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Pionierboot-Unfall: Junge Frauen waren bis zu 45 Minuten unter Wasser

Von Robert Stammler, 28. November 2018, 15:01 Uhr
Bundesheer-Boot gekentert: Zustand der Opfer kritisch
Bootsunfall in Hainburg (APA) Bild: APA/HARALD SCHNEIDER

WIEN. Nach dem Kentern eines Bundesheer-Pionierbootes auf der Donau bei Hainburg im September ist am Mittwoch der Unfallbericht präsentiert worden.

Wie es den beiden jungen Frauen, die als Schnuppersoldatinnen des "Girls Camps" des Bundesheeres heuer im September bei einem Pionierboots-Unglück auf der Donau bei Hainburg beinahe ertrunken wären, heute geht, bleibt geheim. "Auf ausdrücklichen Wunsch der Angehörigen" gebe es dazu keine Informationen, sagte gestern Oberst Michael Bauer nach der Präsentation des Berichts der Heeres-Untersuchungskommission.

39 bzw. 45 Minuten lang waren die zwei Frauen – unter dem umgekippten Boot gefangen – unter Wasser, bis Einsatzkräfte das bereits ans Ufer gezogene Pionierboot anhoben und die Opfer aus der Donau zogen. Die Mädchen wurden reanimiert. Mediziner befürchten in solchen Fällen bleibende Hirnschäden.

Dass die Frauen Rettungswesten trugen, war im nachhinein betrachtet fatal. Denn diese verhinderten, dass sich die beiden Frauen selbst befreien konnten. Die Retter am Ufer mussten die Rettungswesten zuerst aufstechen, um die beiden aus dem Wasser bergen zu können.

Video: Das sagten die Verantwortlichen bei der Präsentation des Unfallberichts

Kentern wäre zu vermeiden gewesen

Wer hat Schuld an dem Unfall? Die Schuldfrage sei von der Justiz zu klären, die Untersuchungskommission habe nur den Verlauf und mögliche Ursachen des Unfalles überprüft. Das Fazit: Das Kentern wäre zu vermeiden gewesen, denn der Bootsführer habe einen Fahrfehler begangen.

Nachdem das acht Meter lange Motorboot mit fünf Soldaten und acht Mädchen an Bord mit dem Bug bereits unter Wasser getaucht sei, hätte der Fahrer das Tempo drosseln müssen, heißt es im Bericht. "Möglicherweise hat der Bootsführer die Lage anders eingeschätzt." Seine Fahrweise sei aber "bis zum Unfall unauffällig gewesen".

So lief der Unfall und die Rettung: 

9.49 Uhr: Das Boot kentern und treibt in der Donau. Die Soldaten versuchen, sich und die Mädchen auf ein zweites Pionierboot zu retten. Fünf Frauen sind unter dem Boot, drei werden sofort befreit. Zwei fehlen. Wo sind sie? Wurden sie von der Donau stromabwärts getrieben? Sofort beginnt die Suche nach den Abgängigen.

9.56 Uhr: Nach der Alarmierung legt das mit einer Seilwinde ausgestattete Schiff der Schifffahrtsbehörde vom Hafen Hainburg ab, um zu Hilfe zu kommen.

10.00 Uhr: Soldaten ziehen das gekenterte Boot, unter dem sich die vermissten Mädchen befinden, auf eine Sandbank am linken Donauufer. Vier Minuten später unterstützt die Feuerwehr Hainburg, die dort zufällig eine Übung durchführt, die Rettung. Weiterhin ist unklar, so die vermissten Frauen sind, die Suche stromabwärts läuft weiter.

10.07 Uhr: Weiterhin wird die Vollzähligkeit der Teilnehmerinnen durch Abzählen überprüft. Das Boot mit der Seilwinde trifft ein. Doch nun dämmert es den Einsatzkräften offenbar, dass die Vermissten unter dem gekenterten Boot sein mussten.

10.15 Uhr: Ein Feuerwehrboot mit Sanitätern übersetzt auf die linke Uferseite zur Sandbank, wo sich das Pionierboot befindet. Zwei Minuten später wird das Boot angehoben. Die eigentliche Rettungsaktion beginnt.

10.28 Uhr: Die erste Frau wird aus der Donau geborgen, sechs Minuten später die zweite Vermisste.

"Es war zu keinem Zeitpunkt völlig klar, dass die Frauen unter dem gekenterten Boot waren. Fehler sind passiert. Uns wäre lieber gewesen, das Boot wäre gar nicht gekentert", sagte Oberst Bauer.

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19  Kommentare
19  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
mohnfresser (520 Kommentare)
am 29.11.2018 15:45

Nach dem Kentern des Bootes wurde sehr wohl ein Donaufunk-Notruf vom Bundesheer abgesetzt, den die Feuerwehr abfing. Aber Papier ist geduldig ...

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mynachrichten1 (15.569 Kommentare)
am 29.11.2018 10:26

Der Hauptfehler war, das offensichtlich bei diesen Übungen kein erfahrener Sport Taucher anwesend war.

Da hat das Heer halt an der falschen Stelle gespart.

Im Wasser kann man halt nur mit einem Taucher Vermisste suchen und befreien.

Ein Industrietaucher hätte das Problem wohl schnell gelöst gehabt.

Einfach einseitige unvollständige Vorschriften, die das Gesamtproblem nie richtig überlegt haben.

Es gibt kein Boot das unkenterbar ist, selbst wenn es der Hersteller vorgibt ist das ein relativer Begriff.

Kein Bundesheerausflug mit Boot ohne Indurstrietaucher.

Dabei gibt es diese auch erfahrenen Leute, und ich kenne auch einen der nun schon bald zwei Jahre arbeitslos ist, obwohl der zwei BErufe gelernt hat und wirklich ein Super Taucher ist,
aber nachdem es seine Firma nicht mehr gibt, hat er große SChwierigkeiten wieder seiner "Berufung" nachgehen zu können.

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Augustiner (40 Kommentare)
am 28.11.2018 19:42

Überlassen wir doch nie unsere Kinder dieser Chaotentruppe, die können ja nicht einmal bei ruhigem Wasser über die Donau fahren.

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oldcharly (2.292 Kommentare)
am 28.11.2018 18:09

Warte jetzt mal ob sich V.d. Heulen einmal dazu äussert. Aber der fährt ja lieber zum ratschen nach ex Jugoslawien .

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oldcharly (2.292 Kommentare)
am 28.11.2018 18:06

Wie geht's den beiden jungen Frauen?? Unser oberste Befehlshaber dieses Vereins noch der zuständige Minister haben sich JEMALS DAZU GEÄUSSERT .Welcher Keks Sammler beim Heer wird fùr dieses HIRNLOSE vorgehen bei der Bergung der beiden Ladys zur VERANTWORTUNG gezogen
.Vermutlich KEINER. genau so wie bei dem Tod des Grundwehrdieners welcher bei einem Marsch verstarb. Wunderbares HEIMATLAND grinsen

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susisorgenvoll (17.040 Kommentare)
am 28.11.2018 15:13

Hoffentlich gibt es ein Weihnachtswunder und die beiden schwer verletzten Frauen werden wieder ganz gesund!

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mynachrichten1 (15.569 Kommentare)
am 29.11.2018 09:59

der Hofer hat ja eh gesagt, ihr werdet Euch noch wundern.......

die Frage wird sein, wer die Dauerpflege und in welchem Ausmass zahlt.

Darüber hält man sich natürlich bedeckt, weil mit der Republik ist nur für gewisse Provisionsabfangjäger gut Kirschen essen.

von vorne bis hinten schlecht geplant und offenbar schlechte Unterweisung der Truppe, vom Bootslenkerfahrerkönnen bis zur Übung der Rettungsmaßnahmen.
da kommt es dann gar nicht mehr so auf die auch sonderbare WEisung, nicht sofort alle öffentlichen Einsatzkräfte zu verständigen, oder wer das tun hätte müssen.

Österreich hat so viel Bürokratie, aber die ist halt wenig praktisch veranlagt und etwas für Papier Arbeiter mit teilweise Ärmelschonerhemden.

Auf Vordermann gebracht, das schaut anders aus.

Autoritäre und bürokratische Strukturen leisten ja selten wirklich Großartiges.

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Strachelos (7.167 Kommentare)
am 28.11.2018 12:34

da ist ordentlich geschlampt worden. 2 Schwerverletzte Frauen und keine Konsequenzen ?

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Federspiel (3.626 Kommentare)
am 28.11.2018 13:03

Daran sind sicher Kickl und Kunasek schuld, oder?

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jopc (7.371 Kommentare)
am 28.11.2018 14:12

Na sicher doch.
Speziell Kickl.

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kual (1.363 Kommentare)
am 29.11.2018 08:39

warum sollte der Kickl schuld sein , kann der überhaupt schwimmen , der kommt doch immer nur auf einem Gaul dahergeritten !

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soling (7.432 Kommentare)
am 28.11.2018 14:54

Haben Sie außer Ahnungslosigkeit (freundlich ausgedrückt) auch noch andere Eigenschaften?

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mynachrichten1 (15.569 Kommentare)
am 29.11.2018 10:02

habe schon geglaubt, du stellst die Frage an dich selber, Deinen einseitigen politisch dunkel eingefärbten Ansichten entsprechend.

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Rosenauer1 (9 Kommentare)
am 28.11.2018 12:25

Hätten die beiden Frauen KEINE Schwimmwweste getragen, wäre die Situation glimpflich verlaufen......

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denkabisserl (3.205 Kommentare)
am 28.11.2018 12:21

Wie geht es eigentlich den beiden schwer verletzten Frauen? Ist wohl ein wichtiger Faktor bei diesem Vorfall. Davon hört man eigentlich nichts.

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auchfussgaenger (1.229 Kommentare)
am 28.11.2018 16:32

Die waren 40 Minuten unter Wasser. Nach 2 Minuten ohne Sauerstoff im Blut gibts im Hirn scho irreparable Schäden. Bei 5-10 Minuten ohne Sauerstoff gibts beim Hirn meist nix mehr zu retten. Die werden hirntot im Koma liegen und die Elten hoffen auf ein Wunder, oder sie sind für immer geistig geschädigt. Super wirds denen leider nie mehr gehen.

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betterthantherest (37.515 Kommentare)
am 28.11.2018 11:06

Schaun wir mal, wie das Bundesheer mit diesem Fehlverhalten ihres Bootsführers umgeht.

Für das verschleppte Ingangsetzen der Rettungskette wurde ja bekanntlich die Schuld bei der Feuerwehr gesehen.

Obwohl die Feuerwehr vom Bundesheer nicht alarmiert wurde ist sie im Ermessen des Bundesheeres zu spät gekommen... .

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chuckw (448 Kommentare)
am 28.11.2018 12:34

Etwaige strafrechtlichen Belange bzgl. des Verhaltens des Bootsführer werden noch von den Gerichten geklärt werden.

Laut Bericht war sofort nach dem Unglück klar, dass Frauen fehlen. Leider ist das schnelle Bergen von Personen mit Schwimmwesten unter einem gekenterten Boot fast ein Ding der Unmöglichkeit.

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mynachrichten1 (15.569 Kommentare)
am 29.11.2018 10:13

das müssten aber Spezialisten schon vorher überlegen, eigentlich müsste man halt auch erfahrene Taucher dort haben.

Aber offensichtlich genügt die Aussage des Herstellers, das Boot ist unsinkbar, damit man an so etwas gar nicht denkt.

Gottseidank sind tausende Feuerwehren in Österreich viel viel besser trainiert.

Das Habt Acht stehen ist beim Heer wohl immer noch viel zu stark ausgeprägt, aber das entwickeln von Strategien bei eher unterrepräsentierten Abteilungen dürfte weit hinten sein.

Habt Acht war halt im Zerstörungskrieg wichtig, aber im zivilen Leben zählen fachliche Qualifikationen und Überlegungen.

Ähnlich patschert, aber halt auf Beamtenebene ist die Sache oder der Unfall beim BVT dem Kickl entglitten.

Und jetzt sucht man halt nach einem Sündebock in der BVT Affäre.

Beim Heer braucht man auch keine Alleinschuldigen suchen, denn letztlich hat die Strategie total versagt in der Praxis und der Befehlsstab muss halt Versäumnisse nachholen.

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