Stilles Gedenken in Lassing zum 20. Jahrestag
LASSING. Genau 20 Jahre nach dem Grubenunglück von Lassing, das zehn Menschenleben forderte, fand gestern Abend ein schlichter Gedenkgottesdienst in der obersteirischen Gemeinde statt.
Schauplatz des stillen Gedenkens war die Barbara-Kapelle nahe dem früheren Talk-Bergwerk, das 1998 eingestürzt war und sogar Wohnhäuser mit sich riss. Die Bilder gingen damals um die Welt.
Erst im Jahr 2000 wurde der Krater zugeschüttet. Seither erinnert ein Mahnmal in Form von zehn Gedenksteinen an das schwerste Grubenunglück, das sich seit dem Zweiten Weltkrieg in Österreich ereignet hatte.
Bei der gestrigen Gedenkfeier wollten die Lassinger unter sich bleiben – nur Angehörige und Verwandte der zehn verunglückten Kumpel kamen zum Mahnmal. Die Gedenkstätte in Lassing übt aber auch auf nicht persönlich Betroffene eine große Anziehungskraft aus. Bis heute bleiben Menschen – die eigentlich nur auf der Durchreise sind – stehen, um an Ort und Stelle ihr Mitgefühl auszudrücken.
Rettung nach neun Tagen
Am 17. Juli 1998 hatte das Grubenunglück von Lassing das ganze Land erschüttert. Zehn Kumpel, die in die Grube gestiegen waren, um den verschütteten Bergmann Georg Hainzl zu suchen, waren bei einem nachfolgenden Wassereinbruch tödlich verunglückt. Sie wurden nie gefunden und ruhen bis heute im früheren Bergwerk der Naintsch Mineralwerke GmbH.
Zu den Rettungsmaßnahmen waren unter anderem deutsche und ungarische Grubenwehren und Spezialsuchtrupps auf eigene Initiative ausgerückt. Der Bergmann Georg Hainzl konnte nach neun Tagen gerettet werden. Für die Hinterbliebenen der verunglückten Bergleute hatte eine Welle der Hilfsbereitschaft in ganz Österreichs eingesetzt, Anteilnahme-Bekundungen aus aller Welt waren eingetroffen.
Bereits am Samstag erschien in den OÖNachrichten ein ausführlicher Rückblick auf die Ereignisse vor 20 Jahren in Lassing, nachzulesen auf nachrichten.at