Die Klobasse
Im Internetlexikon Wikipedia lese ich: „Die Burenwurst (mundartlich Haße, Burenheidl/Burenhäutl oder Klobasse) ist eine grobe österreichische Brühwurst, die seit dem 19. Jahrhundert zum Standardangebot österreichischer Würstelstände gehört.
Im Internetlexikon Wikipedia lese ich: „Die Burenwurst (mundartlich Haße, Burenheidl/Burenhäutl oder Klobasse) ist eine grobe österreichische Brühwurst, die seit dem 19. Jahrhundert zum Standardangebot österreichischer Würstelstände gehört.“
Das ist erstens falsch, und zweitens fehlt ein aktueller Hinweis.
Falsch ist, dass Burenwurst und Klobasse dieselbe Wurst ist.
Und es fehlt der Hinweis, dass es in Österreich so gut wie keinen Würstelstand mehr gibt, der heiße Klobassen anbietet.
Man begegnet der Klobasse heute auch bei Fleischern und in Supermärkten kaum noch. Diese Wurst stirbt aus. Viele Junge haben das Wort noch nie gehört. Ab und zu wird die Klobasse in Rezepten erwähnt, zum Beispiel als Zutat fürs Erdäpfelgulasch, und sorgt dann für Ratlosigkeit.
Forscht man nach in der Würstelstandgeschichte, dann kommt man zu folgendem Ergebnis:
A Haße = Klobasse. Das Wort Klobasse kommt vom ungarischen Kolbasz, was nichts anderes als Wurst bedeutet, und/oder vom tschechischen Klobasa (Bratwurst). Ein Relikt der österreichisch-ungarischen Monarchie also. A Buanhaidl = eine Burenwurst. Sie unterscheidet sich von der Klobasse durch weniger Paprika und mehr Pfefferanteil.
Zugegeben, die geschmacklichen und optischen Unterschiede sind nicht groß und speziell für mich unerheblich, weil ich immer eine scharfe Burenwurst und nie eine „normale“ bestelle. Aber trotz dieser Vorliebe für „eine Scharfe“ würde ich mir bei jedem Würstelstand, der Klobassen bietet, eine kaufen, allein schon, um sie, das Wort und diese Tradition vor dem Untergang zu bewahren.