"Größte Bank der Welt" darf in Österreich Geschäfte machen
WIEN / FRANKFURT. Chinesische Großbank ICBC eröffnet eine Zweigstelle in Wien
Die nach eigenen Angaben größte Bank der Welt kommt nach Österreich. Die chinesische Großbank ICBC (Industrial and Commercial Bank of China) wird in Kürze mit einer Zweigstelle in Wien vertreten sein. Die Europäische Zentralbank hat der in Gründung befindlichen ICBC Austria GmbH gestern, Mittwoch, die Konzession zur Durchführung verschiedener Bankgeschäfte erteilt. Das teilte die Finanzmarktaufsicht auf ihrer Homepage mit.
ICBC machte 2017 laut Geschäftsbericht einen Reingewinn von umgerechnet rund 36 Milliarden Euro bei einer Bilanzsumme von rund 3,3 Billionen Euro. Weltweit beschäftigt das Unternehmen rund eine halbe Million Mitarbeiter.
Kein Privatkundengeschäft
In Wien gebe es einen Plan, ein Headquarter für Zentral- und Osteuropa zu etablieren, heißt es. Dies würde den Kapitalmarkt- und Bankenstandort Wien stärken, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz bereits heuer im April anlässlich seines China-Besuchs. Sollte die Ansiedlung klappen, könnten "mehrere hundert neue Arbeitsplätze entstehen", so der Kanzler.
Die ICBC würde von Wien aus mit einer Lizenz für Südosteuropa agieren und kein Privatkundengeschäft abwickeln. Es gehe vielmehr um die "Begleitung chinesischer Aktivitäten und die Unterstützung von Großinvestments", heißt es.
Die chinesische Bank darf in Österreich laut Gesetz folgende Tätigkeiten nicht betreiben: Wertpapierdepotgeschäft, Wertpapieremissionsgeschäft, Bauspargeschäft, Immobilienfondsgeschäft, betriebliches Vorsorgekassengeschäft und Wechselstubengeschäft. Alle anderen Banktätigkeiten, etwa das Giro- und Kreditgeschäft, sind erlaubt.