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Spionage-Verdacht: Ex-Verfassungsschützer Egisto Ott festgenommen

Von nachrichten.at/apa, 29. März 2024, 11:04 Uhr
Aufregung um Handel mit Handydaten beim Verfassungsschutz
Ott arbeitete für das BVT. Bild: APA

WIEN. Der frühere Verfassungsschützer Egisto Ott ist am Freitag unter Spionage-Verdacht festgenommen worden.

Das bestätigte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, nachdem zuerst der "Falter" (Online) darüber berichtet hatte. Gegen Ott werde von der Wiener Anklagebehörde wegen Amtsmissbrauchs und geheimen Nachrichtendiensts zum Nachteil Österreichs ermittelt, teilte Bussek mit.

Laut der Sprecherin wurde auch eine zweite Person festgenommen. Zu deren Identität wollte Bussek keine Angaben machen. Laut "Falter" soll es sich dabei um Otts Schwiegersohn handeln.

Ott war Mitarbeiter des mittlerweile aufgelösten Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT). Zuletzt war er im Zusammenhang mit dem flüchtigen Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek in die Schlagzeilen geraten, dem er beim Aufbau einer Spionage-Zelle für Russland innerhalb des BVT behilflich gewesen sein soll.

Für Russland Informationen beschafft?

Ott soll - gemeinsam mit einem zweiten Ex-BVT-Mitarbeiter - für Marsalek bzw. Russland Informationen beschafft haben, wobei er auf seine früheren Tätigkeiten als Verfassungsschützer und Polizeiattaché in Italien zurückgreifen konnte. Dem deutschen Nachrichtenmagazin "Spiegel" zufolge soll es sich um Informationen über in Europa lebende Journalisten und einen kasachischen Oppositionspolitiker gehandelt haben.

Gegenüber dem "Spiegel" bestritt Ott die gegen ihn gerichteten Vorwürfe. Für die Staatsanwaltschaft Wien reichte die Beweislage dessen ungeachtet nun aber aus, um eine Festnahmeanordnung zu erlassen. Der frühere BVT-Mitarbeiter wird nun befragt, wie Behördensprecherin Bussek bestätigte. Ob ein Antrag auf Verhängung der U-Haft gestellt wird, ist offen. Dafür hat die Staatsanwaltschaft 48 Stunden - somit bis Ostersonntag - Zeit.

Hinweise aus dem Ausland schon 2017

Ausländische Partnerdienste hatten das BVT, das im Dezember 2021 von der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) abgelöst wurde, bereits im Jänner 2017 darauf aufmerksam gemacht, aus dem BVT würden vertrauliche Informationen, die ausländische Quellen den heimischen Staatsschützern zum Zweck der Gefahrenerforschung und -abwehr überlassen hatten, an unberechtigte Stellen - nämlich russische Geheimdienste - abfließen. In den Verdacht, der "Maulwurf" zu sein, geriet Egisto Ott deshalb, weil er als Verbindungsmann in der Türkei Kontakt zum russischen Nachrichtendienst aufgebaut haben soll. Er soll in weiterer Folge als geheim klassifizierte Informationen - etwa ein streng vertrauliches Memo des BVT und eine Anfrage des FBI - zunächst von seiner dienstlichen an seine private Mail-Adresse weitergeleitet und dann russischen Nachrichtendiensten bzw. unbefugten Personen übergeben haben. Für Ott gilt die Unschuldsvermutung.

Otts Vorgesetzter beim BVT war seinerzeit Martin Weiss, der sich mittlerweile in Dubai aufhält und der für die heimische Justiz vorerst nicht mehr greifbar ist. Obwohl er suspendiert wurde, soll Ott weiterhin für Weiss und Ex-Wirecard-Vorstand Marsalek entgeltlich sensible Informationen beschafft haben, die - so die Verdachtslage - zumindest in großen Teilen für Russland bestimmt waren.

Dieser Artikel wurde um 12:02 Uhr aktualisiert.

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16  Kommentare
16  Kommentare
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2good4U (20.236 Kommentare)
am 30.03.2024 12:28

Solche Vorfälle bestätigen meine Sichtweise, dass sich die Welt immer im Krieg befindet.
Es wird nur nicht immer mit Waffen gekämpft.

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Linz2013 (4.335 Kommentare)
am 30.03.2024 08:45

Die FPÖ ist eine Partei der Heuchler. Sie schreit immer für die Neutralität. In Wahrheit will sie uns an Russland verkaufen.

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Zensur (1.286 Kommentare)
am 29.03.2024 15:27

Darum wollte die FPÖ auch so schnell wie möglich wählen lassen...jeder Tag zählt.... bevor neues aufgedeckt werden könnte...was die Österreicher sicher nicht wollen ....Unfreiheit wie in Ungarn/Slowakei/Russland

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Klettermaxe (10.765 Kommentare)
am 29.03.2024 15:34

"bereits im Jänner 2017 darauf aufmerksam gemacht"

Das betraf aber den Zeitraum der Kanzlerschaft Faymann und Kern!

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rmach (16.855 Kommentare)
am 29.03.2024 17:33

Versuche euch zu verstehen: Ist FJ schuld, dass der Redl ein Verräter war?

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powerslave (1.380 Kommentare)
am 29.03.2024 13:10

Die Freunde Putins in Österreich haben offensichtlich noch mehr Dreck am Stecken, als man ohnehin schon vermuten könnte.
Der eine oder andere der selbsternannten Heimatschützer steht in Wahrheit in Verdacht ein Staatsverräter zu sein...

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Klettermaxe (10.765 Kommentare)
am 29.03.2024 15:35

"bereits im Jänner 2017 darauf aufmerksam gemacht"

Mit Freunde Putins meinst du also SPÖ Faymann und Kern, in deren Kanzlerschaft diese Probleme maßgeblich gefallen sind?

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powerslave (1.380 Kommentare)
am 29.03.2024 16:46

Mit Erstaunen Stelle ich fest, dass Spionage für Russland durch Personen aus dem blauen Dunstkreis offensichtlich kein Problem für Dich ist. So sind sie also, die selbsternannten Patrioten...

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rmach (16.855 Kommentare)
am 29.03.2024 17:35

Hat er spioniert, oder verraten?

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vinzenz2015 (49.355 Kommentare)
am 29.03.2024 19:26

Informationen hat er beschafft ....

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rmach (16.855 Kommentare)
am 29.03.2024 20:05

Danke!
Richtige Spionage in Österreich.
Den Russen ist auch nichts zu blöd.

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linz2050 (7.386 Kommentare)
am 29.03.2024 11:31

Normalerweise müssten auch jene Personen festgenommen werden die den BVT erstürmen ließen! Es diente nur darum um Staatsgeheimnisse an Russland und die Rechte Szene weiter zu geben. Solche Sturmangriffe in das Herz eines Staates gab es hierzulande zuvor nur einmal und dafür war der Braunauer zuständig.

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Klettermaxe (10.765 Kommentare)
am 29.03.2024 15:38

So will es die SPÖ gerne darstellen.

Wahr ist vielmehr, dass es gute Gründe für die Hausdurchsuchung ebenso wie die spätere Auflösung des BVT gegeben hat, welche die Ursachen in der Zeit der SPÖ-Kanzlerschaft Faymann und Kern hatten.

Das einzige Problem waren Einsprüche gegen die Hausdurchsuchung und ein paar Formalfehler. Die Läuse gab es aber und die SPÖ wollte alles vertuschen.

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lester (11.717 Kommentare)
am 30.03.2024 11:05

Lebst du in einer Blau-braunen Phantasiewelt.
1939 gab es den Hitler-Stalin Pakt.
2016 gibt es den Kickl-Putin Pakt.
Hier sieht man wieder das sich "Gleich und Gleich" bestens verstehen.

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ChristianRenner (9 Kommentare)
am 29.03.2024 16:41

unglaublich mit welcher kreativen Phantasie du immer versuchst einen SPÖ Bezug herbeizuzaibern. Der ( Sturm) Angriff von Kickel's Schwadronen war der negative Höhepunkt einen schwarz-türkisen/ blauen Zickenkriegs....das BM.I ist in letzten 24. Jahren 22. Jahre in ÖVP

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bbgrunt (924 Kommentare)
am 30.03.2024 13:35

Es gibt ja die nicht bewiesene Vermutung (nota bene: es gilt die Unschuldsvermutung) dass des ein Portfolio des umtriebigen Herrn O. war, dass die Begründung zur Kickl/Goldgruber Razzia beim BVT geführt hat.

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