Belgien - Italien 1:2
MÜNCHEN. Italien setzte sich am Freitag im Viertelfinale in München gegen Belgien mit 2:1 (2:1) durch. Nicolo Barella (31.) und Lorenzo Insigne (44.) trafen für den vierfachen Weltmeister, Belgiens Tor durch Romelu Lukaku (45.+2/Elfmeter) blieb letztlich ohne Wert.
Schade, dass sich beim gestrigen 2:1 (2:1)-Sieg von Italien im EURO-Viertelfinale über Belgien in München eine Mannschaft verabschieden musste: Vor allem nach der Pause war es ein Spiel, in dem beide Teams mit offenem Visier agierten. Und bei dem es die Belgier beinahe noch geschafft hätten, einen 0:2-Rückstand wettzumachen. Es reichte nicht, die Italiener treffen jetzt am Dienstag (21 Uhr) im Halbfinale auf Spanien. "Wir haben herausragend gespielt", sagte Italiens Teamchef Roberto Mancini glücklich. "Am Ende haben wir zittern müssen, weil wir sehr viel investiert haben."
Belgien verlangte Italien alles ab – mit Kevin de Bruyne, der sich nach seiner Knöchelverletzung fit gemeldet hatte. Real-Madrid-Spieler Eden Hazard fehlte hingegen. Bei den Italienern kam nicht nur der zuletzt geschonte Kapitän Giorgio Chiellini zurück in die Startelf, auch Federico Chiesa wurde für seinen Treffer zum 1:0 gegen Österreich im Achtelfinale mit einem Platz in der Startelf belohnt.
Die ersten Minuten gehörten zwar den Belgiern, erstmals kurz jubeln durfte Italien: Ein Freistoß von der Seite wurde auf Leonardo Bonucci verlängert, der aus kurzer Distanz zum vermeintlichen 1:0 traf. Der Video Assistant Referee nahm den Treffer jedoch wegen einer ganz knappen Abseitsstellung zurück.
Es war dennoch ein Weckruf für die Italiener, die nach zwei vergebenen Chancen der Belgier durch De Bruyne (22.) und Romelu Lukaku (26.) nach und nach das Spiel übernahmen. Nicolo Barella, gegen Österreich bald ausgewechselt, kam frei zum Ball – und schloss mit einem scharfen und platzierten Schuss ins lange Eck ab (31.).
Traumtor von Insigne
Bei Italiens 2:0 wurde Belgien dafür bestraft, dass Italiens Nummer zehn, Lorenzo Insigne, an der Strafraumgrenze gar nicht attackiert wurde. So zog der Napoli-Spieler ab – der Ball senkte sich unhaltbar für Belgiens Torhüter Thibaut Courtois ins Netz (44.). Ein Traumtor.
Dass die Partie nach der verbleibenden Minute bis zur Halbzeit trotzdem wieder offen war, lag am slowenischen Schiedsrichter Slavko Vincic: Einen Schubser von Giovanni Di Lorenzo gegen Jeremy Doku wertete er als Elfmeter. Es war keine klare Fehlentscheidung, deshalb gab es auch zurecht keine Intervention des VAR. Hätte der Schiedsrichter den Elfmeter nicht gepfiffen – so wie es bisher aufgrund der wenig kleinlichen Regelauslegung bei dieser EM der Fall gewesen ist – wäre der Video-Assistant-Referee wohl ebenfalls nicht eingeschritten. So nahm Inter-Mailand-Torhjäger Romelu Lukaku die Chance an, und verkürzte Sekunden vor dem Pausenpfiff in die Mitte des Tores auf 1:2 (45.).
Nach der Pause wurde die Partie zum offenen Schlagabtausch, in dem Italien vor allem bei einer belgischen Chance richtig viel Glück hatte. Einen Lukaku-Abschluss konnte Leonardo Spinazzola knapp vor der Linie blocken. Der Ball sprang so unglücklich vor Lukaku auf, dass er diesem vor dem leeren Tor nicht mehr erwischen konnte (62.).
Vier Minuten später verfehlte Spinazzola selbst das Tor nur um wenige Zentimeter. Bitter für Italien: Kurz danach musste der so starke linke Verteidiger unter Tränen mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel das Spielfeld verlassen. Nach dem Schlusspfiff gab es bei den Italienern aber nur noch Freudentränen.
Es ist ausgesprochen ärgerlich und respektlos , dass der ORF bis auf den letzten Drücker Werbung schaltet und die Hymnen der beiden Länder entweder gar nicht oder nur am Ende zeigt .