Austrofred stellt sein neues Buch "Gänsehaut" in Steyr vor
Absurde Geschichten, die "gefühlt wahr sind", liest der Freddie-Mercury-Interpret am 11. 10. im Kulturverein röda. Im Interview spricht er über den gewissen Aberglauben in uns allen.
Ich bin einer der wissenschaftlichsten Menschen, die ich kenne, und begegne all diesen Erscheinungen mit dem schärfsten Instrument, das mir zur Verfügung steht, nämlich mit dem Seziermesser des Hausverstands", schreibt Austrofred im Vorwort zu seinem neuen Buch "Gänsehaut". Das siebte Buch des aus Waldneukirchen stammenden Freddie-Mercury-Interpreten Franz Adrian Wenzl erscheint am 9. 10.
Zwei Tage später liest er im Kulturverein Röda aus dem satirischen Werk. Auch dazu passende Lieder, etwa "über den Tod", werde er singen, verspricht er im Interview. Wissenschaftsskepsis sei "ein Thema, das vor allem seit der Corona-Zeit in der Luft liegt", aber Aberglauben und "Geschichten vom Hörensagen" hätten ihn schon immer interessiert. "Es geht mir aber nicht darum, mit dem Zeigefinger auf jemanden zu deuten, denn jeder von uns hat sich bei bestimmten Phänomenen schon mal gedacht, ,das kann mir niemand erklären‘," sagt Wenzl.
In "Gänsehaut" schildert Austrofred viele absurd-launige Geschichten. Wie viel davon basiert auf tatsächlich Erlebtem und wie viel ist frei erfunden? "Von Austrofred ist immer alles wahr. Gut, ich gebe zu, dass ich manches ein bisschen hochgejazzt habe. Hin und wieder ist etwas erfunden. Aber im Grunde ist alles gefühlt wahr", sagt er. Neben dem Tourleben schätzt er es als Ausgleich sehr, zu Hause zu sitzen und zu schreiben. "Wobei ich etwa die Hälfte des Buches im Zug geschrieben habe", sagt Wenzl, der seit vielen Jahren in München lebt.
Queen trifft Austropop
Queen fasziniere ihn seit seiner frühen Jugend. "Die Musik war für mich etwas Neues im Vergleich zum Chart-Pop." Durch "eine Schnapsidee" kam es dazu, dass er Queen-Hits mit Dialekt-Gesang mischte. Eigentlich sei das für Wenzl etwas Gegensätzliches: Wenn er sich noch heute ein Video von Freddie Mercury anschaue, könne er immer noch dessen Ausstrahlung und Gesten kaum fassen. Austropop dagegen funktioniere in etwa so, "wie wenn dir Wolfgang Ambros am Wirtshaustisch eine Geschichte erzählt".
In Buch tritt Austrofred vermeintlich mit dem Geist von Mercury (1946–1991) in Kontakt. Der Sänger wurde nur 45 Jahre alt. Was macht der 48-jährige Austrofred, wenn er Mercury nicht mehr angemessen darstellen kann? "Ich interpretiere Freddie Mercury, wie er älter geworden wäre. Nach meiner Interpretation hätte er eben eine Glatze bekommen", sagt Wenzl und lacht.
Info: 11. 10., Steyr, röda, 20.15 Uhr, röda.at
Zur Person:
Franz Adrian Wenzl singt als „Austrofred“ Austropop-Texte zu Queen-Melodien. Seit fast 20 Jahren persifliert er auf diese Weise Kult-Sänger Freddie Mercury.
Seit 2006 schrieb er sieben satirische Bücher.
2022 veröffentlichte er mit dem Youtube-Videoproduzenten Kurt Razelli das Album „Life is laff“.
Auf ORF III moderiert Wenzl unter dem Titel „Austrofreds Barcelona“ seine eigene Late-Night-Show.
Wenzl ist auch Frontsänger der Wiener Indie-Rock-Band Kreisky.
Das Buch:
Austrofred: „Gänsehaut“, Satire, Czernin , Verlag, 144 Seiten
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