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Oberbank: Zwei kontroversielle Anträge kurz vor Mitternacht

Von Dietmar Mascher, 08. Mai 2019, 00:04 Uhr
Oberbank: Zwei kontroversielle Anträge kurz vor Mitternacht
Jürgen Kullnigg Bild: Bank Austria

Die Bank Austria will bei der Oberbank zwar keine Sonderprüfung, aber einen zusätzlichen Aufsichtsrat. Das stößt auf Widerstand.

Heute, Mittwoch, wird die Bank für Kärnten und Steiermark (BKS) die wohl spannendste Hauptversammlung ihrer Geschichte abhalten. Nicht umsonst haben sich mehr Aktionäre angemeldet als üblich.

Wie berichtet, hat die Bank Austria als prominenter Minderheitsaktionär eine Sonderprüfung der Kapitalerhöhungen zurück bis zum Jahr 1994 beantragt. Ähnlich bei der Schwesterbank Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV), deren Aktionäre nächste Woche zusammentreffen. Die beiden Banken und ihre dritte, um einiges größere Schwesterbank, die Oberbank, sehen dies als Kampfansage der Bank Austria bzw. ihrer Mutter UniCredit: entweder als Übernahmeversuch oder als Taktik, um ihre Anteile zu versilbern. Wie bereits berichtet, geht es insgesamt um deutlich mehr als eine Milliarde Euro, die die Mailänder dabei lukrieren könnten.

Bei der Oberbank hat die Bank Austria keinen Antrag auf Sonderprüfung eingebracht. Dafür hat sie die Fristen für Anträge weidlich ausgenützt und am Freitag kurz vor Mitternacht und damit knapp vor Ablauf der Frist den Antrag eingebracht, Jürgen Kullnigg in den Aufsichtsrat zu wählen. Kullnigg ist Risikovorstand der Bank Austria. Das bestätigt Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger den OÖNachrichten. Die Bank Austria will offenbar ein drittes ihr zurechenbares Aufsichtsratsmitglied neben den dort vertretenen Karl Samstag (Ex-Bank-Austria-Chef) und Bank-Austria-Finanzvorstand Gregor Hofstätter-Pobst.

Das ist insofern bemerkenswert, als die beiden Letzteren dem Wahlvorschlag für den nächsten Aufsichtsrat wie alle anderen bereits zugestimmt haben. Geplant ist, dass die Aufsichtsratschefin, BKS-Generaldirektorin Herta Stockbauer, und Wüstenrot-Vorstand Stephan Koren wiederbestellt werden und der designierte voestalpine-Vorstandsvorsitzende Herbert Eibensteiner Wolfgang Eder auch in dieser Funktion nachfolgt.

Die Drei-Banken-Gruppe hat aber offenbar mit einem derartigen Schachzug gerechnet. Daher hat die BTV einen Antrag eingebracht, wonach die Zahl der Kapitalvertreter im Aufsichtsrat der Oberbank von 12 auf elf verringert werden soll. Über diesen Antrag müsste laut Gesetz zuerst abgestimmt werden. Danach könnten nur noch zwei Aufsichtsratsmitglieder gewählt werden. Wie dies zu interpretieren sei, wollte Gasselsberger nicht beurteilen. Tatsache ist allerdings: Die Bank Austria würde sich mit weniger als einem Viertel der Anteile bei nur elf Mitgliedern schwerer tun, ein drittes Mandat zu beanspruchen.

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Herta Stockbauer Bild: BKS
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Autor
Dietmar Mascher
Stellvertretender Chefredakteur, Leiter Wirtschaftsredaktion
Dietmar Mascher

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4  Kommentare
4  Kommentare
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Freischuetz (3.238 Kommentare)
am 08.05.2019 23:01

Die OBERBANK ist unter die hungrigen Mäuler von Haifischen geraten.
Unglaublich, was sich da tut.
Herr Gasselsberger, halten Sie durch! Ich wünsche Ihnen alles Gute dabei.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 08.05.2019 08:04

Die "Herta Stockbauer" wirkt auf dem Foto sehr maskulin.

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 08.05.2019 11:11

Nein, sie wirkt feminin.

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goldfinger1707 (5.658 Kommentare)
am 09.05.2019 12:44

Sie merkelt fast schon grinsen grinsen grinsen

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