Tour de France: Mühlberger nach Bauern-Protest starker Achter
BAGNERES DE LOUCHON. Bei der ersten Pyrenäen-Etappe der Tour de France erreichte der Oberösterreicher Gregor Mühlberger (Bora) mit 56 Sekunden Rückstand auf Sieger Julian Alaphilippe den starken achten Rang.
Der Franzose Julian Alaphilippe hat auf der ersten Pyrenäen-Etappe der Tour de France seinen zweiten Sieg gefeiert. Der Quickstep-Profi setzte sich am Dienstag als Solist durch. Der Träger des Bergtrikots profitierte dabei von einem Sturz des vor ihm führenden Briten Adam Yates in der letzten Abfahrt.
An der Spitze der Gesamtwertung änderte sich auf dem 218-km-Teilstück von Carcassonne nach Bagneres-de-Luchon nichts. Das britische Sky-Duo Geraint Thomas und Chris Froome war einmal mehr nicht zu gefährden und führt weiter vor dem Niederländer Tom Dumoulin (Sunweb). Das Trio erreichte gemeinsam in der ersten großen Verfolgergruppe das Ziel der 16. Etappe. Am Mittwoch folgt das mit 65 km ungewöhnlich kurze Teilstück von Bagneres-de-Luchon über mehrere Anstiege nach Saint-Lary-Soulan.
Der 26-jährige Alaphilippe, der auch schon die zehnte Etappe gewonnen hatte, schien im Schlussanstieg zum Col du Portillon von Yates schon geschlagen. In der Abfahrt kam der Brite aber in einer Kurve zu Fall. Der Mitchelton-Profi konnte zwar weiterfahren, an Bergtrikot-Träger Alaphilippe kam er aber nicht mehr heran. Der Pechvogel wurde am Ende auch noch von Gorka Izaguirre (Bahrain) überholt und belegte schließlich zeitgleich mit dem Spanier 15 Sekunden hinter dem Sieger Rang drei.
Achtungserfolg für Mühlberger
Tour-Debütant Gregor Mühlberger hatte bis in den Schlussanstieg der Spitzengruppe angehört. In den letzten Bergauf-Kilometern des Tages konnte der 24-jährige Oberösterreicher das Tempo von Yates und Co. aber nicht mehr halten, schaffte mit dem Top-Ten-Ergebnis auf der schwierigen Bergetappe aber dennoch einen Achtungserfolg.
Mühlbergers Bora-Teamkollege Peter Sagan steht indes bereits als Sieger des grünen Trikots fest. Der Weltmeister ist in der Punktewertung aufgrund seines riesigen Vorsprungs nicht mehr einzuholen. Erreicht der Slowake am Sonntag das Ziel in Paris, zieht er mit dem sechsten Erfolg in der Sprinterwertung mit dem deutschen Rekordhalter Erik Zabel gleich.
Chaos nach Bauernprotest
Zu Beginn der Etappe hatte ein Protest von Landwirten, die die Straße mit Strohballen blockierten, für Aufsehen gesorgt. Das Feld musste anhalten, außerdem wurden einige Fahrer durch das von der Polizei bei der Räumung der Blockade eingesetzte Tränengas beeinträchtigt. Nach kurzer Pause und medizinischer Behandlung einiger Profis setzte der Tross seine Fahrt wieder fort.
Einen Schreckmoment erlebte Ex-Weltmeister Philippe Gilbert. Der Belgier überschlug sich in einer Abfahrt spektakulär über eine Begrenzungsmauer in den Straßengraben, blieb dabei aber unverletzt und konnte weitermachen.