Operette Bad Hall erfindet sich neu
Neuer Intendant, neuer Name, neue Programmschiene, renoviertes Haus.
Nach dem überraschenden Tod des langjährigen Intendanten Wilhelm Schupp Ende des Vorjahres waren die traditionellen Operettenfestspiele von Bad Hall in eine Art Schockstarre verfallen. Die Operettensaison, die jährlich rund 6000 Menschen in das schmucke Theaterhaus lockt, entfiel.
Jetzt stehen die Zeichen auf Neubeginn. Der in Sierning geborene Dirigent Ernst Theis übernimmt die Intendanz, ihm zur Seite stehen als Regieteam Wolfgang Gratschmeier (Volksoper Wien) und die Mezzosopranistin Rita-Lucia Schneider. Mit diesem erfahrenen Triumvirat wird vom 9. Juni bis zum 9. Juli kommenden Jahres Jacques Offenbachs "Orpheus in der Unterwelt" gegeben. Dann aber nicht mehr unter dem bekannten Titel "Operettenfestspiele", sondern als "Klang Bad Hall".
"Der neue Name soll Bad Hall mehr Festival-Charakter verleihen", sagt Bürgermeister Bernhard Ruf. Die Stadtgemeinde wird 2018 die dringend notwendigen Sanierungsarbeiten am Haus beendet haben. Investitionsvolumen: fünf Millionen Euro. Intendant Theis will das Haus auch der Popularmusik und anderen Genres zugänglich machen. So werden mit der Programmschiene "NachHall" Konzerte von nunmehr etablierten Künstlern geboten, die einen persönlichen Bezug zu Bad Hall haben. Etwa "ALMA" und Ernst Molden. Und Wilfried wird am 15. Juni seine neue CD in Bad Hall präsentieren.
Das treue Operettenpublikum darf sich auf eine traditionelle Umsetzung der Stoffe freuen, denn, so Regisseur Gratschmeier: "Wenn man dem Stück das Rückgrat bricht, ist es kaputt."
Die Sitzsituation war bisher im "Theater" katastrophal, man durfte das Gardemass 1,52 nicht überragen.
Vielleicht wird bei der Renovierung darauf Rücksicht genommen, denn sonst sind die "Spiele" weiterhin uninteressant.
Wenn die Qualität wie unter Prof. Schupp erhalten bleibt, werden die neuen Vorstellungen genau so überlaufen sein, wie früher.
Dem "Klang Bad Hall" die besten Wünsche für eine erfolgreiche Zukunft!