Zur Abwehr von Unheil und Blitzschlag
LINZ. Volkskunde-Expertin Thekla Weissengruber erklärt Palmbuschen-Tradition.
Die Tradition der Palmbuschen, sagt Volkskunde-Expertin Thekla Weissengruber vom OÖ. Landesmuseum, beziehe sich auf den Einzug von Jesus in Jerusalem. "Die jubelnde Menge winkte ihm dabei mit Palmwedeln zu. Heute werden diese durch die Palmbuschen symbolisiert."
Üblicherweise würden in unseren Breiten sieben oder neun Kräuter zu einem Buschen gebunden. "Wichtig ist auf jeden Fall, dass es eine ungerade Zahl ist", sagt Weissengruber. Je nach Region werden sie zudem auch mit bunten Bändern oder Äpfeln verziert. In den vergangenen Jahrzehnten hätten sich diese Bräuche aber stellenweise auch vermischt: "Je mehr man über dieses Brauchtum weiß, desto mehr macht man nach."
Auf Dachböden abgelegt sollen die geweihten Buschen Blitz und Unheil abwehren, im Herrgottswinkel bzw. im Eingangsbereich hingegen Glück und Segen für das Haus und dessen Bewohner bringen sowie laut Volksglauben ins Feld gesteckt für eine gute Ernte sorgen.
Alte Buschen werden verbrannt
Die Palmbuschen, die regional unterschiedlich auch als Palmbaum, Palmstange oder Palmbeserl bezeichnet werden, werden jedes Jahr durch neue ersetzt. Ausgedient haben die Vorjahresbuschen aber auch dann noch nicht: Sie würden verbrannt und die Asche zum Räuchern und Reinigen der Häuser oder für die Zeichnung des Aschenkreuzes verwendet, sagt Weissengruber. (nieg)
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