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Van der Bellen schenkte Papst Ziegenherde

Von nachrichten.at/apa, 07. Juni 2021, 11:13 Uhr
Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit seiner Frau Doris Schmidauer bei Papst Franziskus Bild: (APA/AFP/ALBERTO PIZZOLI)

VATIKANSTADT/ROM/WIEN. Bundespräsident Alexander Van der Bellen ist Montag Vormittag im Vatikan mit Papst Franziskus zusammengetroffen.

Er habe dem Papst eine "Ziegenherde" geschenkt, verriet Van der Bellen nach dem Besuch im Vatikan. Die 20 Ziegen wurden freilich symbolisch übergeben. Sie sind Teil der "Sinnvoll Schenken"-Reihe der Caritas und kommen bedürftigen Familien in Burundi zugute. Mit Mattarella besprach Van der Bellen unter anderem Post-Covid-Strategien.

"Italien von der Pandemie härter getroffen als Österreich"

Italien sei von der Pandemie wirtschaftlich etwas härter getroffen worden als Österreich, analysierte Van der Bellen. Das liege auch daran, dass das südliche Nachbarland noch stärker von Tourismus abhängig sei als Österreich. Eine Erholung Italiens wäre aber auch für Österreich wichtig. Einerseits sei dies fast schon eine "Herzensangelegenheit", weil alljährlich Hunderttausende Österreicher Urlaub an der Adria machen würden, andererseits seien Österreich und Italien wirtschaftlich sehr eng verflochten. "Ich habe heute gelernt, dass Österreich allein mit Firmen in der Lombardei mehr Handel betreibt als mit ganz Russland."

APA-Video:

Daher müssten Konzepte entwickelt werden, wie Italien von den wirtschaftlichen Wiederaufbaukonzepten der EU profitieren könne. Mit dem seit Februar im Amt befindlichen Regierungschef Mario Draghi, der von 2011 bis 2019 Chef der Europäischen Zentralbank EZB gewesen war, sollten diese aber umgesetzt werden können. Mit Draghi wird Van der Bellen am Dienstag zusammentreffe. Zudem habe er mit Mattarella auch Themen wie eine gemeinsame EU-Außenpolitik besprochen. Diese lasse noch zu wünschen übrig. Etwas bei der Suche nach einer gemeinsamen Position gegenüber Russland.

"Schätze Papst Franziskus außerordentlich"

Bezüglich des Besuchs beim Papst, sagte Van der Bellen, er schätze Papst Franziskus außerordentlich, und verwies ausdrücklich auf dessen Enzykliken "Laudato Si'" und "Fratelli Tutti", in denen sich der Pontifex mit Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes sowie des sozialen Zusammenhalts auseinandersetze. "Papst Franziskus wird in die Geschichte eingehen", sagte der Bundespräsident.

Video: Van der Bellen "optimistisch" für Überwindung der Pandemie:

Der Vatikan sei in Umwelt- und Migrationsfragen sehr engagiert und beobachte dabei auch genau die Entwicklungen in den verschiedenen Ländern, also auch in Österreich. In der Flüchtlingsfrage vertrete der Papst etwa die Ansicht, dass auch "kleine Aktionen" helfen könnten, meinte Van der Bellen. Er erinnerte daran, dass der Papst auch ohne viel öffentlichen Aufhebens einige Flüchtlingsfamilien von griechischen Inseln nach Rom geholt habe. "Die Kirche fördert auch humanitäre Aufenthalte."

Er habe auch versucht, Papst Franziskus zu einem Besuch in Wien und Österreich zu "überreden", erzählte der Bundespräsident bei dem Treffen mit mitgereisten und lokal akkreditierten Medienvertretern. Er sei sich aber bewusst, dass die Chancen auf eine Annahme der Einladung eher gering seien. Für Papst Franziskus gebe es "andere Prioritäten".

Das Verhältnis zwischen dem Vatikan und Österreich sei ja "ausgezeichnet", und der Papst gehe lieber "in die Peripherie". Er besuche also lieber Krisengegenden, erinnerte Van der Bellen daher auch die "sensationelle" Reise von Franziskus in den Irak im vergangenen März. Dass der Papst dort den interreligiösen Dialog mit der muslimischen Welt ("Schiiten wie Sunniten") gesucht und gestärkt habe, sei ein Zeichen dafür, wie sehr sich der Vatikan um den Frieden und die Sicherheit in der Welt bemühe.

"Nützliches Geschenk"

Van der Bellen (77) erinnert auch daran, dass die Visite am Montag nach jener im November 2017 bereits sein zweiter Besuch im Vatikan gewesen sei. Dass er Franziskus (84) nun "wohlauf und gesund" wiedergetroffen habe, sei eine große Freude. Neben dem "nützlichen" (O-Ton Van der Bellen) Ziegen-Geschenk bekam Franziskus auch ein Bild der Malerin Karin Mayer aus der Caritas-Kunstgruppe Retz für Menschen mit Behinderungen verehrt.

Edtstadler: "illegale Migration nicht verschwunden"

Weiters kam Van der Bellen, der bei seinem Rom-Besuch auch von EU-Ministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) und Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) begleitet wird, auch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin ("Das ist eigentlich der Regierungschef im Vatikan") zusammen. Edtstadler ließ in Folge wissen, dass sie als praktizierende Katholikin von der Persönlichkeit des Papstes sehr beeindruckt gewesen sei. Gerade für ein "römisch-katholisch geprägtes Land" wie Österreich, sei es wichtig, mit dem Vatikan im Dialog zu bleiben, hielt die ÖVP-Politikerin fest. Erfreulicherweise sei mit dem Papst auch das Thema Westbalkan besprochen worden. Österreich tritt ja als Verfechter einer EU-Erweiterung um die Balkanländer Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien auf.

Edtstadler traf auch mit Innenministerin Luciana Lamorgese zusammen. Danach warnte sie vor Journalisten davor, dass das Thema Migration keineswegs verschwunden, sondern noch bedeutsamer geworden sei. Die illegale Migration nach Europa sei nämlich während der Coronakrise lediglich aus dem Fokus gerückt, aber nicht verschwunden. Im Gegenteil, meinte Edtstadler: "Der Migrationsdruck steigt." Die italienische Innenministerin habe ihr gesagt, dass zuletzt etwa Ankünfte von Migranten aus Tunesien in die Höhe gegangen seien. Für diese sei die Anerkennung eines Asylstatus aber meist höchst unrealistisch. Es gehe nun einfach um die Frage, "wie kann man Migrationsströme aufhalten", etwa durch verstärkte "Visionen vor Ort".

Gewessler reiste mit dem Zug an

Gewessler - die Grüne-Ministerin nahm für die Hin- und Rückreise nach und von Rom übrigens umweltbewusst den Zug - zeigte sich nach dem Treffen auch beeindruckt vom Klima-Engagement des Papstes. Sie sprach zudem generell von einem "ermutigenden Tag für den Klimaschutz". So habe auch Präsident Mattarella angeregt, den EU-Wiederaufbauplan nach der Coronakrise für den Ausbau von Infrastrukturprojekten, etwa bei der Bahn, zu nutzen. Am Dienstag wird Gewessler mit Italiens Verkehrsminister Enrico Giovannini unter anderem die Transitproblematik am Brenner besprechen. Der Brennerbasistunnel sei eines der größten Infrastrukturprojekte Europas, betonte sie in Rom.

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14  Kommentare
14  Kommentare
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Flachmann (7.621 Kommentare)
am 08.06.2021 13:56

Ist es nicht schön wieder zu Reisen und den Globus zu verschmutzen?

Zwei Kummerln beim Papst, der Wähler schaut zu anstatt die Herrschaften die ein Vermögen kosten zu vertschüssen!

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gaukel50 (1.976 Kommentare)
am 07.06.2021 21:44

hätte applaudiert wenn:
"vdB übergibt symbolisch im Namen der EU eine Ziegenherde (? Tiere). Jedes EU-Land entsprechend seiner Größe leistet ihren Beitrag. Das wären dann ?? Tiere, die vielen Familien helfen würden. Ein kleiner Beitrag für die sch.heilige EU.
Aber die EU exportiert lieber Hühner'abfall' nach Afrika und ruiniert dafür Existenzgrundlagen.

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x-files (506 Kommentare)
am 07.06.2021 20:32

Verschenken wir nicht normalerweise Lipizzaner?

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Alfred_E_Neumann (7.341 Kommentare)
am 07.06.2021 16:10

Kann man den Kirchenbeitrag jetzt auch direkt an den Papst in Naturalien bezahlen?

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lastwagen (2.185 Kommentare)
am 07.06.2021 14:23

Diese Meldung ist so wichtig, wie wenn in China ein Fahrrad umgefallen ist. Wieder eine Wahnsinnsleistung von VdB für seine 25.000 Euronen!

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hasta (3.001 Kommentare)
am 07.06.2021 13:35

Was macht bloß der BP vdB, als "Ungläubiger", beim Papst. Er wird doch nicht etwa die Aufnahme in die R.K. Amtskirche erbitten.

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lastwagen (2.185 Kommentare)
am 07.06.2021 14:24

Vielleicht bewirbt er sich als Hirte, würde zu seinem Geschenk passen.

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Paganini (741 Kommentare)
am 07.06.2021 12:27

Bei dem Foto und Überschrift dachte ich zuerst etwas anderes!😂

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 07.06.2021 12:26

Schon die zweite Anbiederung des Agnostikers VdB .
Meint er, dass er dadurch geradewegs in den Himmel aufsteigt?

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BamBam1987 (4.329 Kommentare)
am 07.06.2021 12:06

Geschenk mit Sinn!

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danube (9.663 Kommentare)
am 07.06.2021 11:44

Schlafschafe gäbe es auch zahlreich, nur auf die pfeifft sogar der Papst.

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( Kommentare)
am 07.06.2021 11:37

Solange der BP VdB die Regierung weiter außerhalb der "eleganten und schönen Verfassung" (Zitat VdB) werken lässt, solange ist er nicht mehr Glaubwürdig , sondern auch ein Mittäter in der Herabwürdigung des Parlaments und der Justiz.
Soll doch VdB in der Herde bleiben, dann ist er dem Papst immer ganz nahe.

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0x00 (2.141 Kommentare)
am 07.06.2021 11:29

Ich würde es ja verstehen wenn VdB dem Erdogan eine Ziegenherde schenken würde. Aber warum dem Papst?

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reibungslos (15.183 Kommentare)
am 07.06.2021 11:35

VdB finanziert den Kauf einer Ziegenherde für eine Familie in Burundi. Geht zumindest aus dem Text hervor.

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