Mögliche illegale Müllablagerungen: Deponie in NÖ vorerst geschlossen
SANKT PÖLTEN. Wegen möglicher illegaler Müllablagerungen ist eine Deponie in St. Pölten am Donnerstag vorläufig geschlossen worden.
Bei einer unangekündigten Vor-Ort-Überprüfung war am Vormittag "Material, das nicht die Voraussetzungen für eine Deponierung erfüllt" entdeckt worden, hieß es seitens der Abteilung Umwelt- und Anlagenrecht des Landes. Eine unmittelbare Gefährdung des Grundwassers sei ausgeschlossen. Weitere Untersuchungen werden durchgeführt.
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Im Zusammenhang mit der Deponie waren zuvor Hinweise auf nicht korrekte Ablagerung von Restmüll beim Amt der niederösterreichischen Landesregierung eingegangen. Donnerstagfrüh startete dann die Überprüfung an Ort und Stelle samt Betriebsunterbrechung, Probeschürfen sowie Einvernahmen und Befragungen.
Über Räumung wird nach weiteren Untersuchungen entschieden
"Nach Auskunft der Behörde wird der Betrieb der Deponie und des Zwischenlagers bis zum Abschluss großräumiger Untersuchungen im gesamten Deponiebereich geschlossen werden", wurde nach der Überprüfung in einem schriftlichen Statement betont. Nach weiteren Untersuchungen soll entschieden werden, ob und welche Bereiche der Deponie allenfalls geräumt werden müssen.
Laut den Angaben war das Ausmaß des möglicherweise illegal abgelagerten Mülls vorerst nicht abschätzbar. "Es dürfte sich aber um eine größere Menge handeln", wurde festgehalten.
"Rigoroses Eingreifen durch unsere Behörden hat zur Sperre geführt, um die Verdachtsfälle zu überprüfen und um Umwelt und Menschen zu schützen", betonte Niederösterreichs Landesvize Stephan Pernkopf (ÖVP) in einer Stellungnahme. "Nach Hinweisen auf eine mögliche illegale Ablagerung von Siedlungsabfällen auf einer Deponie in St. Pölten haben wir sofort die zuständigen Behörden in Niederösterreich aufgefordert, eine umfassende Kontrolle durchzuführen, um die Sachlage vollständig aufzuklären", reagierte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne). "Derartige Umweltsünden dürfen wir nicht dulden."
Kritik und Forderungen von Greenpeace
Greenpeace zufolge geht die Überprüfung auf gesammelte Beweise der Umweltschutzorganisation zurück. "Bereits seit Oktober war das Investigativ-Team von Greenpeace immer wieder vor Ort und hat dokumentiert, wie unbehandelte Mengen von Rest- und Sperrmüll aus Haushalten und Gewerbe auf der Deponiefläche vergraben werden", wurde per Aussendung mitgeteilt. Gefordert wurde neben der vorsorglichen Sperre für den Betrieb auch "das Ausgraben des verscharrten Restmülls sowie die anschließende fachgemäße Entsorgung".
Auf einer Fläche von mehr als 15.000 Quadratmetern seien binnen weniger Wochen mehrere tausend Tonnen Müll abgelagert worden, so Greenpeace. "Wie hoch der Anteil an unbehandeltem Restmüll ist, muss durch die Behörden geklärt werden." Die Umweltschutzorganisation bezeichnete die Vorgänge als "skandalös und beispiellos" und forderte schnellstmögliche Aufklärung von der Landespolitik. Für St. Pöltens Grüne markiert die vorübergehende Schließung der Deponie indes einen "wichtigen Wendepunkt".
Wir sollten froh sein, dass es Unternehmen gibt, die die unglaublichen Mengen des Hochwassers übernehmen können und wollen. Vorschläge der ganzen Besserwisser wären hier gefragt. Vor allem die NGOs sollten sich im Klaren sein, dass die Alternative wäre, den Abfall auf der Straße liegen zu lassen. Solch medialen Vorverurteilungen sollten in Zukunft gut überlegt werden. Gerade NÖ ist ja durch den Ausfall der EVN ein Totalausfall gewesen. Gottseidank sind thermische Anlagen in OÖ eingesprungen und konnten hier unterstützen. Dies als Anregung, falls es wieder einmal zu einem Müllnotstand kommen sollte ( hoffentlich nicht )