Olympia-Quali: Österreich startet mit Schlüsselspiel
BRATISLAVA. Nach zehn Jahren Absenz: Das Eishockey-Nationalteam will wieder zu den Winterspielen
Ab Donnerstag kämpft das ÖEHV-Nationalteam um die 14. Teilnahme an Olympischen Winterspielen. Eineinhalb Jahre vor dem Turnier in Italien muss sich Österreich für die Qualifikation bis Sonntag gegen Gastgeber Slowakei, Kasachstan und Ungarn durchsetzen.
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Zehn Jahre oder zwei Olympiaden lang währt die Durststrecke der heimischen Puckjäger bereits, die am Donnerstag ab 18 Uhr gegen Gastgeber Slowakei in Bratislava gleich mit dem Schlüsselspiel in das Qualifikationsturnier starten. Dass Österreich große Nationen ärgern kann, hat das Team im Mai bei der WM in Prag bewiesen, als man Kanada nach 1:6-Rückstand noch in die Verlängerung zwang und Olympiasieger Finnland mit 3:2 besiegte. Gegen den Olympia-Dritten von 2022, die Slowakei, braucht es ähnliche Leistungen und wohl auch etwas Glück, um erfolgreich zu sein. Danach warten mit Kasachstan (Freitag) und Ungarn (Sonntag) Gegner auf Augenhöhe, die aber jederzeit zum Stolperstein im Kampf um den für die Qualifikation notwendigen Gruppensieg werden können. Vielleicht hilft es, sich an das erfolgreiche Qualifikationsturnier 2013 im deutschen Bietigheim zu erinnern. Damals gewann Österreich gegen Italien (3:2) und die Niederlande (6:1). Ein Punkt im Endspiel gegen den klaren Favoriten Deutschland (2:3 nach Verlängerung) reichte. Bei den Turnieren 2016 und 2021 scheiterte man jeweils als Gruppen-Dritter.
ÖEHV-Team ohne Raffl, Rossi
Vom Bietigheim-Kader sind nur noch zwei Cracks auf höchster nationaler Ebene aktiv. KAC-Kapitän Thomas Hundertpfund wurde nicht nominiert, der etatmäßige ÖEHV-Kapitän Thomas Raffl ist noch nicht fit für das Turnier. Auch NHL-Crack Marco Rossi steht wegen der Saisonvorbereitung nicht zur Verfügung. Dafür erhält Teamchef Roger Bader Unterstützung der Übersee-Legionäre Marco Kasper und David Reinbacher. Aus oberösterreichischer Sicht ist mit Thomas Höneckl nur ein Crack der Black Wings mit an Bord. Dazu kommt mit Lukas Haudum ein weiterer Oberösterreicher, der seit Sommer in Diensten der Graz 99ers steht. Weitere Spieler aus Linz wie Emilio Romig, Nico Feldner, Niklas Würschl oder Henrik Neubauer sucht man im ÖEHV-Aufgebot vergebens.
Unverständnis für Bader in Linz
Des einen Leid, des andren Freud’: Die Black Wings können sich beinahe mit dem gesamten Personal voll auf die Saisonvorbereitung fokussieren. Das sei schon ein Vorteil, sagt Präsident Peter Nader. Im Frühling war die Stimmungslage aber noch eine andere. Mit der Entscheidung, weder Nico Feldner noch Emilio Romig mit zur WM zu nehmen, hat sich Teamchef Bader im Umfeld der Linzer keine Freunde gemacht. Der Erfolg gab dem 59-jährigen Schweizer aber recht. Vielleicht hat er ja auch diesmal die richtigen Entscheidungen getroffen.
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Es sind für unser Team alle 3 Spiele Schlüsselspiele