Deutsche Hamas-Geisel Shani Louk laut Mutter tot
Die von der radikalislamischen Hamas bei ihrem Großangriff auf Israel als Geisel genommene Deutsche Shani Louk ist tot.
Das israelische Außenministerium teilte am Montag via Twitter (X) mit, der Leichnam der 23-Jährigen sei gefunden und identifiziert worden. Louk hatte an einem Rave-Festival im Süden Israels teilgenommen, das von der Hamas überfallen wurde.
Bilder und Videos, die im Internet kursierten, zeigten laut Angehöriger den Körper der jungen Frau auf einem Pick-up. Zunächst ging Shani Louks Familie, von der ein Teil in Baden-Württemberg lebt, davon aus, dass die junge Frau schwer verletzt wurde, aber am Leben war und sich im Gazastreifen befand. Die Familie sich seit dem Überfall für die Freilassung aller Geiseln eingesetzt.
"Wenigstens hat sie nicht gelitten"
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben 239 Familien informiert. Nach Militärangaben gelten 40 Menschen seit dem Terroranschlag der Hamas weiter als vermisst. Wegen des schlimmen Zustands vieler Leichen ist auch die Identifikation noch nicht abgeschlossen. Die Nachricht sei zwar schrecklich. Es sei aber gut, nun Gewissheit zu haben. "Wenigstens hat sie nicht gelitten", sagte die Mutter, Ricarda Louk.
Deutschlands Kanzler Olaf Scholz nannte die Ermordung Louks eine "furchtbare" Tat und "Barbarei". "Hier ist ein Mensch auf brutale Weise ermordet worden", sagte er am Montag während seiner Afrika-Reise im nigerianischen Lagos. "Das zeigt welch Geistes Kind diese Täter sind. Das ist etwas, das wir als Menschen nur verachten können."
Seit Beginn des Gaza-Krieges wurden 1.135 getötete Israelis identifiziert und 715 beigesetzt, wie die israelischen Behörden laut "Haaretz" am Montag bekanntgaben. Bisher wurden demnach 823 getötete Zivilistinnen und Zivilisten identifiziert, was 85 Prozent der zivilen Opfer seit Beginn der Kämpfe bedeute. Die israelischen Streitkräfte IDF gestatteten laut der Zeitung, die Namen jener 312 identifizierten Soldatinnen und Soldaten bekannt zu geben, die während der Kämpfe ums Leben gekommen seien. Polizei, IDF, Gesundheitsministerium, das Institut für Gerichtsmedizin und Freiwilligenorganisationen identifizieren demnach weiterhin die Opfer des Massakers im Süden Israels in der Militäreinrichtung Shura.
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