Kulturbudget erhöht sich um 10 Millionen Euro
Mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ wurde gestern im Landtag das Kulturbudget des Landes für 2022 beschlossen.
Laut dem Voranschlag beläuft sich das Gesamtbudget der Kultur auf 207,3 Millionen Euro (ein Plus von 10,45 Millionen bzw. 5,31 Prozent, inklusive Mitteln aus dem Oberösterreich-Plan). Die Mittel für den Förderbereich (Ermessensausgaben) betragen 14,3 Millionen Euro (plus 5,4 Prozent). Schwerpunkte im Ermessensbereich sind laut Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) unter anderem Volkskultur, Zeitkultur, Darstellende Kunst (Festivals des OÖ Kultursommers), Literatur-Förderung, Filmproduktionen, Werkankäufe sowie Bildende Kunst.
Im Bereich der Schulkultur soll Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit geboten werden, ihre Kunst in Schulen zu präsentieren. Insgesamt wird dafür in den Ermessensausgaben ein Betrag von rund 5,5 Millionen Euro aufgewendet. Das sind mehr als 38 Prozent des gesamten Förderbereichs. Stelzer: "Unser Ziel ist, die freie Entfaltung von Kunst und Kultur weiter zu unterstützen, das künstlerische Schaffen in allen Sparten und Erscheinungsformen und ein weltoffenes Klima zu fördern."
Gegen Kulturbudget gestimmt
SPÖ und Grüne stimmten wie Neos und MFG gegen das Kulturbudget. Grünen-Kultursprecher Severin Mayr: "Das Kulturbudget ist ein Spiegelbild des gesamten Budgets. Es ist mutlos, träge und unambitioniert. Die Gelder insbesondere für die freie Kulturszene sind zu wenig, kommen zu langsam und zu spät. Auch wenn das kommende Budget punktuelle Steigerungen enthält, kann es nicht einmal in Ansätzen das kompensieren, was in den vergangenen Jahren durch Kürzungen gestrichen wurde. Schwarz-Blau schafft es damit wieder nicht, die vielen Ehrenamtlichen, die kulturellen Nahversorger in den Regionen, die kreativen Köpfe unseres Landes abzusichern."
Die Kulturplattform OÖ (Kupf/Interessenvertretung der Kulturvereine) begrüßt das Plus für die freie Szene. Kupf-Geschäftsführer Thomas Diesenreiter: "Das ist ein positiver erster Schritt nach Jahren der Stagnation und Kürzungen. Wir hoffen, dass es sich hier um eine langfristige Trendwende handelt und weitere Schritte auf dem Weg zu einer tragfähigen Finanzierung der Kunst- und Kulturszene folgen."
Stelzer verwechselt Kunst mit Gunst - vermutlich Folge seiner Gutsherrnatitüde.