Erstmals seit 20 Jahren: Elefantenkuh "Numbi" in Schönbrunn auf natürlichem Weg trächtig
WIEN. Erfreuliche Nachrichten gibt es aus dem Tiergarten Schönbrunn: Erstmals seit über 20 Jahren ist wieder eine Elefantenkuh nach einer natürlichen Paarung trächtig.
"Numbi", so der Name der Elefantendame, habe sich von Anfang an gut mit "Abu" verstanden, einem 23-jährigen Bullen, der im Mai 2023 zum Zweck der Zucht aus dem Zoo Halle nach Schönbrunn rückübersiedelte.
"Abu" war nämlich schon einmal in den Schlagzeilen. Der in Wien geborene Dickhäuter tötete 2005 einen 39-jährigen Pfleger bei der Morgenroutine, worauf er 2006 mit seiner Mutter Sabi in den Zoo Halle kam. Nun soll er in Schönbrunn für Nachwuchs sorgen. Der bisher letzte Elefanten-Nachwuchs im Tiergarten Schönbrunn datiert vom Juli 2019. Das damals geborene Weibchen "Kibali" starb jedoch kurz vor seinem zweiten Geburtstag an akutem Herzversagen. Von "Abu" gehe keine Gefahr mehr für die Tierpflegerinnen und -pfleger aus, wurde der APA am Freitag versichert: "Es gibt keinen persönlichen Kontakt zu dem Tier, es ist immer eine Barriere dazwischen."
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In etwa einem Jahr wird die Geburt des Jungtieres erwartet. Elefantinnen haben eine Tragzeit von rund zwei Jahren. Bisher sei die Trächtigkeit gut verlaufen. "Abu" habe sich "von Anfang an gut in unsere Herde integriert und wir konnten erfreulicherweise schon bald erste Deckakte beobachten", erklärte Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck in einer Pressemitteilung. Im Rahmen von Hormonuntersuchungen hätten Zootierärzte die Trächtigkeit der Kuh bestätigt.
Geburten stärken sozialen Zusammenhalt
Ziel im Tiergarten Schönbrunn ist es, im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms zukünftig die gesamte sehr komplexe, natürliche Sozialstruktur des Afrikanischen Elefanten abbilden zu können. "Dazu gehört der Herdennukleus von Mutterkühen, der als Matriarchat geführt wird, die etwas abseits lebenden Jungbullenherden, die sich noch viel von der Herde abschauen, und die dominanten Zuchtbullen, die nicht Teil des Matriarchats sind", erläuterte Hering-Hagenbeck. Im Sinne der Erhaltungszucht hoffe der Tiergarten natürlich, dass alle vier Kühe im aktuellen Bestand im Lauf der nächsten Jahre trächtig werden. Dies würde zu einem ausgewogenen Altersverhältnis innerhalb der Sozialstruktur des Matriarchats beitragen. "Das gemeinsame Erleben von Geburten hat außerdem einen enorm positiven Effekt auf die gesamte Herde, weil es den sozialen Zusammenhalt stärkt. Zusätzlich profitieren die anderen Kühe von diesen wertvollen Erfahrungen für ihre eigenen Geburten", verriet Hering-Hagenbeck.
Mensch-Tier-Konflikte um Lebensraum
Die Haltung von Afrikanischen Elefanten in Zoologischen Gärten ist von großer Bedeutung, denn die grauen Riesen zählen zu den am stärksten bedrohten Säugetieren der Welt. Die Bestände des Afrikanischen Elefanten sind innerhalb von 50 Jahren aufgrund zunehmender Mensch-Tier-Konflikte um Lebensraum sowie aufgrund von Wilderei für den illegalen Elfenbeinhandel um mindestens 60 Prozent gesunken. Der Tiergarten Schönbrunn arbeitet mit der Organisation "Save the Elephants" zusammen, um die Zukunft des Afrikanischen Steppenelefanten in seinem natürlichen Lebensraum zu sichern. Mit ihrem Headquarter in Nairobi und Forschungsstationen im Samburu Nationalreservat in Kenia erforscht die Organisation die Lebensraumnutzung von Elefanten, um Lösungen für den Mensch-Tier-Konflikt zu entwickeln, und leistet damit wichtige Grundlagenforschung.
Dieser Artikel wurde um 10:54 Uhr aktualisiert.
Die oamen Babyelefanten!!
Werden nie die Freiheit der Savannen erleben!
schön, dann baucht uns Botswana keine schicken 😁