Hamilton ließ in der Hitze nichts anbrennen
MOGYOROD. Mercedes-Pilot gewann vor der Sommerpause in Ungarn und baute die WM-Führung aus.
Lewis Hamilton hat eine Woche nach seinem Sieg in Deutschland gestern auch den Grand Prix von Ungarn gewonnen. Der Mercedes-Weltmeister siegte auf dem Hungaroring vor den beiden Ferraris von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen und baute vor der Sommerpause seinen Vorsprung auf Vettel von 17 auf 24 Punkte aus. Für den Briten war es schon der 67. Karriere-Sieg.
"Wir nehmen diesen Sieg als Bonus. Das war nicht wirklich unsere Strecke", bejubelte Hamilton ein wegen der Hitze anstrengendes Rennen. Räikkönen etwa musste in der ungarischen Tiefebene sogar ohne Flüssigkeit auskommen, weil man bei Ferrari vergessen hatte, seine Trinkflasche anzuschließen.
Nur ein Mercedes-Doppelsieg ging sich wie zuletzt in Hockenheim nicht aus, obwohl der von Platz vier gestartete Vettel trotz mutiger Reifentaktik nach einem verpatzten Boxenstopp keine Siegchance hatte. Mit einem Radikalmanöver gelang dem Deutschen aber wenigstens Platz zwei und die maximale Schadensbegrenzung. Valtteri Bottas blockte zwar bis kurz vor Schluss beide Ferraris ab, dann rammte sich Vettel aber am Finnen vorbei, räumte dabei den Frontflügel von dessen Mercedes ab und nahm auch noch Räikkönen mit aufs Podest.
Mit seinen 55 Runden alten Reifen musste Pechvogel Bottas am Ende auch noch Daniel Ricciardo passieren lassen. Zwar wehrte sich der Finne auch hier heftig und kollidierte breitseits mit dem Red Bull des Australiers, gab den vierten Platz dann aber auf Teamanweisung zurück. Während Max Verstappen nach nur fünf Runden mit einem defekten RB14 ausschied und erneuten Team-Ärger über den Renault-Antrieb auslöste, wurde Ricciardo zum Mann des Rennens gewählt.
Hinter den Kulissen wird derzeit um die Zukunft von Rennstall Force India gerungen. Das Team des indischen Unternehmers Vijay Mallya ist zahlungsunfähig, kann seinen Betrieb aber vorerst aufrechterhalten. Man arbeite mit den Hauptanteilseignern auf "dringlicher Basis" zusammen, um für die Gläubiger "das beste Ergebnis" zu erzielen, teilte der Insolvenzverwalter FRP Advisory LLP mit. Zudem bewerte man "Optionen, um die Zukunft des Teams" zu sichern. Als möglicher Force-India-Interessent gilt der kanadische Modemilliardär Lawrence Stroll, dessen Sohn Lance für Williams fährt, aber auch der in Mondsee stationierte Technologiekonzern BWT.
Preinings zweiter Saisonsieg
Auf dem Hungaroring durfte auch der Linzer Thomas Preining seinen zweiten Saisonsieg im Porsche-Supercup bejubeln. In Führung bei dem internationalen Markenpokal blieb der Deutsche Michael Ammermüller, Preining ist nun Achter.