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Netanjahu: Geiselabkommen "nicht um jeden Preis"

Von OÖN, 01. Februar 2024, 20:28 Uhr
Netanjahu: Geiselabkommen "nicht um jeden Preis"
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Bild: APA/AFP/POOL/RONEN ZVULUN

TEL AVIV. In Grundzügen vorliegende Überlegungen sehen unter anderem Feuerpausen im Gazastreifen vor.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will einem möglichen neuen Abkommen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und der Freilassung weiterer Geiseln nach eigenen Aussagen "nicht um jeden Preis" zustimmen. Man arbeite an einem neuen Rahmenabkommen zur Freilassung der von der islamistischen Terrororganisation Hamas noch festgehaltenen israelischen Geiseln, "aber ich betone – nicht um jeden Preis", sagte Netanjahu, wie die Zeitung "Times of Israel" berichtete.

"Rote Linien"

"Wir haben rote Linien", sagte der Regierungschef. Er bekräftigte damit vorherige Aussagen, wonach Israel den Krieg nicht beenden, seine Truppen nicht aus dem Gazastreifen abziehen und für einen Geisel-Deal nicht "Tausende Terroristen" aus israelischen Gefängnissen freilassen werde. Der Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad, David Barnea, habe den Ministern des Kriegskabinetts am Montag laut dem Sender Channel 12 Grundzüge eines möglichen Abkommens mitgeteilt, darunter die Freilassung von 35 weiblichen, kranken, verletzten sowie älteren Geiseln in einer ersten Phase, in der die Kämpfe für 35 Tage pausieren sollten. Danach solle es eine weitere einwöchige Feuerpause geben, in der die Unterhändler versuchen würden, auch junge Männer und Geiseln, die von der Hamas als Soldaten bezeichnet werden, freizubekommen.

Für eine Geisel würden demnach drei palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden, hieß es.

Dauerhafter Waffenstillstand?

Dem Bericht zufolge sind die Modalitäten noch unklar, welche Häftlinge entlassen werden und wer das bestimmen kann. Bisher habe die Hamas nicht auf den Entwurf reagiert, berichtete die "Times of Israel". Es werde erwartet, dass die Hamas ihre Antwort über Katar übermitteln werde.

Ein bis dato ungelöster zentraler Streitpunkt ist die Forderung der Hamas, dass das Abkommen einen dauerhaften Waffenstillstand vorsieht, was Israel ausgeschlossen hat. Netanjahu hat immer wieder bekräftigt, Israel werde an seinen Zielen festhalten, die Hamas zu zerstören und sicherzustellen, dass von Gaza keine Bedrohung mehr für Israel ausgehe.

Die Hamas hatte bei ihrem Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober mehr als 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Schätzungen zufolge befinden sich noch mehr als 130 Menschen in ihrer Gewalt. Israel geht davon aus, dass 27 von ihnen nicht mehr leben.

Unterdessen meldete das israelische Militär, seit Mittwoch "Dutzende Terroristen" bei Kämpfen im Gazastreifen getötet zu haben. Es habe Gefechte im Norden, Zentrum und Süden des Küstengebiets gegeben, hieß es am Donnerstag. In der südlichen Stadt Khan Younis sei das Militär mit direkten Luftangriffen und Nahkämpfen vorgegangen.

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