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Eurofighter-Verfahren eingestellt: "Das ist ein Schlag ins Gesicht der Steuerzahler"

Von nachrichten.at/apa, 27. April 2020, 16:45 Uhr
Zitate der Woche: "Sehe mich weder als böse noch als Wicht"
Hans Peter Doskozil Bild: ROBERT JAEGER (APA)

WIEN/TOULOUSE. Das Verfahren zu Doskozils Anzeige in der Causa Eurofighter ist vom Straflandesgericht Wien eingestellt worden.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) habe den Schritt zur Kenntnis genommen, teilte ein Sprecher ihres Ressorts der APA mit.

Tanner habe unverzüglich den Präsidenten der Finanzprokuratur, Wolfgang Peschorn, beauftragt, alle weiteren rechtliche Schritte zu prüfen und wenn möglich einzuleiten. Es gehe um Schadenswiedergutmachung "und dass der österreichische Steuerzahler zu seinem Recht kommt".

Doskozil: "Waschechter Skandal"

Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) wertet die am Montag bekannt gewordene Einstellung der Betrugsanzeige gegen Airbus in der Eurofighter-Causa als "waschechten Skandal". Es sei ein "Schlag ins Gesicht der österreichischen Steuerzahler", dass die österreichische Justiz offenbar keinerlei Interesse habe, den gut begründeten Betrugsvorwürfen gegen Airbus nachzugehen.

Doskozil hatte die Anzeige in seiner Zeit als Verteidigungsminister eingebracht. "Erst vor kurzem hat Airbus selbst gegenüber der US-Justiz unlauteres Verhalten und politische Zuwendungen beim Eurofighter-Deal in Österreich eingestanden", stellte der Ex-Ressortchef in einer Aussendung fest. In mehreren Staaten - vor allem in den USA mit rund 55 Millionen und in Deutschland mit fast 90 Millionen Euro - sei Airbus zu Strafzahlungen verurteilt worden, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der österreichischen Causa stünden.

"Dass ausgerechnet in Österreich selbst das Verfahren im Schatten der Coronavirus-Krise offenbar tatsächlich 'daschlogn' werden soll, macht mich einmal mehr fassungslos", stellte der Landeshauptmann fest.

Doskozil hatte als Verteidigungsminister 2017 gegen Airbus eine Anzeige wegen schweren Betrugs eingebracht und parallel dazu auch die US-Behörden eingeschaltet. Die Task-Force im Verteidigungsministerium hatte die Anzeige ressortintern vorbereitet und die weiteren Schritte ausschließlich in Abstimmung mit der Finanzprokuratur gesetzt. "Schon damals war klar, dass es vonseiten der politischen Führung der Justiz und des damaligen Koalitionspartners massiven Gegenwind geben würde. Dieses Misstrauen hat sich bisher leider in allen Stadien dieser Diskussion vollinhaltlich bestätigt", so Doskozil.

Weiterhin "lückenlose Aufklärung" gefordert

Er halte seine Forderung nach lückenloser Aufklärung und Schadenswiedergutmachung für den Steuerzahler weiter aufrecht, betonte der Landeshauptmann. Auch die neue Bundesregierung, speziell Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP), sei nun gefordert.

"Dass der Präsident der Finanzprokuratur, Wolfgang Peschorn, von Tanner beauftragt wurde, weitere rechtliche Schritte zu prüfen, ist eine Selbstverständlichkeit. Ich habe volles Vertrauen, dass die Justiz zu einem anderen Ergebnis kommen wird, wenn man sie ohne politischen Druck arbeiten lässt", so Doskozil. "Ich fordere von der Verteidigungsministerin außerdem, dass sie sämtliche rechtlichen Möglichkeiten nicht nur prüfen lässt, sondern auch konkret die Fortführung des Ermittlungsverfahrens beantragt."

Weitere Verfahren laufen noch

Das vom Straflandesgericht Wien eingestellte Verfahren gegen Airbus betrifft allein die Betrugs-Ermittlungen gegen einen damaligen Manager des Unternehmens. Ermittlungen wegen des Verdachts auf Geldwäscherei, Untreue und Korruption seien nach wie vor am Laufen, sagte am Montag ein Sprecher der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft.

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17  Kommentare
17  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
gaukel50 (1.976 Kommentare)
am 27.04.2020 23:48

PRW ? in Quaratäne?
oder zählt sie grad aus😃😃😃

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1949wien (4.247 Kommentare)
am 27.04.2020 22:24

...ist es möglich, dass da jemand der derzeitigen Regierung daran interessiert ist, dass das Verfahren abgewürgt wird?

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Gelesen (774 Kommentare)
am 27.04.2020 22:12

So ist das wenn man am Futtertrog sitzt. Gierig und lügen. Um unser Geld ist denen nichts zu schade. Wohin führt das?

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Freischuetz (3.238 Kommentare)
am 27.04.2020 22:02

Juristische Terminologie:
> "daschlogst es" = arbeitet intensiv, damit das Verfahren rasch beendet werden kann
> Emoji "Daumen nach oben" = Gib jetzt Ruhe!

Jetzt ist wieder einmal ein Verfahren "daschlog'n" worden, d.h. es konnten keine Beweise gefunden / Hinweise auf Korruption bestätigt worden / werden können.
Der österreichische Steuerzahler "freute" sich über die milliardenschwere Anschaffung von hochwertigen, modernsten Abfangjäger zu seiner Sicherheit und als Vorleistung zur NATO Mitgliedschaft. Ist nicht aufgegangen, die EUROFIGHTER sind Flugschrott, die Milliarden perdu, von der NATO Mitgliedschaft redet keiner mehr.
"Machmaweida!"

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HumanBeing (2.115 Kommentare)
am 27.04.2020 21:32

Ein Betrug muss natürlich nachgewiesen werden können. So ist das nun mal in einem Rechtstaat. Für die Leute von EADS waren den österreichischen Verhandlern im Kabinett W.Schüssel nur Witzfiguren.

https://www.facebook.com/photo.php?fbid=3132860270079828&set=a.346372735395276&type=3&theater

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Bemerker (248 Kommentare)
am 27.04.2020 20:20

Bei seinen Pflichten ist Österreich Europaweit hoch angesehen,
bei seinen Rechten ist leider oft nur das Gegenteil der Fall,
oder ?

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soling (7.432 Kommentare)
am 27.04.2020 19:54

Ist das nicht die Causa, in der die Tanner gemeint hat Airbus werde sie noch kennen lernen ?
Mit der wird Österreich leider zur Lachnummer auf dieser Erde !

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Bemerker (248 Kommentare)
am 27.04.2020 19:10

Wir werden uns noch wundern, was alles möglich ist !
Oh, Entschuldigung, andere Partei !
Oder doch nicht ?

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( Kommentare)
am 27.04.2020 19:01

Ui Ui Ui,
da geht jetzt einem ehemaligen Verteidigungsminister ordentlich das Rüscherl!
Jetzt wird vom Verteidigungsministerium und der Justiz daran gearbeitet und nicht mehr von einem sinnlosen parlamentarischen Untersuchungsausschuss, welcher ohnedies noch nie etwas zusammengebracht hat.
Da geht jetzt einem ehemaligen Verteidigungsminister ordentlich das Rüscherl!

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( Kommentare)
am 27.04.2020 19:32

Im Fieberwahn FORTUNA?
"Jetzt wird vom Verteidigungsministerium und der Justiz daran gearbeitet ... " - "gearbeitet" bedeutet in diesem Zusammenhang für euresgleichen "eingestellt" zu Lasten des Steuerzahlers?

Der Herr "Dr. Lüssel" muss sich biegen vor Lachen, mir als Steuerzahler vergeht's! Besonders, wenn ich dann auch noch einen so selten blöden Kommentar lese.

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susisorgenvoll (17.040 Kommentare)
am 27.04.2020 18:01

Wenn nicht einmal ein Bundesminister bei einer sehr wohl begründeten Anzeige durchkommt, dann ist unsere Justiz zum Sxxxxxxxxxx! Bananenrepublik Österreich! Die Schmiergeldempfänger wird es freuen! Jetzt brauchen sie nicht als Zeugen vor Gericht aussagen ..... oder hat etwas gar auch das Gericht ......... ein Schelm, wer Böses denkt!

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snooker (4.470 Kommentare)
am 27.04.2020 17:43

Hat jemand was anderes erwartet - und wenn ja - mit welcher Begründung?
Anzeige 2017 > nichts gefunden > Einstellung klar!

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susisorgenvoll (17.040 Kommentare)
am 27.04.2020 18:02

Justitia ist nicht nur blind, sondern offenbar auch taub und hat auch ein mentales Problem ....

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DonMartin (7.510 Kommentare)
am 27.04.2020 17:35

Gibt es eine plausible Begründung für die Einstellung?

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Gelesen (774 Kommentare)
am 27.04.2020 22:14

Schmiergeld, genügt ja als Begründung!!!!!!!!!

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Hans1958 (3.260 Kommentare)
am 27.04.2020 17:01

Egal, Hauptsache Airbus wird die ehemalige Bauernbündlerin kennenlernen.....

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( Kommentare)
am 27.04.2020 17:01

Republica Bananera Austriaca!!!

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