Mbappé: "Favorit zu sein ist gut, aber gewinnen ist besser"
PADERBORN. Kylian Mbappé hat mit Frankreichs Rolle als Turnierfavorit vor dem EM-Auftaktspiel am Montag (21 Uhr/live ServusTV und ARD) gegen Österreich kein Problem.
"Das ist nur ein Status, der auf dem Papier steht. Und im Fußball geht es nicht um die Papierform", erklärte der Superstar in einem Interview mit dem TV-Sender TF1. "Ob wir die Favoriten sind oder nicht, ändert nichts an der Art und Weise, wie wir in dieses Turnier gehen." Mbappé trainierte am Samstagabend zum zweiten Mal in Folge voll mit der Mannschaft. Einem Einsatz gegen das ÖFB-Team steht nach leichten Knieproblemen in Folge eines Schlages in der EM-Vorbereitung nichts im Weg. "Wir werden uns nicht verstecken", betonte der 25-Jährige. Frankreich gehöre zu den Teams, die das Turnier gewinnen können.
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"Bester Spieler der Welt"
"Aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass es nicht immer die Favoriten sind, die gewinnen", warnte Mbappe. "Favorit zu sein ist gut, aber gewinnen ist besser." Der künftige Real-Madrid-Legionär kennt das Gefühl mit dem Nationalteam seit dem Weltmeistertitel 2018. Im WM-Finale 2022 in Katar unterlagen die Franzosen trotz dreier Mbappé-Tore im Elfmeterschießen Argentinien.
Seit diesem Tag habe er überhaupt keinen Zweifel mehr, betonte sein Offensivkollege Marcus Thuram am Samstag in Frankreichs EM-Camp in Paderborn: "Das ist der beste Spieler der Welt. Er wird alles tun, damit wir dieses Turnier gewinnen." Thuram dürfte im Sturm gegen Österreich den Vorzug gegenüber Rekordtorschütze Olivier Giroud erhalten. Das könnte es Mbappe in Düsseldorf erlauben, auch immer wieder über die Mitte anzugreifen.
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Bestbesetzung für Frankreich
Bei Inter Mailand rangiert Thuram in der Stürmer-Hackordnung vor ÖFB-Routinier Marko Arnautovic. "Wir kennen den Spielstil der Österreicher", versicherte der Sohn von Verteidiger-Legende Lilian Thuram. "Das ist eine sehr solide Mannschaft mit einem Trainer, der das Gegenpressing erfunden hat. Wir müssen uns aus dieser Zange befreien." Die Auswahl von ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick würde forsch in ihre Spiele starten. "Wir müssen dagegenhalten und dann Lösungen finden, um sie in Schwierigkeiten zu bringen", sagte Thuram.
Die Franzosen können das fast in Bestbesetzung versuchen, im Samstag-Training hatte Teamchef Didier Deschamps seinen gesamten Kader zur Verfügung. Auch Mittelfeldmann Aurelien Tchouameni trainierte nach einem Anfang Mai erlittenen Ermüdungsbruch erstmals mit der Mannschaft. Ein Einsatz zum EM-Auftakt dürfte für den Real-Madrid-Profi aber noch zu früh kommen.