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Sohn in Hundebox gesperrt und gequält: Mutter in U-Haft

Von nachrichten.at/apa, 12. Juni 2023, 12:41 Uhr
Österreicher (26) wurde in Zürich tot in Gefängniszelle gefunden
(Symbolfoto) Bild: Symbolfoto: Weihbold

KREMS. Eine 32-Jährige soll ihren Sohn im Waldviertel in eine Hundebox eingesperrt, gequält und hungern lassen haben, sodass er ins Koma fiel.

Der Zwölfjährige wurde vergangenen Herbst unterernährt und stark unterkühlt in kritischem Zustand ins Spital gebracht. Die Frau wurde damals festgenommen, sie sitzt seither in Krems in U-Haft. Gegen die 32-Jährige werde u. a. wegen versuchten Mordes ermittelt, bestätigte Polizeisprecher Johann Baumschlager am Montag einen "Kurier"-Onlinebericht.

Die Frau soll ihren Sohn mehrfach mit kaltem Wasser übergossen und währenddessen für mehrere Stunden bei Minusgraden die Fenster der Wohnung geöffnet haben. Das Kind soll sich in einem "akut lebensbedrohlichen Zustand" befunden haben. Eine Sozialarbeiterin verständigte am 23. November des Vorjahres die Rettung. Der Bub hatte nur noch eine Körpertemperatur von 26,8 Grad und war deshalb ins Koma gefallen. Nachdem das Spital Anzeige erstattet hatte, klickten für die Mutter die Handschellen.

Gegen die Frau wird auch wegen Quälens oder Vernachlässigens unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen und Freiheitsentziehung ermittelt. Die Beschuldigte hatte eine Grundrechtsbeschwerde wegen der gegen sie verhängten Untersuchungshaft eingebracht. Diese hat der Oberste Gerichtshof (OGH) am 22. Mai abgewiesen.

Wiederholt in Hundebox gesperrt

Die 32-Jährige steht unter Verdacht, ihrem Sohn von Anfang September bis 22. November 2022 körperliche und seelische Qualen zugefügt haben, "indem sie diesen wiederholt - zuletzt täglich - mit den Fäusten schlug, es unterließ, seine Verletzungen medizinisch versorgen zu lassen, ihm durch Zerren und gewaltsames Festhalten Hämatome zufügte, ihn auf einem Hundenest schlafen ließ, ihn hungern ließ und ihn in zahlreichen Angriffen mit kaltem Wasser übergoss", wie aus der OGH-Entscheidung hervorgeht. Außerdem soll sie den Zwölfjährigen gefesselt, geknebelt und ihn wiederholt über Stunden in eine Hundebox eingesperrt haben, "die sie mit Gegenständen beschwerte und mit der Öffnung gegen die Wand schob, sodass der Unmündige nicht entkommen konnte".

Mit kaltem Wasser übergossen

Im November soll die Frau ihren Sohn an einigen Tagen mehrmals mit kaltem Wasser übergossen und danach für mehrere Stunden bei Minusgraden die Fenster der Wohnung geöffnet haben, wodurch die Körpertemperatur des Buben auf 26,8 Grad sank und der Zwölfjährige in ein Koma fiel. Der Sohn wurde in ein Spital im Waldviertel und laut Polizei von dort in eine Spezialklinik nach Wien gebracht. Der Gesundheitszustand des Kindes habe sich inzwischen verbessert, sagte Baumschlager zur APA. "Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes sind nach wie vor im Gange", so der Polizeisprecher.

Im Ermittlungsverfahren gegen die Frau sind noch mehrere Gutachten ausständig, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Krems auf APA-Anfrage mit. Eingeholt wird, wie auch der "Kurier" berichtet hatte, eine Expertise zu den Verletzungen und zum körperlichen Zustand des Kindes. Weiters wurde ein psychiatrisches Gutachten zur 32-Jährigen beauftragt. In der OGH-Entscheidung wird eine "gravierende psychische Störung" der Frau in Verbindung mit einer "offensichtlich vorliegenden sadistischen Persönlichkeit" vermutet. "Wir rechnen mit einer Entscheidung über die Anklage Ende des Sommers", sagte die Sprecherin.

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