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Eineiige Drillinge: „Ein Lotto-Sechser ist wahrscheinlicher“

Von Sarah Kowatschek, 14. Dezember 2024, 05:45 Uhr
christkindlfamilie adrijana und luka jekic vöcklabruck
Das Ehepaar freut sich schon auf das erste gemeinsame Weihnachtsfest mit ihren drei Strizzis. Bild: VOLKER WEIHBOLD

VÖCKLABRUCK. Seit Juni bestimmen Arthur, Alex und Andi das Leben von Luka und Adrijana Jekic.

Leise brabbeln Arthur und Andi vor sich hin, während sie mit dem Spielbogen am Boden beschäftigt sind. Ihr Bruder Alex liegt im Bett und schläft. Verliebt betrachtet Papa Luka Jekic seinen Lieblinge und legt einen Arm um seine Frau Adrijana. Die junge Familie strahlt Glück und Zufriedenheit aus. Dass sie heute zu fünft in der kleinen Wohnung im Zentrum von Vöcklabruck vereint sind, war lange nicht selbstverständlich.

„Geplant war die Schwangerschaft nicht – aber wir freuten uns sehr, als die Tests positiv waren“, sagt Luka Jekic. Der Gynäkologe bestätigte die Vermutung des jungen Paares. „Er gratulierte uns zur Schwangerschaft – ein paar Minuten später hat er gesehen, dass es drei Kinder sind.“ Für alle ein Schock – die Wahrscheinlichkeit für eineiige Drillinge liegt bei 1:200 Millionen. „Ein Lotto-Sechser ist wahrscheinlicher“,sagt der 29-Jährige. „Wir waren überglücklich, keine Frage. Aber wir haben schnell realisiert, dass es sehr gefährlich ist für die Kids und ihre Mama.“

Es war eine Hochrisikoschwangerschaft. Von da an musste Adrijana zu engmaschigen Kontrollen zum Frauenarzt und im Krankenhaus. „Ab dem vierten Monat durfte sie sich kaum noch bewegen.“ Die Ängste waren groß. „Sind alle drei gesund? Bekommt jeder genug zu essen?“

Schwierige Geburt

Drei Monate zu früh kamen die Drillinge zur Welt. Vor dem Kreißsaal nahm der Arzt Luka Jekic zur Seite: „Er hat gesagt, zwei werden es vermutlich nicht schaffen, einer auf jeden Fall nicht.“ Doch seine Burschen sind Kämpfer. „Das haben sie von ihrer Mama“, sagt Luka und lächelt seine Frau an. Um 10.29 kam Arthur zur Welt, eine Minute später Alex und dann Andreas – alle drei gesund und munter.

christkindlfamilie adrijana und luka jekic vöcklabruck
Die eineiigen Drillinge auseinander zu kennen, ist auch für die Eltern manchmal herausfordernd. Bild: VOLKER WEIHBOLD

Doch für ihre Mutter war mit der Geburt das Schlimmste noch nicht überstanden. „Wie sich herausstellte, waren ihre Schmerzen keine Wehen gewesen, sondern ein Blinddarmdurchbruch“, sagt ihr Mann. Erst zwei Tage nach der Geburt, als die gebürtige Serbin ohnmächtig wurde, fanden die Ärzte das heraus. „Ich hatte so große Angst. Mir gingen so viele Gedanken durch den Kopf. Was, wenn Adrijana es nicht schafft? Dann bin ich alleine mit drei Babys, die mich brauchen“, sagt Luka. Psychisch und körperlich war er am Ende, mehr als zwei Monate war er gar nicht zuhause, pendelte nur zwischen Krankenhaus und Arbeit hin und her.

Am 4. September dann die große Erleichterung: „Wir durften mit den Buben endlich nach Hause.“ Arthur, Alex und Andreas haben den schwierigen Start ins Leben gut überstanden und entwickeln sich prächtig. Sie grinsen ihre Eltern an und können sich schon selbst auf den Bauch drehen. „Nur unser Großer, der Alex, ist ein bisschen faul“, sagt Luka und zwinkert seinem Sohn zu.  Auch Mutter Adrijana konnte sich gut erholen. Den Ärzten in Linz, Wels und Vöcklabruck ist die Familie unendlich dankbar. Die Unterstützung war und ist groß. „Wir können uns jederzeit melden.“

Die drei auseinander zu kennen, sei schon eine Herausforderung. „Alex ist fast einen Kilo schwerer, das geht. Aber bei den Kleinen wird es schwierig“, sagt er. „Wir richten uns nach den Ohren.“

„Einer werkt immer“

Langsam hat sich ein Alltag eingependelt. „Tagsüber sind sie richtig brav. Am Abend wird es spannend, einer werkt immer“, sagt Luka. Es sind kurze Nächte für die frisch gebackenen Eltern. „Ich weiß nicht, wie Adrijana das schafft. Wenn ich in der Arbeit bin, ist das meine Erholung“, sagt er. Luka ist Verschubleiter bei den ÖBB – besonders praktisch, da er in Schichten arbeitet und dadurch auch unter der Woche immer wieder freie Tage hat, an denen die Familie zu Kontrolluntersuchungen gehen kann. „Alleine geht gar nichts“, sind sich die Eltern einig.

Aufgrund von verwaltungstechnischen Problemen muss die junge Familie nicht nur die Mehrausgaben für Windeln und die Nahrung der Burschen stemmen, sondern auch dem Krankenhaus Geld zurückzahlen. Das Christkindl greift ihnen unter die Arme, damit die Familie ein wenig durchatmen kann.

Im Februar steht die nächste große Veränderung an: „Wir ziehen um.“ Zu fünft auf 52 Quadratmetern geht sich auf Dauer nicht aus. Die neue Wohnung ist doppelt so groß, „und wir zahlen dort weniger Miete“. Außerdem sind sie dann näher bei Lukas Mutter, die für die Familie eine große Stütze ist.

Plötzlich beginnt Arthur zu husten. „Na, bekommst du zu wenig Aufmerksamkeit?“, fragt ihn sein Papa liebevoll. Andi beäugt seinen Bruder und verzieht das Gesicht, als sein Vater diesen hochnimmt. „Sie sind so eifersüchtig“, sagt er und lacht. „Und stur: Alles muss nach ihrem Kopf gehen.“

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Autorin
Sarah Kowatschek
Sarah Kowatschek
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