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Wenn ein Diesel mächtig rußt, wird zu viel Kraftstoff verheizt

Von Carsten Hebestreit, 14. Oktober 2017, 00:04 Uhr
Wenn ein Diesel mächtig rußt, wird zu viel Kraftstoff verheizt
Ein Fall für die Werkstatt! Bild: Weihbold

Tritt das gesundheitsschädliche Phänomen auf, heißt’s: Ab in die Werkstatt!

Der Bundesheer-Lkw stoppte in Linz vor einer roten Ampel, legte, als das Licht auf Gelb umsprang, hörbar den ersten Gang ein, drückte aufs Gaspedal – und war vom Autofahrer dahinter nicht mehr zu sehen. Denn der uralte Dieselmotor des tarngrünen Truppentransporters rußte, dass dem Lenker schwarz vor Augen wurde.

Gesund ist so eine Wolke freilich nicht – vor allem die Soldaten auf der nach hinten offenen Ladefläche des Transport-Lkws waren der Ruß-Attacke ausgesetzt. Stichwort: Feinstaub.

Dieselpartikelfilter Pflicht

Dürfen Lkw und Pkw, die eine Rußwolke hinter sich herziehen, noch durch die heimischen Städte bzw. übers Land fahren? Ja, denn erst neuere Fahrzeuge müssen mit einem Dieselpartikelfilter ausgerüstet sein.

Seit der Einführung der Abgasnorm Euro-5 am 1. September 2009 müssen neu typisierte Modelle über diese Abgasreinigung verfügen, ab Anfang 2011 jedes neu zugelassene Auto.

Rußwolke durch Mängel

Trotzdem sind hierzulande Diesel-Fahrzeuge mit einer deutlichen Rußfahne unterwegs. Wobei die Abgase kaum zu sehen sind, wenn der Motor perfekt eingestellt ist. Problematisch bzw. richtig sichtbar werden die Diesel-Abgase, wenn der Selbstzünder einen Mangel aufweist.

"Wenn beispielsweise der Luftfilter verschmutzt ist und zu wenig Luft in die Brennkammern strömen kann", sagt Johann Schmidinger, Leiter der Abteilung "Service/Technik" bei der Porsche Holding Salzburg. "Weil aber die normale Menge Kraftstoff eingespritzt wird, bedeutet dies, dass letztendlich zu viel Diesel verheizt wird", sagt Schmidinger. Dieser Kraftstoffüberschuss erzeuge bei der Verbrennung dicke Rußwolken. Neben einem verstopften Luftfilter kann auch eine defekte Einspritzdüse zu einem Missverhältnis zwischen Luft und Diesel führen. "Auch in diesem Fall rußt’s hinten schwarz heraus", so der Salzburger. Ist generell der Motor schadhaft, kann dieses Phänomen ebenfalls auftreten. Wie beispielsweise bei fehlender Kompression im Zylinder. "Auch hier fehlt’s dann am Sauerstoff in der Verbrennungskammer", sagt Schmidinger. Fazit: Es rußt richtig heftig.

Nicht alle Rußfahnen basieren allerdings auf einem Defekt. Getunte Motoren, so Schmidinger, können ebenfalls eine extreme Abgaswolke freisetzen. "Weil die Tuner ja mehr Leistung aus einem Motor herausholen wollen, muss auch hier mehr Kraftstoff eingespritzt werden", sagt der Salzburger. Sind die Abläufe nicht perfekt eingestellt, erzeugt der Diesel vermehrt Feinstaub.

Ruß-Sünder unentdeckt

Abseits der optischen Hinweise bleiben leichte bis mittlere Ruß-Sünder bei der §57a-Überprüfung oft unentdeckt. "Da lassen sich nur die ganz schwarzen Schafe finden."

Das extreme Rußen ließe sich verhindern – mit einer Reparatur des kaputten Teils. Oder mit dem Zurückstellen eines getunten Triebwerkes auf die Werkseinstellungen.

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6  Kommentare
6  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Spatti (53 Kommentare)
am 16.10.2017 19:11

Ein Motor-Redakteur sollte aber schon wissen, dass man mit einem LKW nicht im ersten Gang anfährt. Schon mal was von Doppel-H-Schaltung gehört? zwinkern

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 15.10.2017 10:16

Ich habe meine Zweifel, daß ausgerechnet ein Mann von Porsche Salzburg als Fachmann für Dieselabgase hochgehalten wird. Liegt wohl am Inseratenvolumen in den OÖN. Am Rande bemerkt: mein Nicht- Wolfsburger Gefährt (10 Jahre jung) hat bereits einen bestens funktionierenden Partikelfilter, der tadellos funktioniert und Euro 4 (damals eingeführt) spielend erfüllt.

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tbi.turnwald@inode.at (3 Kommentare)
am 14.10.2017 20:43

Wenn es mächtig russt, fährt wahrscheinlich ein VW vor dir!

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tofu (6.994 Kommentare)
am 14.10.2017 09:38

Werte Redaktion, der sichtbare Ruß ist ein kleineres Problem, als Sie im Artikel behaupten. Da es sich um Partikel handelt, welche zu groß sind, um in die Lungenbläschen zu gelangen, hält sich die Gesundheitsgefährdung in Grenzen.

Viel problematischer ist jener Ruß, der nicht sichtbar ist. Dies ist der berüchtigte Feinstaub und dieser sorgt nachhaltig für Lungen- und Herzprobleme.

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Motor-Redaktion (96 Kommentare)
am 15.10.2017 08:10

Werte(r) tofu,

dann nehmen wir an, dass die nicht sichtbaren Feinstaubpartikel sich im Rahmen der offiziellen Grenzwerte bewegen, wenn der Luftfilter verstopft oder eine Einspritzdüse defekt ist. Oder steigen doch tatsächlich in diesem Fall die Werte für beide - sichtbare und nicht-sichtbare - an?

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( Kommentare)
am 15.10.2017 08:58

> im Rahmen der offiziellen Grenzwerte <

au weh

Die tatsächlichen Werte haben aber dem Gesetz, aber noch weniger dem Blechfahrer interessiert.
Und noch weniger den Motor-Redaktionen diverser europ. Medien.

Warum auch, der Kunde ist König.

Wenn die Rapporter in den Medien von dies- o. jenem Blechwerkl schwärmen, wird wohl das Nüchtern-Rationale selten existiert haben.

Warum auch ...

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