Neuer Asterix-Band: Zum 60. Geburtstag probt die Jugend den Aufstand
38. Asterix-Band: Heute erscheint "Die Tochter des Vercingetorix" mit einer Startauflage von fünf Millionen Stück. Wir verlosen ein Exemplar!
Den gallischen Arverner-Häuptling Vercingetorix, der von Caesar in der Schlacht von Alesia besiegt wurde, kennt die Asterix-Anhängerschaft schon aus den Bänden 1 ("Asterix der Gallier") und 11 ("Asterix und der Avernerschild"). Im heute mit einer Europa-Auflage von fünf Millionen Stück erscheinenden 38. Gallier-Abenteuer bekommt es Asterix mit dessen Nachwuchs zu tun. "Die Tochter des Vercingetorix" heißt das 48 Seiten starke Heft, in dem die aufmüpfige Adrenaline die Meute um Asterix auf Trab hält. Die Arverner haben die ungestüme Rothaarige ins Dorf gebracht. Dort soll sie vor Caesar und dem Verräter Miesetrix versteckt werden. Ihr Wendelring, ein Halsreif für verdiente Krieger, ist die Erinnerung ihres Vaters, stets Widerstand zu leisten und frei zu bleiben. Dementsprechend wenig schert sich Adrenaline um die kleinkarierten Ängste der Erwachsenen. Sie freundet sich mit den Söhnen von Verleihnix, dem Fischhändler, und Automatix, dem Schmied, an und heckt mit ihnen einen Fluchtplan zur sagenumwobenen Insel Thule aus.
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"Wildschweinsystem"
Es ist der vierte Band des neuen Autoren-Duos Jean-Yves Ferri (Text) und Didier Conrad (Zeichnungen), die die Verjüngung von "Asterix" nun im gallischen Dorf selbst vorantreiben. "Hinkelstein und Zaubertrank sind die Stützen des Wildschweinsystems", sagen die jungen Revolutionäre bei ihrem Kampf um die Gestaltungshoheit ihrer eigenen Zukunft. Der Leser ist in ständiger Erwartung, dass auch noch ein Mädchen namens Gretchen Thunbergine angesegelt kommt. So weit gehen Ferri/Conrad dann doch nicht. Die Verschmutzung der Meere und die Untiefen der Konsumgesellschaft fliegen den Raufbolden trotzdem in gepfeffert jugendlichen wie amüsanten Parolen um die Ohren.
Die Emanzipation der Kinder schlägt beinahe gleichzeitig mit dem 60. Geburtstag der Comic-Reihe auf: Am 29. Oktober 1959 veröffentlichten der mittlerweile 92-jährige Zeichner Albert Uderzo und der Texter René Goscinny (1926–1977) die erste Episode des Comics. Bis heute sind Asterix-Bände in 111 Sprachen und Dialekten erschienen.
Durchbruch 1966
Dabei hatten Uderzo und Goscinny die Geschichte um die beiden Gallier unter drastischem Zeitdruck entwickelt. Ihre Aufgabe war es, für den Start der Jugendzeitschrift "Pilote" einen französischen Helden zu erfinden, der sich von US-Comics abgrenzen sollte.
Zunächst dachten sie über eine mittelalterliche Szenerie nach. Als dann die Idee aufkam, die Geschichte in die Antike zu verlegen, ging plötzlich alles ganz schnell. "In einer Viertelstunde entwickelten wir fast alle Charaktere", erzählte Uderzo später.
Den Durchbruch schaffte das Duo 1966 mit dem Heft "Asterix und die Normannen", das mehr als eine Million Mal verkauft wurde und 1971 auf Deutsch erschien. Schon damals hatten Uderzo und Goscinny den Plan, eine Serie zu schaffen. Dabei, so erzählte Uderzo, war er anfangs gegen Goscinnys Vorstellung von einem kleinwüchsigen Antihelden als Hauptfigur gewesen. Er selbst hatte bei einem "echten Gallier" eher an einen kräftigen Kerl gedacht – also bekam Asterix den massigen, aber herzig naiven Obelix zur Seite. Dass sich dieser auch nach 60 Jahren noch wie ein Teenie verhält, konnte damals keiner ahnen.
Goscinny starb 1977, und Uderzo fehlten fortan die ausgeklügelten historischen wie politischen Verweise seines Partners. Er landete einige Flops wie "Der Sohn des Asterix" von 1983. Die tapferen Gallier überstanden alles. Insgesamt wurden bisher 380 Millionen Hefte verkauft.
Ab heute im Handel: "Die Tochter des Vercingetorix", Band 38 der Asterix-Reihe, Egmont Ehapa Verlag, 48 Seiten, gebundene Ausgabe: 12,40 Euro, broschiertes Heft: 7,10 Euro.
OÖN Bewertung:
Conrad und Ferri
„Die Tochter des Vercingetorix“ ist der vierte Band des Autorenduos aus Texter Jean-Yves Ferri (Bild, rechts) und Zeichner Didier Conrad. Die beiden sind wie Asterix Jahrgang 1959. Ihre Zusammenarbeit läuft vor allem über Skype und E-Mail. Ferri, der mit der Zeitschrift „Pilote“, in der Asterix 1959 erstmals erschien, das Lesen lernte, wohnt in Südfrankreich. Conrad arbeitet seit vielen Jahren auch als Zeichner für das Animationsstudio Dreamworks und lebt mit seiner Familie in den USA.
Das Gewinnspiel kommt zu spät. Ich habe MEIN Exemplar schon längst...