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Studie: Teuerung führte gegen Ende der Pandemie zu Geburten-Minus

Von nachrichten.at/apa, 24. Oktober 2024, 07:44 Uhr
Frauen in Deutschland bekommen wieder weniger Kinder
(Symbolbild) Bild: Patrick Pleul (dpa-Zentralbild)

WIEN. Forschende der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) untersuchten die Geburtenentwicklung gegen Ende der Corona-Pandemie. Das sind die Ergebnisse.

Auch wenn die Corona-Pandemie - nach einer ersten, wohl der Verunsicherung geschuldeten Zurückhaltung bei der Planung von Familienzuwachs - dann im Frühjahr 2021 ein leichtes Geburten-Plus brachte: Die Zahlen ab November desselben Jahres zeigen wieder ein Minus.

In der Spätphase der Pandemie sank in Österreich sowie anderen Ländern die Fertilitätsrate, wie Forschende der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) analysierten. Die Inflation sei ein Faktor, der auch weiterhin wirke.

Im Gegensatz zu vergleichbaren historischen Ereignissen, etwa der Spanischen Grippe, "erholten sich die Geburtenraten am Ende der Pandemie nicht und es kam in vielen Ländern zu einem starken Geburtenrückgang", hieß es in einer Aussendung zur im Journal "Human Reproduction Open" erschienenen Studie.

Die ÖAW-Demographen Maria Winkler-Dworak, Kryštof Zeman und Tomáš Sobotka haben sich die Schwankungen in den Geburtenzahlen von 21 europäischen Ländern sowie Israel, Kanada, den USA, Japan und Südkorea in der Spätphase der Corona-Pandemie zwischen November 2021 und Oktober 2022 angeschaut. Die Daten stammten aus der Human Fertility Database, die vom Vienna Institute of Demography der ÖAW und dem deutschen Max-Planck-Institut für Demografische Forschung betrieben wird. Die abgeleiteten monatlichen Werte zeigten - trotz bisweilen deutlicher Länderunterschiede: "Zwischen November 2021 und Oktober 2022 sind die Geburtenraten in fast allen Ländern gesunken, auch bei uns in Österreich", sagte Winkler-Dworak zur APA. So sei hierzulande die Gesamtfertilitätsrate von 1,51 Geburten pro Frau im November 2021 auf 1,42 im Oktober 2022 gefallen.

Aus Studien zur Spanischen Grippe wisse man, "dass zu Beginn der Krankheitswelle ein starker Rückgang verzeichnet wurde und gegen Ende eine Erholung. Das ist typisch für solche Zäsuren", wurde Sobotka in der Mitteilung zitiert. Auch bei Covid-19 habe es neun Monate nach dem Ausbruch 2020 einen Rückgang gegeben, worüber die Forschenden auch bereits vor zwei Jahren berichtet hatten. Im Anschluss an das Minus konnte man dann aber mancherorts ein Mini-Plus vermelden, "allerdings weit vor dem Ende der Pandemie", wie man heute weiß. Dann folgte ein erneutes Minus.

"Unterschiedliches Muster hat uns überrascht"

"Das unterschiedliche Muster der Raten während der Pandemie hat uns besonders überrascht", so Winkler-Dworak. Vor allem in den skandinavischen Ländern, aber auch in Deutschland und in Österreich waren die Geburtenraten im Jahr 2021 zunächst doch höher als erwartet. Grund sei der "Cocooning-Effekt" gewesen: "Durch die politischen Covid-Maßnahmen haben die Menschen mehr Zeit zuhause verbracht - in finanziell stabilen Haushalten kann dies für Paare ein guter Zeitpunkt für die weitere Kinderplanung gewesen sein", so die Forscherin. Das beobachtete Muster habe sich aber auch nur in jenen Ländern gezeigt, die ein besseres Sozialsystem aufweisen. Mit dem Auslaufen der Maßnahmen sei dann der Cocooning-Effekt auch wieder verschwunden, die Fertilitätsraten haben sich dem langfristigen Trend wieder angenähert.

Die Forschenden untersuchten mögliche Faktoren für das anhaltende Geburten-Minus: Zum einen spielt, wie schon von früheren Studien gezeigt, die ökonomische Unsicherheit eine zentrale Rolle: "Der Arbeitsmarkt hat sich nach den Einbrüchen zu Beginn der Pandemie erholt, was steigende Geburtenraten fördert. Allerdings ist durch Verwerfungen in den Lieferketten auch die Inflation gestiegen, was den positiven Effekt dämpft", so Winkler-Dworak. Auch das Timing der Impfprogramme in den Ländern sei mit einem temporären Rückgang der Geburtenraten neun Monate später assoziiert. Insgesamt lasse sich aus den Zahlen ableiten, dass viele Frauen ihren Kinderwunsch kurzzeitig aufgeschoben hätten, bis sie vollständig geimpft waren. Dabei unterstreichen die Forschenden, "dass die Impfungen selbst keinen negativen Einfluss auf die Geburtenraten hatten".

Der allgemeine Abwärtstrend hält übrigens an: Für das Jahr 2023 führt Statistik Austria eine Gesamtfertilitätsrate (durchschnittliche Kinderzahl pro Frau) von 1,32 an - gegenüber 1,41 für 2022. "Die stark gestiegene Inflation ab 2022 spielt hier sicherlich eine maßgebliche Rolle und wirkt auch noch nach", sagte Winkler-Dworak zusammenfassend. Jüngste Untersuchungen hätten zudem gezeigt, dass neben der Teuerung auch der Angriffskrieg in der Ukraine Frauen oder Paare veranlasst, ihren Kinderwunsch aufzuschieben bzw. davon abzulassen.

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14  Kommentare
14  Kommentare
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Zeitungstudierer (6.188 Kommentare)
am 24.10.2024 10:23

Die niedrige Geburtenrate ist eher dem Wohlstand geschuldet, der heute herrscht.
Die jungen Frauen und Männer wollen nicht auf viele Annehmlichkeiten verzichten, auf die man mit kleinen und größeren Kindern verzichten muss.
Also verzichtet man ganz auf das Kinder kriegen und muss daher auf nichts verzichten und macht sich so nebenbei auch noch über die „Dummheit“ von Paaren lustig, die mehrere Kinder haben und daher auf vieles verzichten müssen.
Alles andere sind vielfach nur ausreden, denn insgeheim wissen diese jungen Frauen und Männer genau, das es für die Gesellschaft und das soziale Gefüge nicht richtig ist, was sie da machen.
Ganz besonders das Sozialsystem (Pensionen, Krankenkasse, usw) leiden darunter.

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c0w (714 Kommentare)
am 24.10.2024 11:31

Wohlstand??! Eher damit dass es nicht mehr so einfach ist für wie für die Boomer Generation die einen, welche auf Kosten der nachkommen und der Umwelt gelebt haben.

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StevieRayVaughan (4.964 Kommentare)
am 24.10.2024 08:16

Und schon sind 2 Schwurbler da...

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Gabriel_ (4.294 Kommentare)
am 24.10.2024 09:08

3

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gsoellradl (109 Kommentare)
am 24.10.2024 08:08

Es gibt sicher keinen Zusammenhang mit dem Elefanten im Raum.

Bitte weitergehen, hier gibt es nix zu sehen...

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Natscho (5.658 Kommentare)
am 24.10.2024 08:23

Was ist denn der Elefant im Raum?
Die böse Impfung macht unfruchtbar? Das geben die Daten nicht her.

Jedoch gibt es einen zusammenhang zwischen einer Covid-Infektion und Fruchtbarkeit bei Männern:
https://www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/covid-19-kann-fruchtbarkeit-bei-maennern-beeintraechtigen/

Impfen schützt. Das ist ein Training für das Immunsystem, ohne tatsächlich krank zu werden.
Wie eine Brandschutzübung in der Firma. Das Immunsystem weiß im ernstfall, was zu tun ist.

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Gabriel_ (4.294 Kommentare)
am 24.10.2024 09:08

@Natscho: "..Impfen schützt. Das ist ein Training für das Immunsystem, ohne tatsächlich krank zu werden..."

Ja eh... Hatte diese Woche ein Gespräch mit einem 3fach "Geimpften" Herren. Er kam vor ca. 2 Wochen aus dem Krankenhaus, er hatte 'schon wieder' Corona - lt. Arzt ein "milder" Verlauf, er selbst sagt er hätte fast keine Luft mehr bekommen...

Also: 3x ge'impft' = mehrfach Corona erkrankt, inkl. Krankenhausaufenthalt weil er keine Luft bekommt...

Klar, Impfung schützt - Schütze dich, schütze mich 😂😂😂

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Natscho (5.658 Kommentare)
am 24.10.2024 09:27

Bleib ignorant, wenn du willst, aber tu nicht so, als hättest du die Weisheit mit dem Löffel gefressen.

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Gabriel_ (4.294 Kommentare)
am 24.10.2024 09:35

Wie wärs mal deine Weisheiten zu überdenken, bevor du über andere urteilst:
"...Impfen schützt. Das ist ein Training für das Immunsystem, ohne tatsächlich krank zu werden..."

Leider glauben diesen Schmarrn immer noch einige...

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Natscho (5.658 Kommentare)
am 24.10.2024 10:44

Impfungen sind nach der Hygiene der wichtigste Faktor für die Explosion der Lebenserwartung.
Mit den Pocken ist es zb gelungen, eine tödliche Krankheit auszurotten, die die Menschen für Jahrtausende geplagt hatte.
Kinderlähmung ist kaum mehr ein Thema, wir haben eine wirksame Prävention geben Gebährmutterhalskrebs (HPV) etc. pp

Warum Leute so stolz auf ihre Ignoranz sind, verstehe ich nicht.
Ich bedaure dich.

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Gabriel_ (4.294 Kommentare)
am 24.10.2024 10:59

Herkömmliche Impfungen haben durchaus ihre Berechtigung! Bin selbst ja auch mehrfach geimpft.
Diesen Winter zB. steht bei mir wieder eine Allergie-Hypersensibilisierung an.

Aber diese mRNA-"Impfungen" sind dagegen komplett anders - auch vom Aufbau her.

Wenn eine Impfung wirkt, braucht sie keine "Werbung" - jedoch war das bei diesen C19-Spritzen eher nicht der Fall...

Lt. RKI im Frühling 2022:

* "Dänemark berichtet über erhöhte Suszeptibilität unabhängig
von Impfstatus"

* "Bei den Jüngeren sieht man keinen Unterschied im
Impfstatus bzgl. der Krankheitsschwere Delta-Omikron"

* "Anteil der Geboosterten bei Neuaufnahmen auf ITS
steigt derzeit stark an"

* "64-Jährige Frau, 3fach geimpft (geboostert in 12/21),
schwerer Krankheitsverlauf mit Hospitalisierung, keine
Reiseanamnese"

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Augustin65 (2.554 Kommentare)
am 24.10.2024 07:59

Gut, dass die "Wissenschaft" immer die richtige Erklärung aus dem Hut zaubern kann.....

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Gabriel_ (4.294 Kommentare)
am 24.10.2024 08:56

Fällt vermehrt auf in letzter Zeit..

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Zaungast_17 (26.811 Kommentare)
am 24.10.2024 11:54

Hat ja absolut nix mit etwaigen Impf- und Gehorsamsübungen zu tun….

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