Vorwürfe gegen Spital: Obduktion angeordnet
STEYR. Fünf Stunden lang sei seine 75-jährige Mutter nach schweren Blutungen in der Aufnahme des Pyhrn-Eisenwurzen Klinikums gesessen, ohne dass sie ein Spitalsarzt untersucht hätte, erhebt deren Sohn Franz E. schwere Vorwürfe gegen das Steyrer Krankenhaus.
Roswitha E. sei am vergangenen Donnerstag nach der langen, nutzlosen Wartezeit und einer nicht erfolgten Behandlung von der Rettung wieder nach Hause gebracht worden, wo sie eine Stunde später verstarb. "Bis auf Blutdruckmessen hat sich niemand weiters um meine Mutter gekümmert", sagt Franz E.
Die Leitung des Pyhrn-Eisenwurzen Klinikums teilte auf Anfrage der OÖN mit, derzeit zu den Vorwürfen nichts sagen zu wollen. Mit den Angehörigen sei vereinbart worden, vor weiteren Gesprächen die Todesursache zu klären. Dies hat nun auch die Staatsanwaltschaft Steyr verfügt, die eine Obduktion des Leichnams anordnete. Dies bedeute noch nicht, dass die Staatsanwaltschaft einen "Anfangsverdacht" habe, dem zwangsläufig Ermittlungen folgen würden, sagte Staatsanwalt Andreas Pechatschek.
Bis zur Untersuchung in der Gerichtsmedizin wird die sterbliche Hülle von Roswith E. nicht zur Bestattung freigegeben.