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"Der Herbst ist keine Zeit zum Trübsalblasen"

Von Barbara Rohrhofer, 25. September 2020, 00:04 Uhr
"Der Herbst ist keine Zeit zum Trübsalblasen"
Die Äpfel sind reif – manche sind wurmig. Der Biogärtner weiß, was zu tun ist. Bild: colourbox.de

Biogärtner Karl Ploberger beantwortete die vielen Gartenfragen der OÖN-Leser.

"Sie müssen immer auf die positiven Seiten im Leben und in Ihrem Garten schauen", empfiehlt Biogärtner Karl Ploberger bei der OÖN-Gartensprechstunde einer Leserin, die über viele Schnecken und eine schlechte Marillenernte klagt. "In jedem Gartenjahr gibt es Gutes und weniger Erfreuliches. 2020 haben uns die Spätfröste zu schaffen gemacht, es gab viele Pilzkrankheiten bei den Pflanzen. Auf der anderen Seite gab es ausreichend Niederschlag, der dazu führte, dass es ein extremes Wachstum bei Gehölzen gab", sagt der Experte, der sich bei der Sprechstunde nicht nur um Gartenfragen kümmerte, sondern ermunterte, sich auch im September und Oktober im Garten zu betätigen: "Der Herbst ist keine Zeit zum Trübsalblasen!"

"Der Herbst ist keine Zeit zum Trübsalblasen"
Der Experte beim Antworten.

Der grandios blühende Phlox in meinem Garten ist von Mehltau befallen. Was soll ich tun?

Sollte er an der Südseite des Gartens wachsen, empfehle ich, ihn umzusetzen, weil es der Phlox nicht zu heiß und zu trocken liebt. Ansonsten gibt’s nur eines: Besprühen Sie ihn mit Backpulver-Wasser, das sich leicht zubereiten lässt: Nehmen Sie einen Teelöffel Backpulver, streuen Sie ihn in einen Liter Wasser, fertig ist die Mischung!

Meine Brombeeren sind von einer Milbe befallen. Haben Sie einen Rat?

Hier gibt’s nur eines. Die Früchte, die befallen sind, gehören entsorgt. Denn wenn diese auf den Boden fallen, überlebt die Milbe den Winter und kommt nächstes Jahr wieder. Mein Tipp: Befallene Früchte kommen in den Restmüll. Den Boden gut düngen.

"Der Herbst ist keine Zeit zum Trübsalblasen"
Thema: Brombeermilbe Bild: REUTERS

Ich hab mein Blumenstöckerl umgetopft und Ableger gemacht. Seither fliegen dort lauter kleine schwarze Mücken. Was kann das sein?

Klarer Fall. Dabei handelt es sich um die sogenannte Trauermücke. Diese "kauft" man meist mit der Erde. Und sie fühlen sich in feuchter Erde am allerwohlsten. Also müssen Sie jetzt die oberste Erdschicht abtragen und Kies daraufgeben. Und: Nicht von oben, sondern von unten gießen.

Herr Ploberger, wann ist denn die beste Zeit zum Schneiden meines Nussbaums?

Eigentlich sollte man das Mitte bis Ende August machen – also dann, wenn der Baum gut im Saft ist.

Mir wachsen die Brombeer- und Himbeersträucher schier über den Kopf. Was soll ich tun?

Das ist ganz einfach: Alle Triebe, die heuer Brombeeren getragen haben, schneiden Sie bodeneben weg. Bei den Himbeeren ist das etwas anders. Die Triebe dieser Sträucher, die heuer getragen haben, gehören auf 50 Zentimeter zurückgeschnitten. Danach am besten mit Hornspänen und Schafwollpellets düngen.

Mein Endiviensalat wächst und gedeiht. Wenn er groß ist, lässt er die Blätter hängen. Letztens hab ich gesehen, dass sich an den Wurzeln Mäuse tummeln.

Wahrscheinlich ist das ein Problem der zu engen Fruchtfolge. Beispielsweise sollten Zwiebel, Petersilie und Kohl niemals zwei Jahre hintereinander am gleichen Platz gepflanzt werden. Das gilt auch bei Salaten. Insgesamt sind die Einhaltung der Fruchtfolge und ein regelmäßiger Fruchtwechsel im Gemüsegarten entscheidend für den Ernteerfolg. Die Pflanzen werden nur so optimal mit Nährstoffen versorgt und sind widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und Krankheiten wie etwa Läusen. Was Sie jetzt tun können? Rund um die Pflanze Urgesteinsmehl oder Kieselgur streuen.

Seit einer Woche sind in unserem Rasen fingerdicke Löcher, die ein paar Zentimeter tief sind. An der Seite dieser Löcher hat mein Mann Kratzspuren entdeckt. Wir sind ratlos.

Das brauchen Sie nicht sein! Das ist ein Igel. Der riecht die Engerlinge im Boden, sucht und frisst sie.

"Der Herbst ist keine Zeit zum Trübsalblasen"
Bild: dpa/Robert Schlesinger

Mein Weißdorn-Strauch hat heuer so viele Früchte. Sind die giftig oder kann ich aus denen etwas machen?

Alle Teile des Weißdorns sind ungiftig und können sorgenfrei verzehrt werden. Die Pflanze wird in der traditionellen Medizin erfolgreich als herzstärkendes Mittel verwendet. Man kann aus den roten Früchten aber auch einen Sirup herstellen.

Wann sollte ich beim Insektenhotel am besten putzen?

Das müssen Sie eigentlich gar nicht machen, das erledigen die Insekten selbst. Mein Tipp: Nach einigen Jahren einfach austauschen.

Meine Thujenhecke hat heuer sehr stark ausgetrieben. Ich müsste sie eigentlich schneiden. Wie lange kann ich zuwarten?

Das sollten Sie am besten gleich machen. Thujen und Eiben gehören bis September geschnitten.

"Der Herbst ist keine Zeit zum Trübsalblasen"
Jetzt sollen Thujen und Eiben geschnitten werden. Bild: OON

Meine Äpfel sind leider alle ein wenig wurmig. Was könnte die Ursache sein?

Das kann mehrere Ursachen haben, am wahrscheinlichsten handelt es sich um den Apfelwickler, das ist ein Schädling, der den Apfel madig macht: Das Kernhaus ist zerfressen und mit Kot gefüllt. Heuer können Sie da gar nichts mehr machen. Aber im nächsten Jahr sollten sie im Mai ein Häuschen mit Apfelwickler-Fallen aufhängen, das Sie in jeder Gärtnerei, in jedem Lagerhaus oder bei Bellaflora bekommen.

Auf der Wiese neben unserem Pool steht seit zehn Jahren ein Kugelahorn. Uns stören die Blätter im Schwimmbad. Können wir ihn umsetzen?

Leider nicht, seine Wurzeln sind nämlich irgendwo.

Ich habe eine große Latsche im Garten. Kann ich deren Nadeln als Mulchmaterial verwenden?

Ja, die eignen sich gut, besonders für Heidelbeeren. Da düngen Sie am besten mit Rhododendrondünger und dann die Nadeln drauf.

Unser Pflaumenbaum blüht jetzt im Herbst! Das kommt doch selten vor. Wir haben ihn nach der Ernte stark geschnitten.

Den "narrischen" Kastanienbaum hat schon Paul Hörbiger besungen, solche Blüten gibt es bei allen Gehölzen immer dann, wenn die Pflanze im Spätsommer zu viel Laub verliert und noch einmal durchtreibt. Mann kann nun nur Patentkali streuen, damit die Triebe ausreifen, und hoffen, dass es nicht zu früh friert.

Stimmt es, dass man auch im Herbst schon Karotten säen kann?

Ja, das stimmt. Allerdings darf das nicht zu früh erfolgen. Am besten im späten November nach den ersten leichten Nachtfrösten. Beete sollten schon vorbereitet sein. Die Samen bleiben in der Erde liegen und keimen von selbst zum idealen Zeitpunkt.

An den Hortensien sind viele wollige Tierchen. Muss ich die Pflanze zusammenschneiden?

Keinesfalls schneiden, sonst gibt’s keine Blüten im kommenden Jahr! Der Schädling ist die Napfschildlaus, die optisch ein Problem ist, für die Pflanze aber kein großes Problem. Trotzdem im Frühling mit einem Austriebsmittel sprühen. Die Tierchen überwintern in Rindenritzen, daher tropfnass den gesamten Strauch einsprühen.

"Der Herbst ist keine Zeit zum Trübsalblasen"
Kaffeesatz für Hortensien Bild: dpa/Robert Schlesinger

Ich habe seit vielen Jahren Weintrauben im Garten. Mehltau ist immer wieder ein Thema. Jetzt hab ich gelesen, dass es neue resistentere Sorten gibt. Was soll ich tun?

Versuchen Sie es doch noch einmal mit den alten Reben. Am besten schneiden Sie diese im kommenden Februar stark zurück. Kurz bevor die Knospen dann aufgehen, sollten Sie die Pflanze mit Schachtelhalmextrakt und mit Effektiven Mikroorganismen behandeln. Sollte es wieder zu Mehltau kommen, dann bitte mit der bewährten Backpulver-Mischung behandeln: 1 Teelöffel Backpulver in einem Liter Wasser auflösen. Das sollte wirken.

Kann ich zu meinen Hortensien jetzt noch getrockneten Kaffeesatz geben?

Ja, ohne weiteres. Kaffeesud oder -satz enthält viel Phosphor, Kalium und Stickstoff und ist deshalb ein guter Dünger. Außerdem wirkt der Kaffee leicht sauer und senkt also den pH-Wert des Bodens.

"Der Herbst ist keine Zeit zum Trübsalblasen"
Oleander von Schildläusen befreien

Wann darf ich meinen Säulenmarillenbaum schneiden? Mein Mann meint, jetzt sei der richtige Zeitpunkt dafür.

Nein. Man sollte die Äste des Marillenbaums immer dann schneiden, kurz bevor er austreibt, also erst im März oder April des kommenden Jahres.

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Autorin
Barbara Rohrhofer
Leiterin Redaktion Leben und Gesundheit
Barbara Rohrhofer
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