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In Fukushima werden die Kernbrennstäbe entfernt

19. April 2019, 00:04 Uhr
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Bild: APA/AFP

FUKUSHIMA. Mehr als acht Jahre nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima arbeitet die Betreiberfirma Tepco seit dieser Woche an der Bergung von Brennstäben durch ferngesteuerte Geräte.

Zunächst sollen sieben unbenutzte Brennstäbe aus dem Abklingbecken des Reaktors 3 herausgeholt werden. Dort lagern 566 abgebrannte sowie unbenutzte Brennstäbe. Jeder dieser Brennstäbe wiegt um die 45 Tonnen.

Die Reaktoren 1 bis 3 waren am 11. März 2011 infolge eines Erdbebens der Stärke 9,0 und nachfolgender Tsunamis zerstört worden, es kam zu Kernschmelzen. Wegen der radioaktiven Strahlung mussten damals 160.000 Anwohner fliehen. Noch immer können rund 30.000 nicht zurück. Es war die schlimmste Atomkatastrophe seit Tschernobyl 1986 gewesen.

Verzögerter Start

2014 hatte Tepco bereits die Bergung der Brennstäbe aus Reaktor 4 abgeschlossen. Die Arbeiten an Reaktor 3 hätten bereits vor vier Jahren beginnen sollen. Technische Schwierigkeiten und Trümmerteile durch das Erdbeben verzögerten den Einsatz immer wieder. Die Experten hätten „vorsichtig“ bei der Entfernung der Trümmerteile vorgehen müssen, sagte Tepco-Sprecherin Yuka Matsubara.

Probleme bereitete den Helfern demnach auch der Staub, der bei dem Einsatz aufgewirbelt wurde und die radioaktive Strahlung noch weiter verstärkte. Im Februar hatte Tepco mit einem Roboter erfolgreich mehrere kieselsteingroße Kernbrennstoffreste in Reaktor 2 aufgelesen. In den Reaktoren waren schon öfter Roboter unterwegs, um nach geschmolzenem Brennstoff zu suchen und Fotos zu machen. Dessen Bergung gilt als der schwierigste Teil beim Abbau der Atomruine.

Insgesamt lagern in den Abklingbecken der drei Unglücksreaktoren noch 1573 abgebrannte sowie unbenutzte Brennstäbe. Vor allem die enorme Menge an angebrannten und weiterhin strahlenden Brennstäben stellt eine große Herausforderung für die Arbeiter dar.

Brennstäbe werden umgelagert

Die geborgenen Brennstäbe sollen in ein anderes, sichereres Becken auf dem Gelände der Atomruine umgelagert werden. Betreiber Tepco rechnet damit, dass die Bergung noch bis Ende März 2021 dauern wird.

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1  Kommentar
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Abraxas (1.665 Kommentare)
am 19.04.2019 10:05

Die Gewichtsangaben können nicht wirklich stimmen; ein Brennstab alleine kann keine ca. 45 Tonnen schwer sein.

Nach Angaben von hier https://www.verivox.de/strom/themen/brennelement/ wiegt ein Brennelement (in welchem ca. 230 Brennstäbe zusammengefasst sind) in etwa 800 Kg. Das scheint mir schon eher zutreffend zu sein.

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"Der Reaktor bestimmt das Brennelement

Es gibt verschiedene Reaktortypen, die jeweils auch spezielle Brennelemente benötigen. In Deutschland sind Siedewasser- und Druckwasserreaktoren sehr verbreitet. Dort kommen Brennelemente zum Einsatz, die aus einem Bündel einzelner Brennstäbe bestehen. Ein Brennstab ist eine mit Uranpellets gefüllt Metallröhre. Das inzwischen abgeschaltete Kernkraftwerk Biblis wurde zum Beispiel mit Druckwasserreaktoren betrieben. In einem Reaktor befinden sich knapp 200 Brennelemente mit jeweils rund 230 Brennstäben. Ein Brennelement ist fast fünf Meter lang, hat einen Querschnitt von 23x23 Zentimetern und wiegt rund 800 Kilogramm."

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