Warum die Polizei Fake-Profile erstellt
LINZ. Wie die Exekutive Cyberkriminellen auf der Spur ist
Mehr als eine halbe Million Straftaten übermittelt die Polizei in Österreich jedes Jahr der Staatsanwaltschaft. 13 Prozent davon betreffen Cyberkriminalität. "Es ist schon jetzt ein großes Feld, das jedes Jahr extreme Zuwachsraten hat", sagte Alexander Riedler bei den Digital Days. Der Polizist leitet die Arbeitsgruppe Cybercrime in der Landespolizeidirektion Oberösterreich und bringt seine Expertise auch bundesweit ein.
Cyberkriminalität umfasse viele Bereiche, zum Beispiel den Betrug über Webshops, das Erpressen mit Nacktbildern, gefälschte E-Mails oder das Eindringen in Computersysteme mit Schadsoftware. Riedler: "Wir wissen aber leider nur einen Bruchteil dessen, was passiert." Die Dunkelziffer sei bei Cybercrime höher als bei anderen Delikten. Auf eine angezeigte Straftat kämen 300 Taten, die passiert seien. Das liege am hohen Grad der Anonymität im Internet.
Künstliche Intelligenz befeuere den Ideenreichtum der Täter, helfe aber auch der Polizei. "Wenn wir verdeckt ermitteln, legen wir gefälschte Facebook-Accounts an und generieren mit KI Profilbilder." Wenn KI in größerem Ausmaß für Angriffe verwendet werde, brauche es "eine Art Gegen-KI". Der Mensch werde dafür zu langsam sein, so Riedler.
Tipps zum Schutz im Internet
Die Polizei forciere folgende Bereiche: den Ausbau der IT-Forensik (technische Geräte, die bei Kriminaldelikten Spuren hinterlassen), sowie die Cybercrime-Ermittlung mit eigenem Trainingszentrum in Oberösterreich.
Privaten und Firmen rät Riedler, Software aktuell zu halten, regelmäßig Daten mit Kopien zu sichern und Verbindungen abzuschalten, wenn sie nicht benötigt werden. Passwörter sollten dem Polizisten zufolge immer mindestens 20 Zeichen haben.
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wow. leider wird nach wie vor zu wenig mit der Privatwirtschaft zusammengearbeitet und sich gegen jeden Versuch gewehrt. Auch der Arbeitsgruppenleiter gehört hier dazu, da zählt nur ein Parteibüchlein ;-)