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Kopf in der ZiB2 zu KTM-Insolvenz: "Krise in dieser Dimension nicht vorhersehbar"

Von nachrichten.at, 29. November 2024, 10:42 Uhr
AMS-Vorstand Johannes Kopf
Johannes Kopf in der "ZiB2" am 28.11.2024 Bild: Screenshot ORF

MATTIGHOFEN/WIEN. AMS-Vorstand Johannes Kopf analysierte gestern Abend in der "ZiB2" den Domino-Effekt der KTM-Insolvenz und die angespannte Lage in der Industrie.

Am Freitag bringt die KTM AG einen Insolvenzantrag ein, fast 4.000 Beschäftigte bangen um ihre Jobs. Für AMS-Vorstand Johannes Kopf war die Krise in "dieser Dimension" nicht vorhersehbar, sagt er gestern in einem "ZiB2"-Interview. Man sehe, dass der Betrieb ganz bedeutend für diese Region ist. "Da möchte ich nicht nur unsere Unterstützung, sondern auch mein Mitgefühl für die Leute ausdrücken."

Abwarten werde man jetzt die Insolvenzanmeldung am Freitag. Kopf hofft darauf, einen Teil der Beschäftigten vermitteln zu können.

In täglichem Austausch mit der Politik

Der AMS-Vorstand bestätigte, er habe gestern mit Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) telefoniert. "Wir werden wahrscheinlich nachdenken müssen über so Dinge wie eine Insolvenzstiftung." Von dieser Dimension sei aber auch er überrascht. Ein Domino-Effekt sei natürlich für kleine Betriebe zu erwarten. KTM hat viele Zulieferer. Aber auch eine Bäckerei könne betroffen sein, wenn zum Beispiel die Menschen, die aufgrund der Insolvenz jetzt arbeitslos werden, weniger Möglichkeiten haben zu konsumieren.

Domino-Effekt über Österreichs Grenzen hinaus

Es seien aber nicht nur die kleinen Betriebe. Die schlechten Nachrichten aus der österreichischen Industrie kämen auch von großen Firmen, wie Bosch oder CONTI. Da werde es überall zu  Redimensionierungen kommen. "Wir reden hier wirklich von einem Wendepunkt in der europäischen Industrie." Kopf rechnet mit weiteren schlechten Nachrichten von österreichischen Betrieben.

Die Konjunkturprognose von WIFO/IHS liegt derzeit bei etwa 1%. Laut Kopf droht die Situation, dass auch im Jahr 2025 kein Wachstum zu verzeichnen ist. Das wäre eine wirklich schlechte Nachricht, sagt der AMS-Vorstand, denn es wäre das dritte Jahr in Folge mit einer Rezession. Dann würde es nicht weiter möglich sein, Arbeitskräfte zu halten. Die österreichische Industrie beschäftigt derzeit 600.000 Menschen. 

Auf Arbeitsmarkttrends reagieren

Auf die Frage, was er sich von der neuen Bundesregierung erhofft, weist Kopf auf Trends am Arbeitsmarkt hin, wie Ökologisierung oder Digitalisierung. In diesen Bereichen müsse verstärkt in Bildung investiert werden, etwa durch Beschäftigtenschulungen in Betrieben. Sein Beispiel: Ein Dachdecker habe zunehmend mit verbauten Solarzellen in Dachziegeln zu tun. Der brauche auch Elektrokenntnisse. Die Ökologisierung verändere Arbeitsbedingungen, und auf die müssten Beschäftigte durch Zusatzqualifizierungen vorbereitet werden.

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22  Kommentare
22  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
LiBerta1 (4.183 Kommentare)
vor 15 Minuten

"Insolvenzstiftung"

Hoffentlich ist es angedacht, dass die Stiftung von den Unternehmern und nicht von den Arbeitnehmern oder gar vom Staat finanziert wird. Nur die Unternehmer selbst haben es in der Hand, eine Insolvenz zu vermeiden oder herbeizuführen.

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PhSe (127 Kommentare)
vor 21 Minuten

Welcome to the Pierer-Show !!?
Das AMS ist schon in Zeiten einer normalen Konjunktur überfordert.
Keine Ahnung von Privatwirtschaft, die können maximal Staplerfahrer vermitteln

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redniwo (1.446 Kommentare)
vor 42 Minuten

Nicht vorhersehbar?
Also ich habe spätestens bei der letzten Meldung über die hunderte Mio schwere Dividenden Ausschüttung sehr sicher gewusst was ansteht.

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wHiTeBeAr (118 Kommentare)
vor 59 Minuten

Krise nicht absehbar??? Das kann nicht sein ernst sein, die steigende Arbeitslosenquote und die Abwanderung von Betrieben, sowie die Insolvenzzahlen dürften an ihm vorüber gegangen sein.

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docholliday (9.339 Kommentare)
vor einer Stunde

Viele hier führen hier immer wieder den Green Deal und die Grünen ins Licht.
Nein, diese Pleite hat mit dem rein gar nichts zu tun.
Wenn man ein Jahr vorher noch von 200 Mio Gewinn redet, kann nicht plötzlich so ein Schuldenberg entstehen.
Ich sehe die Fehler da eher in der Absatzplanung und in der Marktanalyse gekoppelt mit etwas zu viel Mut in Richtung "Augen zu und durch".
Der Absatz ist nicht seit gestern eingebrochen und man hat trotzdem weiterproduziert und die Lager wurden immer voller.
Soweit ich halt das aus den Medien verstanden habe.
Aber wer sich mit Motorrädern auskennt und beobachtet, was für Bikes so in den Alpen herumkurven, dem ist aufgefallen, dass KTM beachtlich weniger geworden sind.
Vor zwei Jahren hatte man das Gefühl, jedes dritte Reisemotorrad ist eine KTM.
Heuer war da etwas ganz anderes zu beobachten und vielen ist das aufgefallen. Teilweise musste man sie suchen.
Überhaupt die ganz neuen Teile lassen sich sehr selten blicken.
Also, seit gestern ist das nicht!

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linzerleser (3.736 Kommentare)
vor einer Stunde

Wenn man sich nur ein wenig seit einem Jahr die diversen Berichte in Medien über die Probleme der Wirtschaft in Deutschland und dort zahlreichen Entlassungen usw. verfolgt war diese Situation bei uns sehr wohl erwartbar oder?

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docholliday (9.339 Kommentare)
vor einer Stunde

Alles, was in Deutschland passiert, kommt bei uns zeitverzögert nach!

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santabag (7.317 Kommentare)
vor 36 Minuten

Aber nicht dieses Riesendesaster, das dieser FPÖVP-Freund Pierer hier verbrochen hat. Das kann man sich mit deutschen Wirtschaftproblemen nicht mehr schönreden.

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Fensterputzer (5.246 Kommentare)
vor 2 Stunden

In diesen Bereichen müsse verstärkt in Bildung investiert werden, etwa durch Beschäftigtenschulungen in Betrieben. Sein Beispiel: Ein Dachdecker habe zunehmend mit verbauten Solarzellen in Dachziegeln zu tun. Der brauche auch Elektrokenntnisse.

Tja, dieser "wertvolle" Ratschlag wird die ganze Branche retten, gell Herr Kopf. Weil dann braucht's dafür weniger Elektriker, die sollen sich dann auf Spengler umschulen lassen. 😮😊

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ReinholdUllmann (1 Kommentare)
vor 2 Stunden

Nein, beide müssen sich "ergänzendes Wissen" aneignen.

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Fa_wimmer (820 Kommentare)
vor 2 Stunden

die e- Autos würden schon für Wachstum sorgen da sie vieles einfach, billig möglich machen würden

zb alle Räder angetrieben alle Räder lenkbar aber da wir in Österreich beamte haben können wir diese Planen , vielleicht noch bauen wenn sie davon nichts mit bekommen aber auf garkeinen fall würde es eine Straßen Zulassung geben.

das Problem liegt bei unseren beamten und Politikern die auch immer mehr werden und immer mehr als ein Arbeiter verdienen !!

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u25 (5.478 Kommentare)
vor 2 Stunden

Einer der ganz wenigen der die Krise nicht so stark kommen sah.
Interessant.

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ej1959 (1.969 Kommentare)
vor 2 Stunden

wenn ich diesen AMS Chef schon höre und sehe.

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betterthantherest (37.963 Kommentare)
vor 2 Stunden

Ach ne.

Dämmert es jetzt auch denen, dass der europäische Weltrettungswahnsinn per GREEN DEAL eine Katastrophe für die EU ist?

Dämmert es jetzt auch der ÖVP, das der politisch verursachte Teuerungswahnsinn in Österreich die Lage noch zusätzlich verschärft?

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sergio_eristoff (2.965 Kommentare)
vor 2 Stunden

Du wenn Träumer davon reden das viele Arbeitsplätze entstehen, wenn man ihrer Bedingungslos folgt, hätte man schon nachdenken müssen. Nachdem dann die Klimakleber in diese Richtung das Land terrorisiert hat, hätte man schon die Alternativen gebraucht.

Tja jetzt kommt genau die Rechnung.

Um wieviel wetten wir, dass 15.000 Ausreden kommen, warum der Green Deal sicher nicht schuld ist und wenn das nicht hilft, kommt die Moralkeule.

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betterthantherest (37.963 Kommentare)
vor 2 Stunden

jeder noch so gut begründete Einwand wurde besonders von den GRÜNEN - aber nicht nur - als Schwurblerei von Ungebildeten abgetan.

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Juni2013 (11.380 Kommentare)
vor 2 Stunden

Habens, außer sich täglich wiederholender Suderei, auch zumindest einen Problemlösungsvorschlag? Da Sie immer so "gescheid und sachlich" kritisieren müssten Sie doch wenigstens einen Lösungsvorschlag locker aus dem Ärmel schütteln können. Brauchen wir mehr Kapitalismus, so wie es der Chef der FPÖ-OÖ, Herr Heimbuchner, fordert?(siehe Bericht OÖN vom 26.11. 2024: "FPÖ-Haimbuchner: "Es ist mehr Kapitalismus notwendig"")

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Bergbauer (1.985 Kommentare)
vor 2 Stunden

Wir brauchen richtigen Kapitalismus im Rahmen der ökosozialen Marktwirtschaft, keine Planwirtschaft durch Förderungen sondern Förderung der Betriebe und des Konsumenten durch geringe Steuern und Abgaben.
Politiker können Wirtschaft nicht. Sie können maximal an ihre Klientel umverteilen.

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Sozial_Regional (98 Kommentare)
vor 2 Stunden

Herrje… sobald die Wörter Digitalisierung und besonders Ökologisierung fallen, bedeutet das Ahnungslosigkeit aber auch Beruhigungsbemühungen. Der arbeitslose Bäckergeselle wird dann zum potentiellen App Entwickler in AMS Kursen übers bfi. Genau mein Humor.

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betterthantherest (37.963 Kommentare)
vor 2 Stunden

naja - die Politiker meinen halt dass es im echten Leben genauso wie in der Politik ist.

Da ist der heutige Finanzminister morgen schon der Migrationsexperte.
usw. usf.

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StevieRayVaughan (5.441 Kommentare)
vor 59 Minuten

Warum übernimmt eigentlich Suder nicht den Jobß Die kennt sich ja überall bestens aus...

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willie_macmoran (3.607 Kommentare)
vor 56 Minuten

Kein bäckergeselle wird arbeitslos. Gegessen wird immer.

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