Herbstlohnrunde startet ohne Metaller
WIEN. Gewerkschaft vida legt am Montag ihre Forderungen für mehrere Branchen vor.
Traditionell sind alle Augen zum Beginn der Herbstlohnrunde in Österreich auf die Metallindustrie gerichtet. Dieses Jahr verlaufen die Verhandlungen jedoch etwas anders, weil sich die Metaller im vergangenen Jahr auf einen zweijährigen Abschluss geeinigt haben. In vielen anderen Branchen geht es in diesen Tagen los.
Morgen, Montag, legt die Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida ihre Forderungen für mehr als 224.500 Beschäftigte in den Branchen Eisenbahnen, Güterbeförderung (Lkw), private Autobusbetriebe im öffentlichen Verkehr sowie für Arbeiter im Handel und in der Reinigung vor. Von der Gewerkschaft heißt es, die heurige Herbstlohnrunde stehe im Zeichen des Arbeitskräftebedarfs, der sich quer durch alle Branchen zieht.
Die Inflation sei zwar – nur langsam – zurückgegangen. Das bedeute aber nicht, dass das Leben für Arbeitnehmer billiger geworden sei, sondern die Kosten für Mieten, Lebensmittel und Freizeit seien weiter gestiegen, wenn auch moderater. Die Teuerungsbonus-Zahlungen der Regierung seien längst verpufft, so die vida. Die Arbeitgeberseite hält sich noch weitgehend bedeckt.
Während die Brauereien mit ihren Verhandlungen vergangene Woche bereits begonnen haben, sind zwei Branchen mit Hunderttausenden Beschäftigten in Österreich ein bisschen später dran: Am 22. Oktober ist die erste Verhandlungsrunde für die rund 130.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich. Und tags darauf folgt der Verhandlungsbeginn für die mehr als 500.000 Angestellten im Handel.