Das Wirtschaftswunder, Teil 7
Volkswagen hat beim neuen VW-Bus die Form gewahrt und trotzdem feine Neuheiten untergebracht – Plug-in-Hybrid leistet 218 PS – ab 49.900 Euro.
Er gilt als ein Fundament des deutschen Wirtschaftswunders: der VW-Bus. Billig, robust, langlebig. Genau, was die Aufbaugeneration brauchte. Und heute? Da stellte Volkswagen diese Woche den T7 vor. Die siebte Generation des Erfolgsmodells.
Zwei Längen stehen im Prospekt: 4,97 und 5,17 Meter. Was bedeutet: Der Neue streckte sich gegenüber dem Vorgänger T6.1 um acht Zentimeter (Basisversion), wuchs um vier Zentimeter in der Breite (1,94 Meter) und duckte sich um acht Zentimeter in der Höhe (1,89). Die flachere Höhe hilft den cW-Wert von 0,35 auf 0,3 zu senken. Was 7,8 g/km CO2-Emission einspart, errechnete VW.
200 Kilogramm abgespeckt
Die Wolfsburger setzten den Bulli auch auf Schonkost. 200 Kilogramm weniger bringt der T7 nun auf die Waage. Alu statt Stahl erleichterte die Karosserie beispielsweise um 45 Kilogramm, die Schmiederäder sparen noch einmal bis zu zehn Kilogramm ein. Soweit die Theorie, für die Praxis bedeutender ist die Erleichterung der Sitze. Durch den Verzicht auf die Drehkonsole reduzierte sich das Gewicht um ein paar Kilogramm (jetzt: 23–29 kg). Auf Schienen lassen sich die bis zu sieben Einzelsitze stufenlos verschieben.
Bis 4053 Liter Ladevolumen
Die Basisversion bunkert bei voller Bestuhlung 469 Liter Ladung, hinter der zweiten Reihe 1844, ohne Fondsitze gar 3672. In der Lang-Version summiert sich das Ladevolumen auf 4053 Liter. An den Haken genommen werden gebremste Anhänger mit 1600 bis 2000 Kilogramm.
Der Ganghebel schrumpfte zu einem Stummel, manuelle Schaltgetriebe flogen aus dem Angebot. Serienmäßig sind ein 6-Gang- oder 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.
Knapp mehr als 20 Assistenzsysteme helfen beim Fahren: Serie sind der Front-Assist (inkl. Fußgeher- und Radfahrererkennung) sowie erstmals der Travel-Assist (Adaptiver Tempomat plus Spurhalteassistent). Das neue Car2X-System kommuniziert mit anderen Autos und Verkehrseinrichtungen und warnt nicht nur vor Hindernissen und Staus, sondern bremst auch selbstständig ab. Der T7 ist bereits bestellbar, die ersten Bullis kommen im November. Ab-Preis: 49.900 Euro.
VW T7: Die Antriebe
Drei Antriebe bietet Volkswagen zum Bulli-Start an: Der 1,4-Liter-TSI erzeugt 100 kW (136 PS) und ist mit einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) kombiniert. Der 2,0-Liter-TSI wiederum leistet 150 kW (204 PS) und kommt ebenfalls serienmäßig mit dem 7-Gang-DSG.
Angekündigt hat VW auch einen Diesel. Der 2,0-Liter-TDI soll 150 PS produzieren. Ein 204 PS starker TDI wird aktuell für Euro 7 entwickelt und kommt – bitte festhalten – 2026 auf den Markt. Das vermeldete zumindest eine deutsche Auto-Fachzeitung.
Früher, nämlich schon per Jahresbeginn, wird der T7 als Teilzeit-Stromer an den Start geschoben. Der Plug-in-Hybrid-Antrieb kommt mit einer Systemleistung von 218 PS und einem maximalen Drehmoment von 350 Newtonmeter. Elektrisch fährt der T7 maximal 130 km/h schnell, die Reichweite pendelt zwischen 46 und 50 Kilometern, sagt VW. Für den PHEV entwickelten die Wolfsburger ein optimiertes 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.
Der 1,4-TSI ist ab 49.900 Euro zu haben und der 2,0-TSI ab 57.555 Euro. Beim PHEV-Modell, dem T7 1,4-Liter-eHybrid, schlägt preislich die NoVA-Befreiung durch. Ab-Preis: 53.600 Euro.
Kein VW Bus mehr....