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Ed Sheeran eröffnete das Frequency-Festival 2024 - das war Tag 1

Von nachrichten.at/apa, 15. August 2024, 07:37 Uhr
FREQUENCY 2024: KONZERT BESUCHER
Trotz Temperaturen jenseits der 30 Grad herrschte gute Stimmung Bild: FLORIAN WIESER (APA)

ST. PÖLTEN. Eine Gitarre, ein Mikrofon und eine meisterhaft bediente Loop-Station: Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig Mittel Ed Sheeran braucht, um die Massen zu verzücken.

Auch als Headliner von Tag 1 des Frequency-Festivals in St. Pölten packte der britische Rotschopf seine Trickkiste aus. Vor 45.000 Fans sorgte er voller Spielfreude mit einem eineinhalbstündigen Hit-Feuerwerk für Begeisterung - zwölf Jahre nach seiner Frequency-Premiere.

Denn 2012 war Ed Sheeran schon einmal Gast des Festivals. Damals bestritt er einen Nachmittagsslot vor rund 200 Zuschauern. Auch so lässt sich eine Karriere vom kaum bekannten Newcomer zum Superstar beschreiben.

Der Funke sprang jedenfalls gleich mit "Castle On The Hill" über, den der 33-Jährige auch hier als Opener auf seiner Setlist hatte. Kurz darauf erklärte er all jenen, die zum ersten Mal auf einem seiner Konzerte sein sollten, die unverzichtbare Loop-Station. Schon faszinierend, wie der Musiker mit den live eingespielten Schleifen seine Songs Schicht für Schicht aufbaut und dadurch wie eine Band klingt.

Bildergalerie: Schwitzen am Frequency: Die besten Bilder vom Festival

FREQUENCY 2024: BESUCHER / CAMPINGPLATZ
FREQUENCY 2024: BESUCHER / CAMPINGPLATZ (Foto: FLORIAN WIESER (APA)) Bild 1/20
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One-Man-Show vor riesigem Publikum

Er habe in Londoner Pubs seinerzeit seine ersten Songs wie "The A-Team" gespielt und niemand sei gekommen, erzählte Sheeran. Die Zeiten haben sich geändert. Nun funktioniert diese One-Man-Show auch vor riesigem Publikum bestens. Sei es "Shivers", "Give Me Love", "Shape Of You", das für Justin Bieber komponierte "Love Yourself", "Think Out Loud", das mit ausgiebiger Rapeinlage versehene "You Need Me, I Don't Need You" oder das finale "Bad Habits" - der Singer-Songwriter aus Halifax hatte die Menge bis in die hinteren Reihen im Griff. Ein paar Feuerwerkeffekte und Visuals besorgten den Rest.

Direkt vor dem Auftritt des Headliners gehörte Calum Scott die Bühne - nur stimmig, begleitet der britischer Popsänger, der 2015 als Teilnehmer der TV-Castingshow "Britain's Got Talent" bekannt wurde, doch schon die gesamte Tour seines Landsmanns. Wer allerdings darauf hoffte, dass Scott und Sheeran wie so oft "You Are The Reason" gemeinsam singen würden, wurde enttäuscht.

FREQUENCY 2024: KONZERT CALUM SCOTT
Calum Scott auf der Hauptbühne Bild: FLORIAN WIESER (APA)

Scott sang das Lied, das ihm am meisten bedeute, wie er versicherte, alleine. Kurzfristig zu Tränen gerührt dank des Publikumzuspruchs bot er soliden Pop und zum Schluss jenen Track, der seinen Durchbruch bedeuten sollte - die balladig vorgetragene Version von Robyns "Dancing On My Own", gewürzt mit Passagen von "I wanna dance with somebody" von Whitney Houston.

Festival auf vier Tage verlängert

Dass man im Frühjahr Ed Sheeran für einen Gig in St. Pölten verpflichten konnte, war auch der Grund, warum die heurige Festivalausgabe um einen vierten Tag verlängert wurde. Wobei es gewissermaßen ein Soft-Start war - noch ohne traditioneller zweiter Bühne (Green Stage), Red Bull Stage und Nightpark.

Ort des Geschehens war also am Mittwoch allein die Space Stage. Und auf dieser wurde ein beachtlich bunter Stilmix zelebriert. Eingeweiht wurde die Hauptbühne um 15 Uhr von Dasha, die gemütlichen, zeitweise durchaus rockigen Country-Pop samt Violin- und Banjo-Besetzung servierte. In Plauderlaune, hörbar angetan von den paar Hundert erschienenen Fans ("I love you") und weniger angetan von der brütenden Nachmittagshitze ("Oh my gosh, it's hot") - selbiger versuchten viele Festivalbesucherinnen und -besucher mit einem (Fuß-)Bad in der Traisen etwas entgegenzusetzen -, brachte die 24-jährige Amerikanerin freilich auch ihren Hit "Austin" dar, der im Vorjahr viral ging und ihr Leben komplett verändert habe, wie sie dem Publikum erzählte.

Einen harten Schnitt setzte dann der aus dem Kosovo stammende DJ und Musikproduzent Regard, der etwa mit einem Deep-House-Cover von Eric Prydz' "Call on me" einen Hit landete. Am Frequency lieferte er indes ein hart wummerndes DJ-Set und drehte dabei u.a. Lana del Reys "Summertime Sadness" oder den 90er-Eurodance-Hit "The Rhythm of the Night" - wobei die Nacht eigentlich noch ganz weit weg war - durch den Turntable-Fleischwolf.

In ruhigere Gefilde lenkte US-Singer-Songwriter David Kushner dann das Musikgeschehen. Der aus Chicago stammende Herr mit der markanten Baritonstimme arbeitete sich vor dem zunehmend heranströmenden Publikum in Schmerzensmann-Manier durch sein getragen untermaltes Liedgut, angefangen von seinem via TikTok zum ersten Hit geratenen "Miserable Man" bis zum jüngst veröffentlichten "Sweet Oblivion" - zu finden auf dem ersten Album "The Dichotomy", das Ende August herauskommt.

Mit seinem Rummel- und Ballermanntechno, aufgezuckert mit einer wie aus dem örtlichen Musikverein entlehnten Bläser- und Quetschn-Abordnung, verwandelte Tream aus Bayern das Partygelände im Anschluss in ein riesiges Open-Air-Bierzelt.

FREQUENCY 2024: KONZERT TREAM
Der deutsche Rapper Tream Bild: FLORIAN WIESER (APA)

Dorfjugend, Alkohol, Frauen und Autos ziehen sich da als blau-weißer Faden durch das Werk des laut Selbstdefinition ersten Partyschlagerrappers Deutschlands, der mit um den Hals geschlungenem Bayern-Halstuch, kurzer Ledernen und Nike-Sneakers der grölenden Menge ordentlich einheizte - nicht zuletzt dank Feuerfontänen auf der Bühne. Oktoberfest lässt grüßen. Und weil man sich der Gunst der Masse ganz sicher sein wollte, wurde dann auch noch "I am from Austria" intoniert.

Sicherheitsmaßnahmen "erhöht und verstärkt"

Als erstes Großevent nach den infolge der Terrorpläne abgesagten Wiener Taylor-Swift-Konzerten steht die heurige Festivalausgabe unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) betonte am Nachmittag in einer Pressekonferenz in St. Pölten, dass die ohnehin bereits umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen der Vergangenheit "erhöht und verstärkt" und die Kontrollen intensiviert worden seien. Eine konkrete Gefährdung für das Frequency liege nicht vor, eine solche habe es auch nie gegeben, beruhigte der Ressortchef. Es gebe allerdings eine allgemein erhöhte Gefährdungslage.

Frequency-Veranstalter Harry Jenner hat nach den abgesagten - ebenfalls von Barracuda organisierten - Swift-Konzerten jedenfalls kein mulmiges Gefühl. "Gar nicht", sagte er der APA. Sicherheit sei beim Festival, das in seinem 24. Jahr ist, stets das Wichtigste. Nun habe man mit Polizei und Behörden noch einmal nachgeschärft und beispielsweise erstmals Metalldetektoren bei den Einlassschleusen im Einsatz. Auch wenn das Frequency heuer nicht ausverkauft ist, sei er mit täglich 45.000 Besucherinnen und Besuchern "sehr zufrieden".

Nach dem heutigen Soft-Start gibt es am Frequency dann bis Samstag volles Programm quer durch den musikalischen Gemüsegarten. So kann das Publikum beispielsweise zwischen Punk von The Offspring, Hip-Hop von RAF Camora, Rap von Apache 207, entspannten Grooves von Peter Fox oder Clubbeats von Brutalismus 3000 wählen. Für schweißtreibende Tage ist also gesorgt - nicht zuletzt aufgrund der weiter anhaltenden Hitze, wobei das eine oder andere Gewitter zwischendurch für eine kurze Erfrischung sorgen könnte.

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1  Kommentar
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Philantrop (574 Kommentare)
vor einer Stunde

DAS können u n s e r e Künstler:innen genauso gut oder besser - aber weil sie nicht aus einem angeblich überlegenen englischsprachigen Land stammen, will o. darf man sie wohl nicht hypen.

Dabei ist Englisch gar keine Gesangsprache mit seinem Überhang an Zentralvokalen, die das Klangvolle dämpfen statt fördern...

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