2:1 - Austria machte das Tor zum Aufstieg weit auf
WARSCHAU. Beim Auswärtssieg im Drittrundenhinspiel der Europa Conference League gegen Legia Warschau verspielten die Wiener sogar eine noch bessere Ausgangsposition.
Austria Wien legte eine sehr gute Basis für den Aufstieg in das Play-off der Europa-Conference-League: Die Wiener siegten im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde bei Legia Warschau mit 2:1 (1:0). Dank eines Doppelpacks von Muharem Huskovic (11., 56.) hat die Austria im Heimspiel am kommenden Donnerstag (19 Uhr) alle Trümpfe in der Hand.
Huskovic hatte erst am Wochenende gegen Lustenau sein Startelf-Debüt nach seinem schweren Autounfall im vergangenen Oktober gegeben. Er lief als zentrale Sturmspitze in Warschau auf und wurde zum Matchwinner. In bester Torjäger-Manier brachte der 20-Jährige nach Hereingabe von Dominik Fitz die Austria in Führung und traf nach Flanke von Manuel Polster auch zum 2:0.
Trainer Michael Wimmer überraschte bei der Aufstellung: Manfred Fischer, der bisher alle fünf Pflichtspiele absolviert hatte, saß vorerst nur auf der Bank. Auch ohne dem etatmäßigen Kapitän setzten die Violetten ihre Ankündigung, mutig aufzutreten und gut gegen den Ball zu arbeiten, sehr gut um.
Das frühen Attackieren brachte schnell Erfolg: Nach einem groben Fehlpass von Juergen Elitim am eigenen Strafraum bediente Fitz Huskovic ideal, der 20-jährige brauchte für sein erstes Europacuptor nur noch einzuschieben. Reinhold Ranftl und Huskovic (jeweils 16.) hatten gute Chancen auf das 2:0, ehe auch der polnische Vizemeister und Rekordchampion gefährlich wurde.
Torhüter Christian Früchtl rettet den Vorsprung mehrmals, vor allem als Pawel Wszolek aus zehn Metern frei zum Schuss kam, Früchtl aber mit Fußabwehr klären konnte (33.). Kurz vor der Pause hatte die Austria auch Glück, als Schiedsrichter Pierre Gaillouste eine Grätsche von Lucas Galvao im Strafraum von hinten gegen Wszolek nicht als Foul einstufte.
Legia machte nach der Pause das Spiel, die Austria, die schon in den Anfangsminuten Verteidiger Tin Plavotic ersetzen musste, stand in der Defensive aber zunächst meist sicher. Offensiv setzte die Wimmer-Elf immer wieder zu Kontern an und hatte damit auch Erfolg. Huskovic köpfelte eine Flanke des in der Pause eingewechselten Polster zum 2:0 ein.
Spätes Gegentor als Schönheitsfehler
Warschau intensivierte danach die offensiven Bemühungen nochmals und setzte die Gäste unter Druck, doch Pekhart verzog (57., 79.) und der ausgezeichnete Früchtl war einmal mehr auf dem Posten (57., 77.). Auf der Gegenseite lief Silva Kani alleine auf das Tor der Heimischen, scheiterte aber (86.). Es sollte sich rächen: Ernest Muci lässt die Polen mit seinem Kopfballtreffer zum 1:2 (87.) weiter hoffen.
Die Austria hat dennoch beste Chancen, auch das dritte Duell mit Legia nach 2004 und 2006 für sich zu entscheiden. Sollte das gelingen, geht es am 24. und 31. August gegen den FC Midtjylland aus Dänemark oder Omonia Nikosia um den Einzug in die Gruppenphase. Das Hinspiel auf Zypern gewann Omonia mit 1:0. Der Sieger des Play-off-Duells spielt in der Gruppenphase.
Die Stimmen zum Spiel
- Michael Wimmer (Austria-Trainer): "Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Die Mannschaft hat das umgesetzt, was wir machen wollten, defensiv kompakt stehen und auf die Umschaltmomente warten. Das hat gut funktioniert, so ist auch das erste Tor gefallen. Bei eigenem Ballbesitz hätten wir es noch den Tick besser machen können, dass wir ein bisschen mehr Entlastung haben. Ansonsten kann man mit dem Auftritt der Mannschaft sehr zufrieden sein. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie eine Einheit ist."
Über Huskovic: "Mich freut es einfach für den Jungen, wenn man seine Geschichte kennt und wie er sich rangearbeitet hat. Was er für Lebensfreude hat, man sieht, er hat Spaß am Kicken. Er wollte in der Halbzeit schon raus, weil er platt war. Ich habe gesagt, er muss draufbleiben, sonst hätte er das 2:0 nicht gemacht. Es freut mich tierisch für Muki." - Muharem Huskovic (zweifacher Torschütze): "Nach dem ersten Tor wären mir am liebsten die Tränen gekommen. Das ganze, was rundherum mit mir passiert ist, hat mich auch mitgenommen, es war nicht immer leicht. Vor allem am Anfang sieht man nicht so, wo die Reise hingeht, aber wenn man dranbleibt und an sich glaubt, kommt alles von oben zurück. Heute war der Tag."
- Christian Früchtl (Torhüter): "Ein Wahnsinnsspiel. Es war ein richtiger Hexenkessel, die Stimmung war 90 Minuten richtig top. Es ist super, wenn man der Mannschaft so helfen kann. Leider haben wir noch eines bekommen, aber das können wir verschmerzen. Wir gehen mit einem 2:1-Vorsprung ins nächste Spiel, wollen daheim genauso was bieten und eine Runde weiter kommen."
Schade, dass man die Riesenchance aufs 3:0 nicht nutzte….Trotzdem, die Austria hat alle Chancen, weiterzukommen….👍💥