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Die Schnecken kommen!

Von Karl Ploberger, 21. Mai 2021, 00:04 Uhr
Schnecke im Regen
(Symbolfoto) Bild: DPA

Vier Strategien, um die gefräßigen Tiere in Schach zu halten:

Einige Tage Regen und sie sind da – die Schnecken. Die Spanische Wegschnecke, die nun offenbar aus Frankreich stammt (siehe Interview) treibt seit gut 50 Jahren die Gartenfans in die Verzweiflung. Nach dem trockenen Frühjahr schien es, als ob dieses Jahr die Invasion ausbleibt, aber nun kommen sie aus allen Ritzen und fressen über Nacht Gemüse und Blumen. Hier sind drei Strategien, um die Probleme in den Griff zu bekommen:

Vier Strategien, um Schnecken in Schach zu halten

>> Feinde fördern: Ob Igel, Blindschleiche oder Laufkäfer, ob Laufenten oder sogar Amseln – die natürlichen Feinde fressen die Spanischen Wegschnecken nur, wenn sie ganz klein sind oder machen sich über die Schneckeneier her. Diese Strategie wirkt nur bei einer langfristigen Umstellung auf einen naturnahen Garten.

>> Schneckenfeste Pflanzen: Es gibt mehr Pflanzen, die die Schnecken nicht mögen, als man denkt. An der Spitze die Tagetes – allerdings die Gewürz-Tagetes. Blüht wie der "Schneckensalat", die herkömmliche Studentenblume, wird aber von den Schnecken nicht angerührt. Ebenfalls nicht am Speisezettel stehen: Zigarettenblümchen, Fächerblume, Löwenmaul, Storchschnabel, Spornblume, Blutweiderich, Frauenmantel, Hauswurz, Bergenie, Wollziest, Nachtviole und die Euphorbien.

>> Mechanische Abwehr: Schneckenzäune – ob für ganze Beete oder für einzelne Pflanzen ("Schneckenkragen") – helfen vor allem bei Neupflanzungen. Auch Fallen mit Bier oder mit im Handel erhältlichen Lockmitteln helfen, Beete, die durch Zäune abgetrennt sind, schneckenfrei zu bekommen. Kupferbänder, "elektrische Barrieren", die mit Batterien betrieben werden oder Anstriche ("Schnexagon") sind für punktuelle Hindernisse ideal. Sehr gute Erfolge gibt es mit Mulchmaterialien wie der "Schneckenbarriere" (Rosenfellner Mühle), und eine gewisse Abwehr gibt es durch das gehäckselte Elefantengras.

>> Chemische Bekämpfung: Das "Schneckenkorn" ist dabei am effizientesten. Es gibt eines auf Metaldehyd-Basis, das hochgiftig ist und für Mensch und Haustier extrem gefährlich sein kann, und eines auf Eisen-III-Phosphat-Basis (Neudorff, Florissa, Compo u. a.). Letzteres ist ungefährlich und gibt es nun bereits in verschiedenen Konzentrationen, die auch regenfester sind und weniger schimmeln. Beide wirken freilich nicht selektiv, sondern vernichten auch die "guten" Weinbergschne- cken oder Tigerschnegel. Kleine Schnecken kann man auch durch Nematoden "NemArion" (Kwizda) bekämpfen. Das Mittel wird mit der Gießkanne ausgebracht.

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Karl Ploberger hat Expertin Anita Eschner vom Naturhistorischen Museum in Wien zum Thema gefragt.

Der Gartenexperte der OÖNachrichten weiß Rat:

Meine Paradeiser, die ich selbst aus Samen gezogen habe, blieben letztes Jahr ganz hart. Haben Sie eine Ahnung, warum?

Vermutlich war die Ursprungstomate eine F1-Hybrid-Sorte. Da entstehen die unterschiedlichsten Nachkommen mit ganz anderen Eigenschaften.

Ab wann kann man den Dickmaulrüssler mit Nematoden bekämpfen?

Jetzt ist der beste Zeitpunkt, denn die Bodentemperatur liegt über zwölf Grad. Regen ist ideal, dann schwimmen die Fadenwürmer in die Erde und vernichten die Larven.

Auf der Erde in den Töpfen (torffreie Bioerde) ist Schimmel, muss ich die Tomaten jetzt wegwerfen?

Nein, nur die Erde ein wenig aufrauen und, falls es sehr stört, mit Tongranulat oder Rasenschnitt abdecken. Absolut ungefährlich.

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Autor
Karl Ploberger
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