Charter-Flug in Freiheit: Business-Jet bringt Assange nach Australien
LONDON. Wikileaks-Gründer Julian Assange ist mit einem Business-Jet von Großbritannien über die Marianen-Insel Saipan in seine Heimat Australien zurückgekehrt.
Wikileaks-Gründer Julian Assange ist nach 14 Jahren juristischer Odyssee in seine australische Heimat zurückgekehrt. Die Chartermaschine vom Typ Bombardier mit dem 52-Jährigen an Bord landete am Mittwochabend (Ortszeit) in der Hauptstadt Canberra, wie Daten der Plattform "Flightradar24" zeigten. Ein US-Gericht auf der Marianen-Insel Saipan - einem US-Außengebiet im Westpazifik - hatte zuvor einen Deal zwischen dem Australier und der US-amerikanischen Justiz abgesegnet.
Die Flugnummer VJT199, die Assanges Frau Stella und Wikileaks zuvor in sozialen Medien genannt hatten, war seit Tagen die von Nutzern weltweit am meisten beobachtete Verbindung. Tausende Menschen verfolgten die Landung live in sozialen Netzwerken.
Flug kostete Assange 486.000 Euro
Der Flug mit der Maschine vom Typ Bombardier Global 6000 kostete nach Angaben von Assanges Frau Stella 520.000 US-Dollar (etwa 486.000 Euro). Einen Linienflug durfte der 52-Jährige demnach nicht nehmen. Das Geld für den Flug muss Assange der australischen Regierung zurückzahlen.
Doch der Wikileaks-Gründer dürfte sich dabei auf seine Unterstützer verlassen können. Auf einer Crowdfunding-Webseite waren nach einem Spendenaufruf zum Zeitpunkt der Landung Assanges in Australiens Hauptstadt bereits 344.000 Britische Pfund (etwa 436.000 Dollar) zusammengekommen.
Assange war mit der Maschine bereits am Montag von London über Bangkok auf die Marianen-Insel Saipan geflogen. Ein Gericht auf Saipan segnete am Mittwoch in der Früh den Deal ab. Im Gegenzug für ein teilweises Schuldbekenntnis bezüglich US-amerikanischer Spionagevorwürfe wurde Assange seine fünfjährige Haftzeit in Großbritannien angerechnet. Nachdem Assange offiziell in die Freiheit entlassen wurde, machte er sich umgehend auf den Weg in die Heimat. Beobachtern zufolge will er sich dort nun erstmals öffentlich zu dem juristischen Deal mit den US-Behörden äußern. Wikileaks kündigte eine Pressekonferenz für 21.15 Uhr (13.15 Uhr MESZ) an.
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