Die Union Gurten feierte in Ried ein großes Fußballfest
RIED/GURTEN. "Ich bin wirklich zufrieden, aber das Ergebnis ärgert mich trotzdem ein wenig", sagte Gurtens Trainer Peter Madritsch nach dem Spiel seiner Mannschaft am Dienstagabend gegen Red Bull Salzburg. Der Regionalligist bot dem österreichischen Serienmeister und Champions-League-Teilnehmer vor 4000 Fans in der Rieder Josko-Arena einen tollen Kampf. Zum Vergleich: Die Gemeinde Gurten hat rund 1200 Einwohner.
Als alle schon mit dem Pausenpfiff rechneten, wurde Gurtens Florian Schütz zum Unglücksraben. Er wollte den Ball mit dem Kopf zu Torhüter Wimmer zurückspielen, dabei traf er äußerst unglücklich zum 0:1 ins eigene Tor. Kurz zuvor wurde ein Kopfballtreffer der Gurtner wegen Abseits nicht anerkannt.
Auch im zweiten Durchgang bot der Drittligist den Salzburgern einen aufopferungsvollen Kampf. In der 63. Minute vereitelte Gurten-Torhüter Felix Wimmer mit einer Doppelparade das zweite Tor der Salzburger. Wenige Augenblicke später war Wimmer jedoch bei einem Schlenzer von Dijon Kameri chancenlos. Nach der 65. Minute war die Partie somit zugunsten der Gäste entschieden. Die Gurtner gaben sich aber keineswegs geschlagen. Immer wieder gab es von den Rängen nach guten Aktionen oder gewonnenen Zweikämpfen lautstarken Szenenapplaus. In der 83. Minute besorgte der eingewechselte Junior Adamu nach einem Konter den 0:3-Endstand.
Applaus von den Salzburgern
Nach dem Spiel wurden die Gurtner nicht nur von den Innviertler Fans lautstark gefeiert. Auch die vielen mitgereisten Salzburg-Fans stimmten "Gurten-Sprechchöre" an. "Ich hatte teilweise Gänsehaut. Es war ein wirklich tolles Erlebnis. Diese Energie wollen wir jetzt in die kommenden Regionalligaspiele mitnehmen", sagte der überragende Gurten-Torhüter Felix Wimmer nach dem Schlusspfiff.
"Dass wir gegen Salzburg vor 4000 Fans spielen und dann so eine Leistung abliefern, macht einen schon stolz", sagte Gurtens Bürgermeisterin Petra Mies (SPÖ).
Begeistert zeigte sich auch Gurtens Obmann Gottfried Weinberger im OÖN-Gespräch. "Es ist sensationell, was wir hier gemeinsam mit der SV Ried auf die Beine gestellt haben. Mein Dank und Kompliment gilt den Riedern und den vielen Helfern. Ich hätte mit maximal 2500 Besuchern gerechnet. Dass es 4000 geworden sind, ist wirklich unglaublich", sagte Weinberger. "Das war eine tolle gemeinsame Sache mit unseren Freunden aus Gurten", sagte SV-Ried-Ehrenpräsident Johann Willminger.