Teurer Kaffee: Italiener bangen um ihren Espresso
ROM. Der Espresso an der Bar, ein tägliches Ritual für Millionen von Italienern, könnte bald zum Luxus werden. Grund dafür sind die stark gestiegenen Rohkaffeepreise. Derzeit kostet Rohkaffee 245 Cent pro Pfund - 66 Prozent mehr als 2023. Kaffeeröster warnen, dass ein Espresso bald mehr als zwei Euro kosten könnte.
In den kommenden Monaten könnte der Preis für eine Tasse Kaffee weiter beträchtlich steigen, warnen die italienische Kaffeeröster. Grund dafür ist der Preis für Rohkaffee, der wegen des Klimawandels und anderer Faktoren ein Rekordhoch erreicht hat.
"Der Kaffeemarkt befindet sich nach wie vor in einer äußerst instabilen Lage, da der Preis für Rohkaffee weiterhin extreme Schwankungen und einen noch nie dagewesenen Aufwärtstrend aufweist. Derzeit kostet Rohkaffee 245 Cent pro Pfund, das sind 66 Prozent mehr als im letzten Jahr und mehr als das Doppelte des Preises von vor drei Jahren. Das erklärt, warum der Preis für eine Tasse Kaffee, die wir im Café trinken, in den letzten drei Jahren um 15 Prozent gestiegen ist", so Cristina Scocchia, Geschäftsführerin der in Triest ansässigen Rösterei Illycaffè.
Bis 2050 könnte sich Anbaufläche halbieren
Ein Espresso ist in Italien im Vergleich zu anderen Ländern relativ billig und kostet zwischen 1 Euro und 1,50 Euro. Wegen der steigenden Kosten des Rohkaffees könnte eine Tasse Espresso bald zwei Euro kosten, prophezeite Scocchia laut Medienangaben. Hinter dem Anstieg der Rohkaffeekosten stehen viele komplexe Faktoren, bis 2050 könnte sich die Kaffeeanbaufläche auf globaler Ebene halbieren, warnte Scocchia. "Derzeit erleben wir extreme Wetterereignisse, von sintflutartigen Regenfällen in Brasilien bis hin zu Dürren in Vietnam, die die Produktion ernsthaft beeinträchtigen", erklärte die Managerin.
Nicht nur das Klima macht dem Kaffeemarkt zu schaffen. Die Kaffeeversorgungskette steht auch wegen logistischer Probleme unter Druck, wie z. B. die jüngste Blockade des Suezkanals, die die Kosten erhöht und die Lieferzeiten verlängert hat. Darüber hinaus haben Spekulationen über Rohstoffe die Situation weiter verschärft.
Scocchia betonte, dass die Produktionskosten für Illycaffè im Zweijahreszeitraum 2022/2023 um 17 Prozent gestiegen sind. Das Unternehmen habe jedoch versucht, die Auswirkungen auf die Endverbraucher einzuschränken. "Im Moment haben wir nicht vor, die Preise unserer Produkte weiter zu erhöhen, um unseren Endkunden zu helfen. Wenn der Aufwärtstrend jedoch anhält, werden wir diese Entscheidung überdenken müssen", schloss Scocchia.
Italiener geben pro Jahr 8 Milliarden Euro für Kaffee aus
Für Kaffee geben die Italiener mehr als 8 Milliarden Euro pro Jahr aus, das sind etwa 392 Euro pro Familie. Kaffee-Kapseln generieren einen jährlichen Wert von 595 Mio. Euro, während Mokka-Kaffee einen Umsatz von 640 Mio. Euro verzeichnet. 7 Mrd. Euro entfallen auf das Geschäft mit Espresso, der in Cafés getrunken wird. Die Teuerungswelle könnte den Kaffeekonsum der Italiener beeinträchtigen, warnte der Konsumentenschutzverband Codacons.
2011 lag der (Roh)Kaffeepreis bei ca. 3 Euro.
Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, was damals der Kaffee im Handel/Gastro gekostet hat.
Bestimmt um einiges weniger.
Also, wer sahnt hier ab?
Ah, sorry - meine Info bezieht sich auf Dollar und nicht auf Euro.
Wir bangen auch schon länger um unsere Melange oder den Cappuccino, aber hierzulande wird frech 4,90€ oder mehr für den Kaffee verlangt und gleichzeitig wird gejammert, dass die Gäste ausbleiben.
Wer die österreichischen Gastro-Preise kennt, den schreckt im Ausland nicht so schnell was.
" Nehammer, der laut Anfragebeantwortung fürs Kanzleramt und die zugehörigen Ressorts der Ministerinnen Karoline Edtstadler und Susanne Raab keinerlei Zahlungen an McDonald's, Burger King, KFC oder Pizzerien verbuchte. Aber dafür allein heuer bereits eine Rechnung von 42.731 Euro beim noblen Motto Catering machte."
Na, bumm das wird für uns teuer, wenn die Kaffepreise auch noch steigen.
Kleines Rechenbeispiel:
Ein Pfund Rohkaffee kostet derzeit 245C. Da ein Pfund ca. 454g hat, bedeutet das einen Preis von 0,54C/g.
Wenn der Kaffee um 66% teurer geworden ist, lag der ursprüngliche Preis bei ca. 147,6C pro Pfund, also 0,325C/g.
Dies bedeutet eine Preissteigerung von 0,215C/g.
Ein Espresso benötigt entsprechend meiner Schnell-Recherge ca. 7-10g gerösteten Kaffee.
Rohkaffee verliert ca. 10-20% Gewicht beim Rösten. Bedeutet also 8-12g Rohkaffee je Espresso.
Dies bedeutet Mehrkosten von 1,7-2,6C pro Espresso.
Also am Rohstoff kann es nicht liegen, wenn der Preis deutlich steigen sollte.
Sehr gutes, richtiges und anschauliches Rechenbeispiel.
Leider werden die Cafe-Besitzer eher so rechnen:
Wenn der Lohn um 10% steigt, die Energiekosten ebenfalls um 10% und meine Rohstoffe auch um 10%, dann muss ich mein Produkt wohl um mindestens 25% teurer machen, damit sich das ausgeht, und zusätzlich noch ordentlich jammern, damit der Staat auch nochmal 15% Hilfen zuschießt. Den zusätzlichen Gewinn investiert man dann halt in Sportwägen.
Mein Mitleid hält sich in Grenzen, sollte der Espresso dann € 2,- kosten, wenn ich schon lange bei uns für den kleinen Braunen € 2,80 zahle.
Italiener verdienen auch deutlich weniger.
Der Stoffwechsel wird bald wieder 50% des Einkommens verschlingen. Vom Wasser bis zur Kanalgebühr wird alles von Tag zu Tag teurer.
2 Euro habe ich für den Espresso schon vor Jahren bezahlt.
Muss dazwischen scheinbar billiger geworden sein.
Der Preis ist in Italien, für Einheimische.
Bei uns, oder in Italien als Tourist werden Sie mehr bezahlen.
Ich habe in Siena genauso 1,50€ für einen Cappuccino bezahlt wie die Einheimischen.
Blödsinn. Bin gerade in Italien, Espresso 1 bis 1,2 €
sinds Börsenspielereien oder macht der Klimawandel auch dem Kaffee Probleme ❔
Der Klimawandel ist an allem schuld.