Club der Cleveren x Hannelore Veit
Wer wählt Donald Trump? Diese Frage hat sich die ehemalige ORF-Auslandskorrespondentin Hannelore Veit gestellt und ist durch die USA gereist, um mit jenen zu sprechen, die eben nicht die offensichtlichen Trump-Anhänger sind.
In der neuen Podcast-Folge von "Club der Cleveren" spricht Hannelore Veit über ihren Werdegang und ihr Buch, in dem sie über ihre Erfahrungen aus vielen Gesprächen mit Trump-Wählern in den USA berichtet.
Ihr Buch heißt "Wer hat Angst vor Donald Trump?". Wie lautet Ihre Antwort auf diese Frage?
Wir in Europa haben Angst vor Donald Trump, weil er uns nicht unbedingt als Verbündete behandelt. Auch viele Leute in Amerika haben Angst, weil sie ihn quasi als "Diktator" sehen, der an den demokratischen Grundfesten sägt. Das glaube ich allerdings nicht. Die USA wird auch das aushalten.
Die wichtigste Frage: Wer wählt Donald Trump?
Ich bekomme ständig die Frage: Was ist los mit den Amerikanern? Sind die alle verrückt? Zuerst kam Donald Trump, dann der Sturm auf das Kapitol und jetzt ist der Trump schon wieder da. 2020 haben ihn 75 Millionen gewählt. Das sind nicht alle verrückte Leute. Ja, es gibt die Trump-Basis, rund 30 Prozent, die dem klassischen Bild entsprechen: weiß, männlich, niedriger Bildungsgrad. Aber da ist der Rest - und der hat mich interessiert.
Wie sieht dieser Rest aus und was schätzen diese Personen an Trump?
Es geht quer durch, auch viele Mittelstandsfamilien. Es sind mehrere Dinge: Er ist der Mann der Wirtschaftskompetenz. Auch Leute, die ihn als Person nicht mögen, schätzen das. Viele Amerikaner sind kleine Business-Leute. Außerdem hat er seinen eigenen Charme, schafft es eine Nähe zu ihnen aufzubauen und spricht einfach ihre Sprache. Diese übertriebene "Political Correctness" in der Sprache, die vor allem in den Städten Ostküste und Westküste in der linksliberalen Welt zu finden ist, geht vielen schon auf die Nerven. Und sein offensives Wettern gegen den korrupten "Polit-Sumpf in Washington", den er "trockenlegen" will, kommt bei vielen gut an.
2016 konnten es viele kaum glauben, dass Donald Trump die Wahl gewonnen hat. Wie ist es Ihnen damals ergangen?
Als klar war, dass er der neue Präsident sein wird, war bei mir im Hirn regelrecht Leere. Niemand hat das erwartet. Zumindest niemand hier in der Washingtoner Blase. Da müssen wir Journalisten uns auch selbst an der Nase nehmen. Wir leben oft in städtischen Gebieten und liberalen Kreisen. Wir haben viel zu wenig ins Land gehört. Ich glaube, wir machen diesen Fehler leider immer noch.
Buch: "Wer hat Angst vor Donald Trump?" (EcoWing Verlag)
Podcast „Club der Cleveren“
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was ich nicht verstehe
es gibt hunderte von Experten Beratern Autoren
und doch gehts weltweit mit dem demokratischen System den Bach runter
das Kapital regiert die Welt
Harris versucht Fakten und Argumente gegen den hochemotionalisierte Trump Wahlkampf zu setzen!
Seit Generationen ist US- Politik, vor allem die der Republikaner von Emotionen, von manipulative Populismus und gezielter Demagogie geprägt!
Für europäische Verhältnisse ein irrationales Politklima!
Harris zieht eher auf die rational geprägte Wählerschaft.
Trump eher auf die emotional manipulierbare!
Amüsant finde ich ja, dass Trump Wirtschaftskompetenz zugeschrieben wird: Wieviele Pleiten hat er zu verantworten?
Solange er bei den Insolvenzen nichts verliert, sondern andere, ist er doch auf der Gewinnerseite und "kompetent".
"Wir in Europa haben Angst vor Donald Trump ???"
Es ist nicht in Ordnung, wenn Journisten ihre persönliche Meinung als eine Tatsache darstellen. Ich weiß nicht, wer Angst vor Trump hat, aber sicher nicht alle 'wir in Europa'.
Da haben Sie wohl recht. Fürchten werden / müssen sich vor allem die, die nicht Putin "zum Frass vorgeworfen" werden wollen.
In Europa haben die Verantwortlichen nur deshalb so viel Angst vor Trump, weil sie sich dann auf die eigenen Füße stellen, eigene Ideen entwickeln und dafür grad stehen müssen.
Denn bis dato schafft Amiland an und Europa wackelt brav hinterher.
Bis zum 2. Bestrich geb ich dir Recht. Das Problem was Europa hat ist 28 Außenminister, 28 Regierungen, 28 etc., etc. . Und das wissen die anderen Staaten und nutzen das aus, zurecht! Die einzige Lösung wäre : United Europe! ... oder es zerfällt durch Nationalismus! Das heißt eine Außenpolitik, eine Regierung, eine etc., etc. .... und nicht +27 die ihren Senf dazu geben. Somit wäre Europa glaubwürdig und Stark.
Viele wollen aber keine Zentralregierung, tausend Kilometer entfernt.
Das kann ich auch verstehen.
In den USA haben ja die Bundesstaaten relativ viel Entscheidungskompetenz.
Nach außen hin treten sie aber, wie Sie richtig anmerken, geschlossen auf, da sie nur einen Außenminister und einen Präsidenten haben.
Ich glaube viele haben einfach Sorge um ihre Identität sowie ihre Souveränität.
Die Idee, dass da irgendwelche Leute in einem anderen Land entscheiden gefällt verständlicherweise nicht allen.
Die Tatsache, "dass da irgendwelche Leute in einem anderen Land entscheiden", gilt ja auch für jeden Nationalstaat. Das stört ja auch alle jene, die sich über den Wasserkopf Wien alterieren - am meisten die Vorarlberger*innen.
Identitäten sind in erster Linie regional, nicht national. Die Menschen im Südosten Deutschlands fühlen sich nicht als Deutsche, sondern als Baiern oder Franken. Auch in stark zentral organisierten Staaten wie Frankreich kommen die Regionen zuerst, wie wir aus dem Film "Willkommen bei den Sch'tis" wissen. Also liegt die Lösung doch nicht in der Beibehaltung der Nationalstaaten, sondern in der Gliederung der EU in Regionen (Vorarlberg/Baden-Württemberg/Schwaben, Tirol/Salzburg/Oberbayern usw).
Das Problem ist leichter zu bewältigen, wenn die EU sich auf Themen konzentriert, die wirklich einen gemeinsamen Weg verlangen. Stattdessen verzettelt sich die EU in Themen, die jedes Land unabhängig von den anderen, selbst lösen kann.