Elias Havel: Von der Randnotiz zum Publikumsliebling beim LASK
LINZ. Der 20-Jährige stürmte im Rekordtempo in die Herzen der schwarz-weißen Fans.
Elias Havel kam als Randnotiz – inzwischen diktiert der 20-jährige Zugang beim LASK die Schlagzeilen. "Er ist ein super Stürmer, an dem wir noch viel Freude haben werden", sagte Trainer Thomas Sageder.
Als der LASK am 27. Juni den ablösefreien Wechsel von Liefering nach Linz bekannt gab, war es nur eine Zusatzinformation zum Transfer von Moussa Kone gewesen. Der 26-Jährige muss sich im Rennen ums Leiberl im schwarz-weißen Angriff längst hinter Havel anstellen.
Sageder wusste von Anfang an, dass er an einem Rohdiamanten schleifen durfte. Als Co-Trainer in Liefering hatte er in der vergangenen Saison damit begonnen. Angesichts der Konkurrenz im Sturmzentrum mit Marin Ljubicic, Ibrahim Mustapha und Moussa Kone war in der Vorbereitung auch nicht abzusehen, dass Havel viele Pflichtspielminuten bekommen würde.
Erstes Tor nach 23 Sekunden
"Er ist ein Perspektivspieler mit großem Potenzial", hatte LASK-Sportgeschäftsführer Radovan Vujanovic den Zugang angepriesen, als der Vertrag bis 2027 unterschrieben war. "Ich habe gezeigt, dass ich mehr sein kann als nur das", sagte Havel schon nach seinem Bundesliga-Debüt. Bei diesem nutzte er seine erste Chance – 23 Sekunden nach seiner Einwechslung: In Tirol erzielte er mit seinem ersten Bundesliga-Ballkontakt das 1:1. Gegen Lustenau leistete er als Joker die Vorlage zum 2:0, gegen Klagenfurt stand er erstmals in der Startelf und traf zum 3:0.
Lange hatte Sageder damit gerungen, ob Havel für die Startelf bereit sei. "Ich mache es mir bei keinem meiner Spieler leicht. Ich habe mir bei Elias Havel lange überlegt, wie ich ihn so integrieren kann, dass er uns hilft, in der Mannschaft ankommt und nicht verheizt wird", erklärte der Trainer. Doch schlussendlich führte kein Weg mehr an Havel vorbei, auch U21-Teamchef Werner Gregoritsch nahm ihn zum Auftakt der EM-Qualifikation erstmals in seinen Kader auf.
Unbändiger Zug zum Tor
Havels große Stärke neben seiner Geschwindigkeit ist der unbändige Zug zum Tor. Gegen Lustenau düpierte er etwa Torhüter Domenik Schierl mit einem "Ferserl" – das Tor zählte letztendlich wegen Abseits nicht, es bewies aber die Entschlossenheit beim Abschluss. "Wenn du mit dem Rücken zum Tor stehst, zwei Innenverteidiger hinter dir, und es ist niemand da zum Ablegen – als Stürmer probierst du dann, den Ball irgendwie auf das Tor zu bringen. Leider hat es nicht gezählt", erklärte Havel mit einer Selbstverständlichkeit. "Im Endeffekt haben wir 2:0 gewonnen, das ist das Wichtigste."
Wie die LASK-Kollegen den Angreifer für sein Gustostückerl gefeiert hatten, ehe sich der Videoreferee als Spaßbremse einstellte, zeigte, dass Havel schon bei den Athletikern angekommen ist. Das Talent bleibt demütig. Havel: "Ich bin neu, ich bin jung, ich muss mich beweisen, ich muss im Training und in jedem Spiel Gas geben und mir die Spielminuten verdienen. Ich genieße jede Minute, die ich auf dem Platz stehe." Dieses Gefühl teilen auch die LASK-Fans. Havel brauchte nicht lange, um in ihre Herzen zu stürmen.
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