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Markt für Heizkessel schrumpft weiter Wärmepumpen können zulegen

29. Dezember 2018, 00:04 Uhr

WIEN. Wert der verkauften Heizkessel sank seit 2015 von 298 auf 222 Millionen Euro.

Traditionelle Heizkessel werden mehr und mehr von Wärmepumpen verdrängt. Im Jahr 2018 schrumpft in Österreich der Markt für Heizkessel um ein Prozent, während die Herstellerumsätze mit Wärmepumpen um vier Prozent zulegen. Das zeigen Daten von Marktstudien zu Heizkesseln und Wärmepumpen in Österreich von "Branchenradar.com Marktanalyse".

Der Transformationsprozess auf dem heimischen Heizungsmarkt setze sich auch im laufenden Jahr fort. Der Trend gehe klar in Richtung emissionsfreie Wärmebereitstellung, heißt es in einer Aussendung.

Auch Biomasse verliert leicht

Während die Herstellerumsätze mit traditionellen Heizkesseln für Öl, Gas oder Biomasse voraussichtlich um rund ein Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 222 Millionen Euro sinken, wächst der Markt mit Wärmepumpen robust um mehr als vier Prozent auf 133,8 Millionen Euro. Auch bei Biomasse-Kesseln dürfte es heuer einen leichten Rückgang von 65 auf 64 Millionen Euro geben.

Die Gründe für die steigende Beliebtheit von Wärmepumpen liegen auf der Hand, heißt es in der Aussendung von Branchenradar.com: Sie produzieren Warmwasser und Wärme völlig emissionsfrei und machen die Nutzer unabhängig von volatilen Öl-, Gas- oder Holzpreisen.

Das stimmt freilich nicht ganz. Wärmepumpen brauchen Strom. Und der sei im Winter massiv von fossilem und Atomstrom dominiert, nur 35 Prozent beträgt der Wasserkraft-Anteil in der kalten Jahreszeit, heißt es bei Ökofen, einem Erzeuger von Biomasse-Kesseln. Das Unternehmen mit Sitz in Niederkappel im Mühlviertel spürt jedenfalls nichts vom Rückgang bei Biomasse-Kesseln. Man habe heuer um 25 Prozent mehr Pelletkessel verkauft als im Jahr 2017. Der Umsatz des Konzerns werde ebenfalls in dieser Größenordnung auf rund 55 Millionen Euro steigen. Bei Wärmepumpen wuchs der Markt in den vergangenen drei Jahren um gut 20 Prozent. Bei Heizungswärmepumpen konzentriere sich die Nachfrage dabei zunehmend auf Luft/Wasser-Systeme, die 2018 den Marktanteil auf rund 72 Prozent steigern konnten, heißt es bei Branchenradar.com. Der Umsatz mit diesen Systemen stieg seit 2015 um nahezu 30 Prozent.

Wärmepumpe im Neubau stark

Die Wärmepumpe ist vor allem im Neubau stark. "Wir haben hier einen Marktanteil zwischen 60 und 70 Prozent", sagt Josef Köttl, Geschäftsführer der KNV Energietechnik GmbH in Schörfling am Attersee. Dies liegt auch daran, dass Neubauten, sofern sie entsprechend isoliert sind, mit relativ wenig Energie bei der Raumwärme auskommen. Damit können hocheffiziente Wärmepumpen den Bedarf auch mit relativ niedriger Vorlauftemperatur decken.

Einen schwereren Stand haben die Wärmepumpen bei der Sanierung, auch wenn sie dort laut Köttl an Boden gewinnen. Beim Ersatz von Ölkesseln, den die Bundesregierung vorantreiben will, könnten wiederum die Biomasse-Kessel punkten. Das sieht man auch bei Ökofen so. "Das ist eine große Chance", heißt es dort. (hn)

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