖVP und GRÜNEN.

Sie meinen ernsthaft, eine Gehsteigkante hält einen Amokfahrer auf?

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Philantrop (1.057 Kommentare)
am 27.08.2024 20:00

Nach dem Islamisten-Anschlag von Solingen (D) mit drei Toten und acht Verletzten hat CDU-Chef Friedrich Merz einen generellen Aufnahmestopp für Migranten aus Syrien und Afghanistan gefordert.

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Bergbauer (1.974 Kommentare)
am 28.08.2024 06:31

Das ist auch der einzig gangbare Weg. Es ist ein Irrsinn, dass Menschen aus äußerst gewaltbereiten, Frauen- und Menschenrechtsfeindlichen Kulturen, nur weil sie sich zu Hause auch gegenseitig umbringen, bei uns Asylstatus bekommen und ins Schlaraffenland einziehen. Das gilt allerdings auch für die meisten afrikanischen Staaten. Wer diese Karte spielt, wird Wahlen gewinnen. Mit dem Geschwätz eines Bablers kann eine Partei nur untergehen.

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laskpedro (3.950 Kommentare)
am 28.08.2024 13:04

der einzig gangbare weg ..und die angekommenen sofort abschieben ... merkel hat die büchse der pandora geöffnet das hat sogar söder schon erkannt

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Gabriel_ (4.354 Kommentare)
am 27.08.2024 19:29

"...Was für einen Burschen aus Afghanistan Alltag ist, ist in Österreich oft nicht akzeptabel..."

Es sind einfach völlig unterschiedliche Kulturen - das lässt sich, so denke ich, nicht einfach in 9 Stunden mit ein paar Regeln (die dann wahrscheinlich da rein und dort raus wandern) lösen... 🤦🏼‍♂️

Wenigstens sind gottlob nicht alle gleich...

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zeroana (1.592 Kommentare)
am 27.08.2024 18:40

Unbegleitete Minderjährige haben auch einen Vormund und einen Erziehungsberechtigten, entweder ihre Eltern oder die staatlichen Behörden ihres Herkunftslandes. Da offensichtlich sogar die österreichischen Behörden ein gefährdungspotential für den Bürger sehen wäre eine umgehende Abschiebung das einzig richtige.

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Sammy705 (1.255 Kommentare)
am 27.08.2024 17:40

Traurig..hier wird Geld verschleudert.

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2good4U (19.948 Kommentare)
am 27.08.2024 17:11

Ich denke es bräuchte eine Nulltoleranz Politik bei schwerer Körperverletzung sowie bei bewaffneten Auseinandersetzungen.

Wenn sich zwei prügeln und keiner dabei schwer verletzt wird ist das eine Sache.
Aber sobald einer den anderen schwer verletzt oder gar mit einem Messer angreift, sofort abschieben.

Und das würde ich jedem von Anfang an klar machen. Dann wird es sich der eine oder andere zweimal überlegen. Und jene bei denen diese Warnung nichts hilft ist man wenigstens danach los.

Bei aller Hilfsbereitschaft muss der Selbstschutz vorgehen.
Wir können auch nicht 10.000 Flüchtlinge im Jahr therapieren.

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Augustin65 (2.718 Kommentare)
am 27.08.2024 21:17

Es bräuchte eine Nulltoleranz Politik bei JEDEM Delikt, und sei es ein kleiner Diebstahl oder eine Ruhestörung.

Wieso schon wieder Toleranzgrenzen ziehen?
Wer sich nicht benimmt, ab, und das sofort!
......und schon wäre es das schönste, friedlichste Zusammenleben.....

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2good4U (19.948 Kommentare)
am 28.08.2024 08:21

Die Verhältnismäßigkeit muss gewahrt bleiben.
Ich kann nicht jeden Falschparker gleich raus schmeißen.

Natürlich kann man auch durchgreifen, wenn sich kleinere Delikte wie Ruhestörung oder Diebstahl häufen, und die Person unbelehrbar ist.

Aber man sollte nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen.

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Thomas466 (62 Kommentare)
am 27.08.2024 16:45

Ganze 9 (Neun) Stunden! Wem ist dieser Schwachfug eingefallen? Die Minderjährigen werden ihren Spaß haben 👍

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soistes (3.337 Kommentare)
am 27.08.2024 16:25

Der Verein ist zu 70% vom Justizministerium gesponsert .

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soistes (3.337 Kommentare)
am 27.08.2024 16:16

Sinnlose Geldverschwendung.

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teja (6.172 Kommentare)
am 27.08.2024 14:55

Ha, ha, ha

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ghost40 (137 Kommentare)
am 27.08.2024 14:48

Also 9 Stunden täglich. Das wäre richtig, dann haben sie wenig Zeit Unheil anzurichten.

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Peter1983 (2.524 Kommentare)
am 27.08.2024 14:32

9 Stunden?

Das wird das Werte- und Gewaltverständnis der Betroffenen völlig neu definieren - ich bin mir ganz sicher.

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stratos105 (95 Kommentare)
am 27.08.2024 14:27

Ich glaub`s ja nicht !!
Wie naiv und hilflos muss die Politik sein, damit ihr solch ein Schwachsinn einfällt !?
Schade um jeden Euro an Steuergeld !
Die Herrn Jugendlichen werden sich krümmen vor Lachen !
Dass unser Land so lustig ist, hätten sie nie zu träumen gewagt ......

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c0w (733 Kommentare)
am 27.08.2024 14:09

Wie wäre es die Leute die "lernen" müssen keine Gewalt anzuwenden erst gar nicht kommen dürfen?

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angerba (2.308 Kommentare)
am 27.08.2024 14:07

Je mehr desto besser 👍 Und dann eine Nullzuwanderung aus islamischen Ländern!

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CCL2210 (23 Kommentare)
am 27.08.2024 13:59

Wie lächerlich kann man sich als Staat machen?

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dachbodenhexe (6.031 Kommentare)
am 27.08.2024 13:22

Ganze NEUN Stunden dauert dieses Training um den Flüchtlingen die seit jahrzehnte anerzogenen Muster und Verhaltensweisen abzutrainieren.

Daher finde ich den Satz welcher weiter unten steht:

"Wir wollen in diesen Kursen vermitteln, wie unsere Hausordnung in Oberösterreich aussieht"

viel treffender. Und um dem sogenannten Training eine Schlagkraft zu verleihen, würde ich den Flüchtlingen eine klare Botschaft mitgeben:

Derjenige der sich nicht an die Hausordnung in Österreich hält, wird wieder sofort dort landen wo er hergekommen ist..............und ich bin sicher diese Botschaft würde eine große Wende in ihrem Verhalten bewirken vor, allem dann wenn sie sehen daß sie vollstreckt wird!

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santabag (7.272 Kommentare)
am 27.08.2024 13:30

Na ja. Wenn es Minderjährige sind, dann können die nicht seit Jahrzehnten anerzogene Muster haben. Das geht sich rechnerisch nicht aus.

Aber ich zweifle auch daran, dass ein 9-Stunden-Kurs aus Flüchtlingen "echte", oder zumindest "halbe" Österreicher machen kann. Noch dazu, wenn eine sprachliche Barriere vorhanden ist, wo mindestens die Hälfte der Zeit für Dolmetscherei bzw. Ordnungsrufen vertan werden muss.

Da hat halt der ÖVP-Landesrat schnell noch irgendwas konstruiert, bevor er sich nach Wien vertschüsst.

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