Illustratorin Helga Aichinger (83) verstorben
Sie gestaltete viele Kinderbücher – ihre Grafiken kaufte unter anderem das Museum of Modern Art in New York.
"Ich male aus Freude am Malen. Ich male, wie der Vogel singt. Ich höre den unhörbaren Ton der Töne und versuche zu sagen, was kein Wort ausdrücken, was kein Bild vermitteln kann." So beschrieb Helga Aichinger 1973 ihre Kunst.
Sie war damals eine viel beachtete Grafikerin, die sich vor allem mit Illustrationen für Kinder- und Volksschulbücher einen Namen machte, zum Beispiel mit "Der Rattenfänger" (1963) oder "Tonio und die Berggeister" (1982). Nun ist Helga Aichinger im Alter von 83 Jahren an einer Lungenentzündung verstorben. Sie hatte zurückgezogen in ihrem Haus in Tragwein gelebt.
Geboren wurde Aichinger am 29. November 1937 in Traun, wo sie mit zwei Schwestern aufwuchs. Mit Ingeborg Kuba wählte auch eine ihrer Schwestern den Weg in die Kunst: Sie wurde Bildhauerin. Helga studierte an der Kunstschule der Stadt Linz (heute Kunst-Universität) und arbeitete danach als Grafikerin und Illustratorin. Schon bald erwarben Museen und Galerien ihre Arbeiten, unter anderem das Museum of Modern Art in New York oder das Museum für Angewandte Kunst in Wien. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, zum Beispiel mit dem Ehrendiplom der Biennale der Illustrationen Bratislava (1969) oder dem österreichischen Staatspreis (1975).
Nach dem Tod ihres Lebensgefährten, des Linzer Stadtamtsleiters Karl Kleinschmidt, im Jahr 1984 zog sie sich zurück. "Sie war sehr introvertiert und liebte die Natur", sagt ihr Neffe Peter Kuba. So gibt es auch keine aktuellen Fotos von ihr. Die Verabschiedung findet heute um 10.30 Uhr in der Aufbahrungshalle Pregarten statt.