Mann in Montenegro erschießt zwölf Menschen und begeht Selbstmord
PODGORICA. Nach einer Gewalttat in Montenegro mit mindestens zwölf Toten ist in dem Balkanland eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen worden.
Dieser Artikel wurde um 10.34 Uhr aktualisiert.
Das ordnete die Regierung in der Hauptstadt Podgorica noch in der Nacht an. Ein 45-jähriger Mann hatte laut Behörden in der Kleinstadt Cetinje mit einer Schusswaffe mindestens zwölf Menschen getötet, unter ihnen zwei Kinder. Das gab die Staatsanwältin Andrijana Nastic am Donnerstag vor Journalisten bekannt und korrigierte die bisherige Opferzahl von mindestens zehn Toten nach oben. Anschließend habe er Suizid begangen. Vier weitere Menschen erlitten bei der Tat am Mittwoch schwere Verletzungen.
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Galerie ansehenDer Täter hatte "den ganzen Tag lang" Alkohol getrunken, bevor es zwischen ihm und einem anderen Restaurantgast zu einem Zwischenfall gekommen sei. Der Mann habe daraufhin zu Hause eine Waffe geholt und dann zunächst "vier Menschen an einem Ort getötet", erläuterte der Polizeichef Lazar Scepanovic. Danach habe er an drei anderen Orten Angriffe verübt. Danach sei er weggelaufen und habe an verschiedenen Stellen in Cetinje weitere Menschen erschossen, unter ihnen die zwei Kinder. Bei den minderjährigen Todesopfern handle es sich um die Kinder des Lokalbesitzers, der ebenfalls getötet worden sei, sagte Saranovic Mittwochabend vor Journalisten in Podgorica.
Täter starb am Weg ins Spital
Danach habe sich der Täter nach Hause begeben und Suizid begangen, nachdem die Polizei sein Haus umstellt und ihn zur Aufgabe aufgefordert habe, sagte der montenegrinische Interims-Polizeichef Lazar Scepanovic auf einer Pressekonferenz. Der Tatverdächtige sei kurz vor Mitternacht auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben, fügte er hinzu.
Der Mann sei bereits im Jahr 2022 wegen illegalen Waffenbesitzes zu einer dreimonatigen Haftstrafe verurteilt worden, sagte Scepanovic. Da das Urteil, gegen das er berufen hatte, in der Folge nicht rechtskräftig wurde, ist die Strafe nicht vollstreckt worden.
Viele Menschen in Balkanländern sind bewaffnet
In Montenegro und anderen Balkanländern sind viele Menschen bewaffnet, oft verfügen sie nicht über einen Waffenschein. Die 14.000-Einwohner-Stadt Cetinje war bis 1918 die Hauptstadt des damaligen Königreichs Montenegro. Im August 2022 hatte dort ein Amokläufer zehn Menschen erschossen, ehe er selbst von einem bewaffneten Passanten getötet wurde.
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