Erfolg für Bürgerliste: Aus dem Stand sieben Mandate
FISCHLHAM. Konkurrenz für Volkspartei durch Ex-VP-Vizebürgermeisterin
Erst im Frühjahr hat sich in der 1400-Einwohner-Gemeinde eine Bürgerinitiative formiert, die bei der Gemeinderatswahl aus dem Stand sieben Mandate schaffte und 33 Prozent der Wählerstimmen gewann. "Das Ergebnis ist einfach überwältigend, damit haben wir nicht gerechnet", sagt Spitzenkandidatin Andrea Holzleithner, die mit ihrem Team angetreten war, um die jahrzehntelange absolute Mehrheit der Volkspartei zu beenden. Das gelang. Die ÖVP mit Bürgermeister und Nationalratsabgeordneten Klaus Lindinger verlor 12,3 Prozentpunkte, aber auch FPÖ (–9,6) und die SPÖ (–11 Prozent) mussten starke Verluste hinnehmen (Mandatsverteilung: ÖVP: 9, Bürgerinitiative: 7, FPÖ: 2, SPÖ: 1).
Holzleithner hatte einst ihre politische Heimat bei der ÖVP und war von 1991 bis 1996 Vizebürgermeisterin, Bürgerinitiativen-Sprecher Werner Achleitner war 24 Jahre lang SPÖ-Gemeinderat. Holzleithner meint, dass die Allmachtstellung der ÖVP zu Alleingängen verleitet habe. "Wir wollen die Bürger stark einbinden und die Gemeindepolitik transparenter machen. Wir werden mit den Oppositionsparteien intensiv zusammenarbeiten, mit denen wird nun gemeinsam die Mehrheit haben", sagt Holzleithner. Man werde sich um ein gutes Klima bemühen und gute Ideen aller Fraktionen unterstützen.
Bürgermeister Klaus Lindinger betont, man habe in den vergangenen Jahren in Fischlham vieles zum Positiven weiterentwickeln können und im Wahlkampf sei man wie alle anderen gelaufen. "Wir sind mit klarem Auftrag der Wähler die Nummer eins. Die neue Partei hat noch nichts geleistet und bewiesen", sagt Lindinger hörbar enttäuscht. Der 32-jährige Landwirt ist seit dem Rückzug von Franz Steininger als Bürgermeister seit Februar Ortschef in Fischlham. Am Sonntag bekam er die Stimmen von 507 Wählern (54 Prozent), Andrea Holzleithner erhielt 326 Stimmen (35 Prozent).
Die Personen am Rande des Fotos wurden schlecht ins Bild gefotoshopt