Sohn von Al Fayed: Mein Vater hätte vor Gericht gehört
LONDON. Einer der Söhne des gestorbenen Geschäftsmanns Mohamed Al Fayed bedauert, dass sein Vater nicht zu Lebzeiten wegen Vorwürfen sexueller Gewalt gegen Dutzende Frauen angeklagt wurde.
Er wünschte, die Ermittlungen der Londoner Polizei hätten "ihren Lauf nehmen können, als er noch lebte", sagte Omar Al Fayed der britischen Zeitung "Mail on Sunday". Er sei erleichtert, dass die Vorwürfe nun bekannt sind.
"Wenn sich herausstellt, dass sich ein Nazi-General die letzten 50 Jahre an der Algarve versteckt gehalten hat, sollte er natürlich vor Gericht gestellt werden", sagte der 37-jährige Omar Al Fayed. Er ist das jüngste Kind des ehemaligen Eigentümers des Luxuskaufhauses Harrods und des Londoner Fußballclubs FC Fulham. Die Polizei habe in der Vergangenheit Gelegenheiten verpasst, als Missbrauchsvorwürfe vorgebracht wurden.
"Vielleicht hätte es eine gerechte Strafe gegeben"
Zwischen 2005 und Al Fayeds Tod 2023 hatten 21 Frauen den Unternehmer angezeigt. In keinem Fall kam es zu einem Verfahren. Seit die BBC im September erstmals Vorwürfe zweier Frauen öffentlich machte, meldeten sich der Londoner Polizei zufolge 90 weitere mutmaßliche Opfer. Vor einigen Wochen teilten die Ermittler mit, sie hätten Ermittlungen gegen mehrere Personen eingeleitet, die die Verbrechen "erleichtert" haben könnten.
"Ich bin traurig, dass die Opfer dieser schrecklichen mutmaßlichen Straftaten sie nicht rechtzeitig vorbringen konnten", sagte Omar Al Fayed. "Vielleicht hätten sie dann irgendwie damit abschließen können. Vielleicht hätte es eine gerechte Strafe, Konsequenzen gegeben."
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