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Neues Vorsorge-Programm für Kinder: Zahnpflege als Lebensstil

23. Oktober 2012, 00:04 Uhr
Neues Vorsorge-Programm für Kinder: Zahnpflege als Lebensstil
Kinder lernen spielerisch ihre Zähne zu putzen. Bild: Land OÖ/Kraml

Bei 16 Prozent der oberösterreichischen Schulkinder müsste das Gebiss saniert werden, 38 Prozent haben zumindest eine Plombe im Mund. Um diese Werte zu verbessern, haben Land OÖ und OÖ. Gebietskrankenkasse (GKK) ein neues Modell für mehr Zahngesundheit aus der Taufe gehoben.

Vier Kindergärten erprobten das Projekt bereits erfolgreich während des heurigen Sommersemesters. Ab diesem Herbst gilt es in Oberösterreich für diese Altersgruppe flächendeckend. „Zu Fortbildungen haben sich schon 500 Kindergärtnerinnen angemeldet“, zeigt sich Landeshauptmann Josef Pühringer erfreut.

Für das neue Modell stocken Land und GKK das Budget von bisher 1,8 auf 2,5 Millionen Euro auf. Diese Summe betrifft den Endausbau des Projektes, wenn von der Schwangerschaft bis zum 14. Geburtstag informiert wird.

Es genüge laut GKK-Obmann Felix Hinterwirth nicht, nur bei den Kindern anzusetzen: „Man muss auch den Eltern beibringen, warum Kinder ein schlechtes Gebiss bekommen.“ Es sei sinnvoll, die Buben und Mädchen nicht so sehr mit Geboten und Verboten zu konfrontieren, sondern die Pflege der Zähne als normalen Lebensstil einzulernen. Es seien auch Wiederholungen und Vertiefungen vorgesehen.

In Kindergärten und Schulen kommen jetzt neuerdings auch 200 Paten-Zahnärzte, die Buben und Mädchen dirket vor Ort untersuchen und beraten. Die frühzeitige Erfassung des Zahnstatus mit der Möglichkeit einer anschließenden Betreuung sei laut Pühringer ein besonderer Meilenstein in der Weiterentwicklung der Zahngesundheitsförderung in Oberösterreich. Kinder mit kritischem Zahnstatus werden bis zu ihrem 14. Lebensjahr gemeinsam mit den Eltern einmal jährlich persönlich von der GKK zum Zahnarztbesuch eingeladen.

Weitere Angebote sind unter anderem eine Gruppen-Zahnputzschule für Eltern und Kinder, individuelle Putztrainings, die Fluoridierung von Kinderzähnen, Versiegelungen und kieferorthopädische Kontrollen. Viel davon ist zurzeit vor allem im GKK-Zahnambulatorium möglich, niedergelassene Zahnärzte sollen als Partner gewonnen werden. (dh)

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