Anleitung zum Strohsternbasteln
Alte Tradition: Bäuerin Silke Antensteiner aus Vorderstoder erklärt, wie’s gemacht wird.
Früher war es in vielen Familien Brauch, Strohsterne für Weihnachten zu basteln. Heute ist das Wissen vielfach abhanden gekommen. "Mir hat noch meine Mutter beigebracht, wie das geht", erzählt Silke Antensteiner. "Später hab ich das dann auch mit meinen drei eigenen Kindern im Advent gern gemacht", erzählt die 46-Jährige.
Heute zeigt sie ihrer Nichte Marlies (6), ihrem Neffen Simon (8), dem gleichaltrigen Nachbarbuben Clemens – und den OÖN –, wie’s gemacht wird.
Die gebürtige Linzerin hat die Liebe nach Vorderstoder verschlagen, wo sie mit ihrem Mann Hubert den Ferienhof "Zamsegg", so der Hausname, auf 800 Meter Seehöhe führt. Dabei handelt es sich nicht nur um eine Landwirtschaft, die Familie bietet auch Urlaub am Bauernhof an.
"Wir haben fünf Zimmer und für die kleinen Gäste natürlich viele Tiere zum Streicheln, wie unsere Katzen, den Esel, die Hasen und Meerschweinchen. Aber wir haben auch Gänse, Enten und Wachteln, 80 Schafe, viele Kühe und Ziegen und dazu Hochlandrinder fürs Fleisch", erzählt Silke Antensteiner. "Und einen Gockel gibt’s auch hier", ergänzt ihr Neffe Simon.
"Bei uns ist immer viel los – das ganze Jahr über", sagt Silke Antensteiner. Nur am Heiligen Abend, da bleibt die Familie unter sich. "Da essen wir dann Raclette oder Fondue. Das gibt’s sonst nie , das ist etwas Besonderes für uns", erzählt die Bäuerin.
Und der Christbaum? "Der ist bei uns immer ganz traditionell geschmückt – mit Bienenwachskerzen, verzierten Nüssen, roten Äpfeln und Süßigkeiten – und selbstgebastelten Strohsternen natürlich."
Zubehör: Für die Sterne braucht man Strohhalme. "Die bekommt man in fast jedem Bastelgeschäft", sagt Silke Antensteiner. Außerdem Garn oder Zwirn und eine Unterlage – entweder einen Karton oder Styropor, in die man eine Stecknadel stecken kann.
1. Strohhalme zirka zehn Minuten in Wasser einweichen, dann flachbügeln. Das Bügeln müsse nicht unbedingt sein, "macht das Arbeiten aber einfacher", sagt Silke Antensteiner.
2. Die Halme in die gewünschte Größe schneiden und auflegen, wie es einem gefällt. "Entweder alle gleich oder unregelmäßig, ganz nach Geschmack. Oder man kann auch kleine Halme mit großen mixen", erklärt sie. Das Ganze dann mit der Stecknadel in der Mitte fixieren.
3. Faden oder Zwirn nehmen und von unten anfangen, rät die Bäuerin. "Dann einmal oben und einmal unten weiter fädeln, wie beim Weben. Einen oder mehr Kreise – wie man möchte."
4. Übrig gebliebenen Faden zu einer Schlaufe formen und zum Aufhängen verknoten.
5. Verzieren, in dem man zum Beispiel die Enden zackig mit einer Schere einschneidet. Wer gern ein Strohengerl probieren will: für den Körper einfach Halme biegen und in der Taille und beim Kopf mit einem Faden markieren. Anschließend steckt man die Hände fest, und zum Schluss werden die Flügerl am Rücken montiert.