Fed hebt Leitzins um 0,25 Prozentpunkte an
WASHINGTON. Die US-Notenbank Fed hat zur Bekämpfung der Inflation ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte erhöht und damit ihren moderateren Kurs fortgesetzt.
Gleichzeitig stellte Fed-Chef Jerome Powell am Mittwoch weitere Zinserhöhungen in Aussicht. Es sei zu früh, um im Kampf gegen die hohen Verbraucherpreise den "Sieg" zu verkünden. "Wir sind der Meinung, dass es da noch einiges zu tun gibt."
EZB entscheidet am Donnerstag
Die achte Anhebung in Folge bedeutet den kleinsten Schritt seit März. Nun liegt der Leitzins in der Spanne von 4,5 bis 4,75 Prozent. Erwartet wird, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins an diesem Donnerstag ebenfalls anhebt.
Die Fed war in den vergangenen Monaten besonders aggressiv gegen die hohe Teuerungsrate vorgegangen und hatte die Zinsen in rasantem Tempo erhöht - Folge einer Inflation, die zeitweise so hoch war wie seit Jahrzehnten nicht. Sie hob mehrfach den Leitzins um beachtliche 0,75 Punkte an - verlangsamte Ende des vergangenen Jahres das Tempo aber mit 0,5 Punkten. Powell stellte klar, dass Zinssenkungen für ihn aktuell nicht zur Debatte stehen. "Ich sehe einfach nicht, dass wir in diesem Jahr die Zinsen senken werden."
Jüngste Daten zeigen, dass die hohe Inflation in der größten Volkswirtschaft der Welt auf dem Rückzug ist. Zuletzt war die Inflationsrate in den USA weiter zurückgegangen - ein Anzeichen für erste Erfolge der strengen Geldpolitik. Im Dezember stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,5 Prozent. Im November waren es noch 7,1 Prozent. Es war der sechste Rückgang der Inflationsrate in Folge - hoch ist sie allerdings immer noch.
Powell machte deutlich: "Wir werden den Kurs beibehalten, bis die Aufgabe erledigt ist." Im Dezember sagte die Fed voraus, dass sie die Zinsen in diesem Jahr auf etwas mehr als 5 Prozent anheben will. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) betonte jüngst, dass die Zentralbanken trotz erster Erfolge nicht nachlassen dürften. Die Schlacht sei noch nicht gewonnen.
Ein Problem für die Fed dürfte weiterhin der starke Arbeitsmarkt in den USA sein. Die Arbeitslosigkeit hat Ende vergangenen Jahres das tiefste Niveau seit fast drei Jahren erreicht: 3,5 Prozent. Das sind zwar an sich gute Nachrichten - doch wenn in wichtigen Branchen Arbeitskräfte fehlen, kann dies den Preisauftrieb beflügeln. Es besteht die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale. Die Löhne stiegen allerdings zuletzt weniger deutlich als erwartet.
Die Inflation im Zaum zu halten, ist klassische Aufgabe der Notenbanken. Mittelfristig strebt die Fed eine durchschnittliche Inflationsrate von rund 2 Prozent an. Steigen die Zinsen, müssen Privatleute und Wirtschaft mehr Geld für Kredite ausgeben - oder leihen sich weniger Geld. Das Wachstum nimmt ab, Unternehmen können höhere Preise nicht einfach weitergeben, und idealerweise sinkt die Inflationsrate.
Mit einer solch straffen Geldpolitik wächst der Lehre nach aber auch das Risiko, dass die Zentralbank die Wirtschaft so stark ausbremst, dass die Konjunktur abgewürgt wird. Allerdings war die US-Wirtschaft Ende vergangenen Jahres überraschend stark gewachsen, was Sorgen vor einer möglichen Rezession gemindert hat. Auch Powell betonte, dass er in diesem Jahr mit Wachstum rechne - wenn auch auf niedrigem Niveau.
Auch die EZB steht vor einer weiteren Zinsanhebung. Sie hatte im Dezember einen Zinssprung um 0,5 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent beschlossen. Präsidentin Christine Lagarde stellte seinerzeit "für einige Zeit" weitere Erhöhungen in dieser Größenordnung in Aussicht.
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